Fußball | Regionalliga BSG Chemie trotzt großem Elfer-Aufreger beim Berliner AK
Chemie Leipzig hat einen Last-Minute-Sieg beim Berliner AK erkämpft. Dabei nahmen die Gäste erst Fahrt auf, nachdem sie einen sicher geglaubten Elfer nicht bekamen. Ausgerechnet der Trainersohn entschied die Partie mit dem Treffer zum 1:0-Endstand.
Nur eine Torchance in der ersten Hälfte
Im Vergleich zum 1:1 beim Chemnitzer FC brachte Chemie-Trainer Miroslav Jagatic mit Philipp Wendt für Vin Kastull hinten und Florian Kirstein für Marcel Hilßner vorn zwei neue Spieler. Seine Mannschaft kam aber in einer ausgeglichenen Partie offensiv kaum in die Gänge. Gegen die limitierten Gastgeber erspielten sich die Grün-Weißen vor der Pause keine einzige echte Torchance. Nur die vielen langen Einwürfe, die man als Stilmittel immer wieder einsetzte, sorgten einmal für Gefahr. Paul Horschig setzte dabei einen Kopfball knapp am langen Pfosten vorbei (44.).
Chemie-Coach Jagatic konnte mit der ersten Halbzeit seiner Elf nicht zufrieden sein.
Minutenlange Diskussion um Foulelfmeter
Nach einer knappen Stunde zogen die Leutzscher das Tempo allerdings an. Obwohl Chancen Mangelware blieben, gab es plötzlich den Aufreger der Partie! BAK-Verteidiger Omar Hajjaj stolperte im Strafraum und fiel in die Hacken von Janik Mäder (67.). Schiedsrichter Sirko Müke (Neustrelitz) pfiff, alle gingen von Elfmeter für Chemie aus. Doch der Referee, der keine klare Richtung angezeigt hatte, ging raus zu seinem Assistenten und redete unter wildem BAK-Protest rund eine Minute mit seinem Linienrichter. Schließlich gaben sie Foulspiel von Mäder, weil dessen Arm ein Stück weit ausgefahren war und Hajjaj zuvor zu Fall gebracht haben sollte. Insgesamt eine äußerst enge Situation, die richtig Feuer auf beiden Seiten reinbrachte. BSG-Coach Miroslav Jagatic beschwerte sich lautstark, rief mehrmals rein: "Das war eindeutig Elfer!"
Das Duell von Jannik Mäder mit Omar Hajjaj führte in einer anderen Szene zum Elfer-Zoff
Trainer-Sohn erlöst Chemie
Nachdem Oliver Schindler bei der einzigen guten Gelegenheit für die Hauptstädter einen Freistoß knapp übers Chemie-Gehäuse gezirkelt hatte (70.), rannten die Leipziger mit Wut im Bauch an. Der Elfer-Aufreger hatte sie offensichtlich angestachelt. Zunächst wurde Mäders Schuss aus zentraler Position acht Meter vor der Kiste geblockt (77.), dann zischte ein Strich des eingewechselten Marcel Hilßner ans Außennetz (78.).
Die Erlösung folgte dann erst in der Schlussminute: Nach toller Kombination über rechts legte Florian Kirstein quer und Trainer-Sohn Maximilian Jagatic drückte die Kugel aus Kurzdistanz über die Linie - 1:0 (90.)! Das 19-jährige Talent drehte ab und ließ sich anschließend für seinen Siegtreffer gebührend von der Auswärtskurve feiern.