Arthur Theate klärt den Ball vor der Linie

Europa League Rasantes Remis zwischen Frankfurt und Tottenham

Stand: 10.04.2025 22:52 Uhr

Eintracht Frankfurt hat mit einer guten Leistung in London die Chance auf den Halbfinaleinzug in der Europa League gewahrt.

Eintracht Frankfurt hat sich im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales bei den Tottenham Hotspur eine gute Ausgangslage erspielt und erzittert. Die Partie am Donnerstag in London fand keinen Sieger, endete 1:1 (1:1), obwohl beide Mannschaften auf Sieg spielten, in der zweiten Hälfte vor allem die Gastgeber. Hugo Ekitiké brachte die Eintracht früh sehenswert in Führung (6.), Pedro Porro glich noch vor der Pause mindestens genauso spektakulär für die Spurs aus (26.). Frankfurts Keeper Kaua Santos vereitelte gerade im zweiten Durchgang mehrere Großchancen.

Und schon jetzt ist klar: Die Anspannung wird riesig sein kommenden Donnerstag, wenn die Entscheidung beim Showdown im Stadtwald fällt - aus zwei Gründen. Zum einen, weil sich erneut zwei Teams mit hoher Qualität gegenüberstehen werden. Zum anderen, weil der Ausgang des Kräftemessens völlig offen ist. "Mit dem Ergebnis können wir sehr gut leben", sagte entsprechend Dino Toppmöller.

Starker Ekitiké veredelt starke Skhiri-Vorarbeit

Der Eintracht-Trainer hatte in der Startelf im Vergleich zur Bremen-Pleite zwar nur einen Wechsel vorgenommen, Rasmus Kristensen verteidigte für Nnamdi Collins, und doch stand gefühlt eine komplett andere Mannschaft auf dem Feld. Bissig, hellwach, von der ersten Minuten an total angezündet. Die Intensität war hoch, beide Teams fegten in die Zweikämpfe, versuchten nach Ballgewinnen eilig umzuschalten. Mit Erfolg für die Eintracht.

So erarbeitete sich Ellyes Skhiri tief in der eigenen Hälfte den Ball, passte diesen druckvoll quer übers Feld und fand Ekitiké. Der Eintracht-Express rollte los, zwar in Unterzahl im Drei gegen Sechs, Ekitiké aber setzte sich im Alleingang durch und schoss den Ball aus 20 Metern stramm ins lange Eck (6.). Ein hübsches Ding, gleichzeitig der vierte Europapokal-Treffer des Franzosen in dieser Saison.

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Lücken auf der rechten Seite

Im Anschluss an die Führung konnten die Frankfurter die Begegnung noch einige Minuten in die Hälfte der Spurs verlagern, spätestens nach einer Viertelstunde aber hatten sich die Gastgeber reingeackert in Spiel. Gerade auf der rechten Abwehrseite der Eintracht bereitete Topstar Heung-min Son seinem Gegenspieler Kristensen einige Schwierigkeiten. Erneut mit Erfolg, diesmal jedoch für die Engländer. Kristensen lief nicht rechtzeitig zurück, Robin Koch und Skhiri fanden nicht in die Zweikämpfe, so dass Tottenhams Porro eine scharfe Hereingabe sehenswert mit der Hacke ins Netz beförderte (26.).

Hauge-Club düpiert Lazio
Etwas überraschend hat FK Bodö/Glimt das Viertelfinal-Hinspiel gegen Lazio Rom für sich entschieden. Die Norweger, die als Außenseiter ins Duell mit dem Hauptrunden-Sieger aus Italien gegangen waren, gewannen auf eigenem Kunstrasen mit 2:0. Jens Petter Hauge, einst Europapokal-Sieger mit der Eintracht, bereitete den Siegtreffer für seinen Heimatverein aus dem hohen Norden vor. Der Gewinner des Duells trifft im Halbfinale auf die Frankfurter oder Tottenham.

Das bis dahin überaus rasante Spiel nahm sich anschließend zwar ab und an einen Moment zum Durchschnaufen, das immer wieder lautstark mitgehende Publikum aber wurde dennoch bestens unterhalten. So vergab Ekitiké kurz vor der Pause die erneute Eintracht-Führung (45.). Das 1:1 war nach 45 Minuten dennoch ein leistungsgerechtes Ergebnis.

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Alu-Glück und Kaua-Paraden

Aus den Katakomben der hypermodernen Arena im Norden Londons kamen dann jedoch die Hausherren wieder deutlich aktiver. Und sie vergaben Großchancen im Minutentakt. Lucas Bergvall (55.) und Rodrigo Bentancur (57.) trafen jeweils das Aluminium, Son (56.) und James Maddison (58.) scheiterten am krakenhaften Eintracht-Keeper Santos. Die Eintracht ihrerseits brachte vorübergehend kaum mehr eine längere Ballbesitzphase zu Stande.

Erst als das Chancen-Quartett überstanden war, als der bärenstarke Santos den Hessen das Remis bewahrt hatte, fanden diese langsam wieder rein in die zweiten 45 Minuten. Jean-Matteo Bahoya, der insgesamt unglücklich agierte, und Ekitiké vergaben Halbchancen. Weitere ordentliche Kontergelegenheiten ließen die Gäste zudem recht leichtfertig liegen. In den Schlussminuten ließ die Risikobereitschaft auf beiden Seiten nach, so dass Santos nur noch einmal in der Nachspielzeit stark parieren musste. Kurzum: Kommenden Donnerstag in Frankfurt sind erneut 90 aufregende Minuten zu erwarten. Mindestens.

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Tottenham Hotspur - Eintracht Frankfurt 1:1 (1:1)
Tottenham: Vicario - Pedro Porro, Romero, van de Ven, Udogie (80. Spence) - L. Bergvall, Bentancur, Johnson, Maddison (80. Sarr), Son (80. Tel) - Solanke (88. Richarlison)

Frankfurt: Santos - Kristensen, Koch, Tuta, Theate - Skhiri, Larsson - Bahoya (70. Chaibi), Götze (90. Uzun), Brown (90. Nkounkou) - Ekitike (89. Wahi)

Tore: 0:1 Ekitike (6.), 1:1 Pedro Porro (26.)
Gelbe Karten: Tel / Kristensen, Bahoya

Schiedsrichter: Marciniak (Polen)
Zuschauer: 60.000