Florian Kirstein (20, Chemie Leipzig) stürzt über Ryan Adigo (11, Lok Leipzig)

Fußball | Sachsenpokal Chemie gegen Lok: Jagatic hat es "irgendwie geahnt" - kein "Wunschlos" für Seitz

Stand: 18.11.2024 15:22 Uhr

Zwar müssen sich die Fans noch bis März gedulden, das Viertelfinale im Sachsenpokal zwischen Chemie und Lok Leipzig sorgt aber schon nach der Auslosung für Vorfreude - auch bei Miroslav Jagatic und Jochen Seitz.

Seit Sonntag steht fest: Das 113. Leipziger Ortsderby zwischen der BSG Chemie und dem 1. FC Lok findet nicht in der Liga, sondern im Sachsenpokal statt. Am Wochenende 22./23. März 2025 kreuzen die beiden Stadtrivalen im Viertelfinale des Landespokals abermals die Klingen.

Jagatic' Bauchgefühl bestätigt sich

Chemie Leipzig erhielt die Nachricht während des laufenden Pokalspiels beim VfB Auerbach. Das Weiterkommen war zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht in Sack und Tüten. Als der Stadionsprecher die Paarung bekanntgab, führte die BSG nur mit 1:0. Erst Tim Bunge mit seinem zweiten Treffer beseitigte auch die letzten Zweifel. Das Pokal-Los dürfte im Anschluss für ein zusätzliches Kribbeln gesorgt und Miroslav Jagatic in seinem Gefühl bestätigt haben.

Ich muss ganz ehrlich sagen, irgendwie habe ich es geahnt. Miroslav Jagatic | Trainer BSG Chemie Leipzig

"Ich muss ganz ehrlich sagen, irgendwie habe ich es geahnt", sagte Chemie Leipzigs Trainer einen Tag später im Gespräch mit SPORT IM OSTEN. "Irgendwann schließt sich immer ein Kreis. Wir spielen zuhause, da freue ich mich natürlich drauf. Ein Stadtderby im Pokal vor den eigenen Fans - das sind die Momente, für die Spieler und Trainer leben."

Seitz: "Wir nehmen es so, wie es kommt"

Für Jochen Seitz, der die Auslosung im Livestream verfolgt hatte, war es dagegen "nicht unbedingt ein Wunschlos". Zu gerne hätte man die Partie vor den eigenen Fans bestritten, meinte Lok Leipzigs Trainer. "Aber wir nehmen es so, wie es kommt. Wenn man den Pokal gewinnen will, muss man sowieso jeden schlagen."

Chemie auswärts "nicht unbedingt ein Wunschlos"

Beim nach wie vor unangefochtenen Regionalliga-Primus, der zuletzt gegen Chemnitz die erste Saisonniederlage einstecken musste, sind die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen mit der BSG im Pokal in jedem Fall positiv. In der Saison 2022/23 setzten sich die Blau-Gelben in der 3. Hauptrunde in einer dramatischen Entscheidung vom Punkt gegen Chemie durch. Auch damals fand die Begegnung auswärts im Alfred-Kunze-Sportpark statt. Am Ende der Saison gewann Lok den "Pott" und zog in den DFB-Pokal ein.

Farid Abderrahmane (Lok Leipzig, 8) schiesst ein Tor

September 2022: Lok Leipzigs Farid Abderrahmane überwindet Chemie Leipzigs Keeper Benjamin Bellot im Elfmeterschießen.

Das soll auch in dieser Spielzeit gelingen. Der Gewinn des Sachsenpokals hat - nicht zuletzt aus finanziellen Gründen - "für alle Vereine einen großen Wert", unterstrich Seitz: "Wir haben das Ziel, den Pokal zu gewinnen, es wird aber noch ein weiter Weg." Ähnlich ordnete es Jagatic ein. Im Mai 2022 war er mit seinem Team schon einmal dicht dran, im Finale sogar in Führung gegangen, ehe der Chemnitzer FC das Spiel kurz vor Schluss drehte.

Fokus liegt (zunächst) auf der Liga

Zunächst gilt der Fokus bei beiden Teams aber weiter dem Liga-Alltag. Lok ist am Freitag in Plauen gefordert (19 Uhr im Livestream) und will den jüngsten Ausrutscher gegen Chemnitz wettmachen. Chemie hat zwei Tage später ein Heimspiel gegen den FSV Zwickau vor der Brust. "Jetzt machen wir uns noch nicht mit Lok heiß", so Jagatic: "Wir haben noch sehr viel Arbeit in der Liga."

Je näher das Pokal-Wochenende im März rückt, umso größer dürfte das Kribbeln aber auch beim dienstältesten Übungsleiter der Regionalliga Nordost werden. Denn: "Es geht ums Prestige."

"Es wird wieder Ausnahmezustand sein"

SpiO