Transfer ist vom Tisch Transfer geplatzt: SV Darmstadt 98 beweist Rückgrat und sagt Burcu ab
In der Transfer-Posse um Talent Livan Burcu will Darmstadt 98 Fairplay spielen, wird dann aber vom Spieler auf der Zielgeraden umgegrätscht. Nun haben die Südhessen von einer Verpflichtung des 19-jährigen Frankfurters Abstand genommen.
Es war nicht ganz so leicht, das Werben um Livan Burcu. Der talentierte Jung-Profi von Drittligist SV Sandhausen hat mit guten Leistungen das Interesse der Lilien geweckt. Das erste Problem war aber die Vertragssituation des 19-Jährigen.
Lilien zu Ablöse bereit
Weil der SVS schlicht vergessen hatte, Burcus Vertrag mit einer Laufzeit zu versehen, war der gebürtige Frankfurter der Meinung, er könne den Verein schon in diesem Sommer ablösefrei verlassen. Der Verein sah das anders, der Fall landete vor dem Arbeitsgericht, das Burcu schließlich Recht gab.
Ein ablösefreier Wechsel hätte aber dennoch Probleme nach sich ziehen können, alleine schon im Langzeitverhältnis mit dem SVS. Bei den Lilien war man laut mehrerer Medienberichte deshalb trotzdem bereit, eine Ablöse nach Sandhausen zu überweisen. Die Vereine einigten sich, der Spieler bestand den Medizincheck in Darmstadt – und dann, so berichtete als erstes der Kicker, platzte der Wechsel doch noch.
Spielerseite will nachverhandeln
Was genau vorgefallen war, erzählte Sportdirektor Paul Fernie am Sonntag dem Lilienblog: "Nachdem wir eine Einigung erzielt hatten, gab es von Spielerseite noch Nachforderungen." Für die Lilien ein absolutes No-Go, das mit den Werten der Südhessen nicht vereinbar gewesen sei, so Fernie: "Deswegen haben wir uns entschlossen, endgültig von einem Transfer Abstand zu nehmen."
Burcu soll in Darmstadt wohl als Ergänzung zu Marvin Mehlem auf der 10 eingeplant gewesen sein. Die Lilien müssen sich nun nach einem neuen Talent umschauen, Burcu wiederum nach einem neuen Verein. Ob die Darmstädter Transfer-Posse dem 19-Jährigen dabei helfen wird, darf zumindest angezweifelt werden.