Euphorie beim Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98 - die Vorfreude sprengt die Vorstellungskraft
Genau wie viele seiner Teamkollegen hat auch Darmstadts Christoph Zimmermann noch keine Bundesliga-Minute auf dem Konto. Dementsprechend groß ist die Lust auf die neue Saison.
Marcel Schuhen? Noch ohne Bundesliga-Minute. Marvin Mehlem, Braydon Manu, Fabian Schnellhardt, Jannik Müller und viele weitere? Keine Bundesliga-Minute. Und Christoph Zimmermann, der Abwehr-Chef des SV Darmstadt 98? Tja, die gleiche Antwort. Für viele Spieler der Lilien geht ab dem Sommer ein neues Abenteuer los. "Es ist ein Kindheitstraum, der in Erfüllung gehen wird", brachte es Zimmermann am Montag auf den Punkt und schob mit einem Lächeln hinterher: "Schön, dass es im zarten Alter von 30 Jahren so weit ist."
Die Vorfreude im Kader der Südhessen auf die Bundesliga ist daher riesig. Was aber nicht bedeutet, dass alle auch schon realisiert haben, was da vor wenigen Wochen geschafft wurde. "Ich werde Bescheid sagen, wenn es soweit ist", erzählte Abwehr-Chef Zimmermann. "So ganz angekommen ist es noch nicht."
Teamgeist mehr denn je gefordert
Wenn man jedoch sieht, dass in der Beschriftung keine "2" mehr vor Bundesliga steht, wird es langsam klarer. "Es sind so kleine Momente, wo man es weiß", so der 30-Jährige. "Das Magdeburg-Spiel ist einfach noch nicht so weit weg." Spätestens wenn dann aber der erste Bundesliga-Spieltag bei der Eintracht ansteht, ist sicher auch den Debütanten die Tragweite bewusst.
Was Zimmermann und Co. aber schon vorher bewusst ist, ist die Herangehensweise in Sachen Bundesliga-Abenteuer. Zeichneten sich die Lilien schon in der Aufstiegs-Saison durch einen immensen Teamgeist aus, wird dieser auch in der neuen Spielzeit gefragt sein. Und das mehr denn je.
"Wir sind nicht blauäugig"
"Wir müssen als Mannschaft noch enger zusammenrücken", beschrieb es Zimmermann. Was in der neuen Situation leichter gesagt als getan sein könnte. Erfolg wie im Aufstiegs-Jahr fördert automatisch den Teamgeist. Nun müssen die Darmstädter aber zeigen, dass auch bei eventuellen Durststrecken das Team nicht auseinanderfällt.
"Wir sind nicht blauäugig. Wir wissen, dass wir öfter mal mit Misserfolgen leben müssen", ist sich auch der Darmstädter Abwehr-Chef bewusst. "Da zeigt sich dann, wie sehr der Teamspirit Bestand hat. Da wird es wichtig sein, sich gegenseitig zu unterstützen." Nur so könne das Ziel Klassenerhalt gepackt werden.
Zwei Abstiege mit Norwich City
Persönlich kennt Zimmermann eine solche Situation. Mit Norwich City, gegen die die Darmstädter am Mittwoch (18.30 Uhr) ein Testspiel bestreiten, spielte er zwei Saisons lang - mit zwei Jahren Abstand - in der Premier League. In beiden Spielzeiten stand am Ende der Abstieg für den Außenseiter.
"Wir haben eine ähnliche Ausgangslage und werden jetzt der Underdog sein. Wir müssen das annehmen", betonte der 30-Jährige. "In Norwich haben wir es nicht so gut gemeistert. Ich hoffe, dass wir es in Darmstadt besser machen." Dann würde wohl der nächste Traum in Erfüllung gehen.