Magdeburgs Martijn Kaars jubelt nach seinem Tor zum 0:1

Fußball | 2. Bundesliga 30 Minuten Zittern – 1. FC Magdeburg feiert ersten Saisonsieg in Braunschweig

Stand: 11.08.2024 15:44 Uhr

Statt die vermeintliche Vorentscheidung von Silas Gnaka zu sichern, öffnet der 1. FC Magdeburg die Tür für ein Braunschweiger Aufbäumen, aber sichert sich nach 30-minütigem Zittern den ersten Saisonsieg. Mehrere Verletzungen trüben die FCM-Freude.

Der 1. FC Magdeburg hat sich am 2. Spieltag den ersten Sieg dieser Zweitliga-Saison erkämpft. Vor 22.791 Zuschauern gewann das Team von Cheftrainer Christian Titz mit 3:1 (1:0) bei Eintracht Braunschweig.

"Dome hat wirklich einige Dinger richtig gut gehalten"

Die Elbestädter schienen dank des Doppelpacks von Martijn Kaars und Silas Gnakas anschließendem Abstauber bereits vorzeitig alles für sich entschieden zu haben, gerieten nach Rayan Philippes plötzlichem Anschlusstreffer aber noch einmal eine halbe Stunde lang mächtig in die Bredouille. Vor allem Kapitän Dominik Reimann im Kasten bewahrte die Blau-Weißen davor, den Dreier womöglich noch aus der Hand zu geben. Getrübt wurde der Erfolg jedoch durch die Verletzungen von Baris Atik, Herbert Bockhorn, Marcus Mathisen und Livian Burcu.

"Magdeburg hatte einen sehr, sehr guten Torhüter"

Premierentreffer für Kaars – Atik verletzt

Zunächst war Atiks Oberschenkelverletzung, die ihm schon in der Vorwoche gegen Elversberg den Einsatz kostete, wieder aufgebrochen (15.). Kurz zuvor hatte er noch jenen Bilderbuchspielzug über links eröffnet, den Kaars nach Lubambi Musondas Flügellauf mit dem Knie zum Premierentreffer für seinen neuen Klub ins Netz drückte (13.). Rechtsverteidiger Bockhorn konnte nach einem Schlag auf das Knie nicht weitermachen (22.). Spät in der Partie sollte auch Burcu vom Feld humpeln. Abwehrchef Mathisen wiederum hatte es bereits in der fünften Minute bei einem Zusammenprall mit Niklas Tauer am Kopf erwischt – der Abwehrchef biss auf die Zähne, blieb in der Pause aber sicherheitshalber in der Kabine.

Baris Atik (1. FC Magdeburg) muss verletzt vom Platz

Niedergeschlagen muss der erneut verletzte Baris Atik nach nur 15 Minuten vom Platz,

Fußball gespielt wurde aber auch. Wenn Braunschweig Gefahr herausbeschwor, war in der Regel Philippe direkt beteiligt. Allein vor der Pause hatte der Angreifer vier gefährliche Abschlussaktionen (4./17./24./34.). Sein Sturmpartner Johan Gomez hätte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs ausgleichen können, doch FCM-Verteidiger Jean Hugonet kam dem Ex-Zwickauer in die Quere (45.+1). Aus Magdeburger Sicht schaufelte derweil Musonda eine gute Gelegenheit in die Wolken (45.+4).

"Im ersten Spiel hat mir noch ein bisschen das Glück gefehlt"

Philippe trifft und urplötzlich wackelt der FCM

Besser machte es nach Wiederanpfiff Kaars – wenn auch im zweiten Anlauf. Die erste Großchance der zweiten Halbzeit vergab der Niederländer noch (53.), um es nur zwei Minuten darauf auszubügeln. Nach Hugonets wunderbarem Zuspiel in die Gasse umkurvte der gegen Elversberg noch glücklose Kaars BTSV-Keeper Grill und schob aus spitzem Winkel ein (55.). Zusätzliche Sicherheit schien dann eigentlich durch das 3:0 einzukehren. Braunschweigs Nikolaou hatte Mitspieler Köhler im Strafraum angeschossen und Gnaka zum Abstauber eingeladen (59.). Allerdings hob Philippes besagtes 1:3 nach Ballverlust und folgend einfachem Doppelpass im Strafraum die Sachsen-Anhalter urplötzlich aus den Angeln (67.).

Christian Joe Conteh und Dominik Reimann

FCM-Kapitän Dominik Reimann – hier gegen Christian Conteh – trumpfte vor allem in der Schlussphase auf.

Die Eintracht witterte ihre Chance. Angetrieben vom eigenen Publikum erarbeiteten sich der BTSV Großchancen beinah im Minutentakt. Aber im Titz-Team trat nun endgültig Dominik Reimann in den Vordergrund. Unter anderem die wiederholten Klasseparaden des 27-Jährigen gegen Köhler (76.), Di Michele Sanchez (81.), Conteh und Nikolaou (90.+2) sowie Ould-Chikh (90.+6) sorgten für den erlösenden Auswärtserfolg.

mhe