SV Wehen Wiesbaden gegen SV Meppen

Zuschauer springt als Linienrichter ein Wiesbaden patzt gegen Meppen und erlebt lange Unterbrechung

Stand: 29.04.2023 16:30 Uhr

Der SV Wehen Wiesbaden hat sich im Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga einen Ausrutscher geleistet und überraschend trotz Führung gegen Schlusslicht Meppen verloren. Die denkwürdige Partie musste lange unterbrochen werden.

Der SV Wehen Wiesbaden ist im Aufstiegsrennen in der Dritten Liga gestolpert. Am Samstag verloren die Hessen ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten SV Meppen mit 1:2 (1:1). Ivan Prtajin (14. Minute) brachte die Hausherren zwar in Führung, doch Meppen drehte die Partie durch Treffer von Marvin Pourié (25.) und Willi Evseev (84.).

Nach dem 1:1 zuletzt in der Liga in Duisburg und dem Aus im Landespokal gegen Regionalligist TSV Steinbach Haiger zeigte Wehen Wiesbaden erneut Nerven und kassierte die erste Niederlage seit sechs Ligaspielen. SVWW-Stürmer Benedict Hollerbach sagte nach der Heimpleite fünf Spieltage vor Schluss: "Gegen den Tabellenletzten zu verlieren, darf uns nicht passieren. Das war eine absolute Katastrophe."

Der favorisierte Gastgeber (zuletzt 16 Punkte aus 6 Ligaspielen) nahm im Vergleich zur Vorwoche drei Wechsel in der Startaufstellung vor: Ahmet Gürleyen, Sebastian Mrowca und Prtajin begannen anstelle von Florian Carstens und John Iredale sowie dem gelbgesperrten Brooklyn Ezeh.

Prtajin meldet sich erfolgreich zurück

Und Prtajin meldete sich gleich erfolgreich zurück. Der kroatische Torjäger nutze seinen Freiheiten im Strafraum, traf per Kopf zur Führung (14.) und markierte sein 13. Saisontor. Nach 20 Minuten wurde die Partie dann unterbrochen. Ein Linienrichter war mit dem Fuß auf der Abdeckung der Bewässerungsanlage umgeknickt und gestürzt. Er musste vom Platz getragen werden.

Da es in der Dritten Liga keinen vierten Offiziellen an der Seitenlinie gibt, begann die Suche nach einem Ersatz-Linienrichter. Dafür machte der Stadionsprecher sogar eine Durchsage und bat darum, dass sich ein Zuschauer melden möge, der womöglich über die passende Schiedsrichter-Lizenz verfügt.

Zuschauer springt als Linienrichter ein

Nach rund einer halben Stunde wurde dann das Spiel fortgesetzt, nachdem sich der Oberliga-Schiedsrichter Jannis Jäschke aus Offenbach aus dem Zuschauerraum gemeldet hatte.

SV Wehen Wiesbaden gegen SV Meppen

Schiedsrichter Jannis Jäschke aus Offenbach meldete sich aus dem Publikum als Ersatzmann und sorgte dafür, dass die Partie fortgesetzt werden konnte.

Nach Wiederanpfiff gelang den Emsländern überraschend der Ausgleich. Torjäger Marvin Pourié traf den Ball bei seinem Schuss zwar nicht gewünscht, dennoch landete die Kugel im Netz (25.). In der zweiten Hälfte übernahmen die Gastgeber mit der ihrer zweitbesten Offensive der Liga zunehmend die Spielkontrolle und drängten auf den Sieg - aber erfolgslos. Am Ende kassierten sie sogar noch das späte 1:2 durch den eingewechselten Evseev. Für Meppen war es der erste Auswärtssieg der Saison.

In der Tabelle ist der SVWW vom zweiten auf den dritten Platz abgerutscht und hat weiter 63 Punkte auf dem Konto. Spitzenreiter Elversberg patzte aber auch bei Borussia Dortmund II, verlor 0:2 und kommt in der Tabelle weiter auf 67 Punkte. Dynamo Dresden, das beim neuen Tabellenzweiten SC Freiburg II 1:1 spielte, belegt Rang vier (60 Punkte). Am kommenden Samstag muss Wehen Wiesbaden beim Verfolger in Dresden antreten.

SV Wehen Wiesbaden - SV Meppen 1:2 (1:1)

Wiesbaden: Stritzel - Fechner, Gürleyen, Reinthaler - Mockenhaupt, Jacobsen, Taffertshofer, Mrowca (Rieble 86.) - Wurtz, Hollerbach (Iredale 76.) - Prtajin   
Meppen: Harsman - Kraulich, Bruno (Osee 40.) Käuper (Alvarez 68.), Mazagg - Blacha, Ballmert (Puttkammer 86.), Risch (Evseev 46.) - Dombrowka – Janssen (Faßbender 46.), Pourie    
 
Tore: 1:0 Prtajin (14.), 1:1 Pourié (45.), 1:2 Evseev (84.
Gelbe Karten: Reinthaler / Bruno, Osee, Pourié      
Besonderes Vorkommnis:
30-minütige Spielunterbrechung aufgrund einer Verletzung eines Linienrichters und der erfolgreichen Suche nach einem Ersatz     
   
Schiedsrichter: Bickel (Wolfsburg)            
Zuschauer: 5.000