Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg: Kopfmensch Müller vor emotionaler Paderborn-Rückkehr
Der 1. FC Magdeburg spielt im neuen Jahr im oberen Tabellendrittel mit: Ein Grund dafür ist eine stabilere Defensive rund um Tobias Müller. Für den FCM-Rückkehrer kommt es am Wochenende zum Duell mit seinem Ex-Klub.
Der 1. FC Magdeburg ist ein Aufstiegskandidat – zumindest im Jahr 2024. Seit dem Ende der Winterpause sammelte der FCM zehn Punkte, das ist ein solider vierter Rang in der Rückrundentabelle. Und das liegt vor allem an der Defensive: Nur fünf Gegentore stehen für die zweitbeste Defensive der Liga in diesem Jahr. Dreimal gewann der FCM "zu Null" – das gelang in der gesamten Hinserie nur zweimal.
"Stabiltätsfaktor Müller"? - "Rede nicht gern über meine Stärken"
Die neue Stabilität der Liga hat auch einen Namen: Tobias Müller. Der 29-Jährige kehrte in der Winterpause zum FCM zurück und wurde unter FCM-Trainer Christian Titz sofort zum Stammspieler in der Innenverteidigung. "Stabilitätsfaktor Müller" – so richtig gern hört das der Defensivmann nicht: "Ich rede nicht so gern über meine Stärken." Stattdessen lobt Müller lieber das Team: "Es ist ein gutes Miteinander. Und wenn wir zu Null spielen ist es auch ein großer Anteil der Jungs vorn, die den Gegner zeitig unter Druck gesetzt haben."
FCM-Rückkehr "der richtige Schritt"
Zumindest kann Müller eine positive Bilanz ziehen. "Es war der richtige Schritt", blickt der gebürtige Nordschwarzwälder auf den Jahreswechsel zurück. Nach anderthalb Jahren beim SC Paderborn mit nur 29 Einsätzen und viel Zeit auf der Bank kam Müller zum FCM zurück. "Ich will Verantwortung übernehmen", sagte Müller direkt nach seiner Unterschrift in Magdeburg. Jetzt, fast zwei Monate später bestärkt er seine Aussage von damals: "Dasc ist mein Anspruch."
Ansprachen an Atik, "wenn Baris emotional wird"
Von FCM-Trainer Titz wird Müller nicht nur für sein Spiel sondern auch dafür gelobt, auf dem Platz den richtigen Ton für seine Mitspieler zu finden. "Ich bin definitiv ein Kopfmensch. Es gibt aber auch Momente, wo ich das Herz auf dem Platz lasse", so Müller über Müller in der Selbsteinschätzung. Zur Ansprache auf dem Platz fällt ihm der Umgang mit FCM-Offensivmotor Baris Atik ein: "Wenn ich merke, dass Baris emotional wird, dann ist es gut, wenn jemand zu ihm sagt: 'Konzentriere Dich aufs Wesentliche'."
Partie in Pasderborn "wird ein besonderes Spiel"
Am kommenden Sonntag (3.3.2024) könnte es auch für Kopfmensch Müller emotional werden. Mit dem FCM muss er dann beim SC Paderborn und damit bei seinem Ex-Klub ran. "Das wird ein besonderes Spiel. Ich kenne die Spieler, die Trainer, den Staff", blickt Müller voraus.
In Paderborn will der FCM eine Saison-Premiere feiern, etwas, das diese Saison noch nicht geklappt hat: "Wir wollen ein zweites Spiel in Folge gewinnen. Das ist uns bisher noch nicht gelungen", so formuliert Müller ein Ziel für das SCP-Gastspiel. Ein weiteres Ziel: "Wir hatten Spiele, wo es hoch- und runterging. Jetzt gilt es, Konstanz zu entwickeln." Eine gute Voraussetzung für beide Ziele wäre eine stabile Defensive. Und dafür hat der FCM ja seit der Rückrunde einen neuen Stabilitätsfaktor. Und der heißt Müller.
Dirk Hofmeister