Duke Deen stütz bei einem Collegespiel die Hände in die Hüfte und schaut besorgt.

Basketball-Bundesliga Chicago, ohne Rückflugticket - Frankfurts Deen ist schon wieder weg

Stand: 11.04.2025 13:51 Uhr

Erst vor wenigen Tagen verpflichteten die Skyliners Frankfurt Aufbauspieler Duke Deen. Weil er in Hessen aber noch nicht zum Zug kam, flog der US-Amerikaner kurzerhand wieder nach Hause.

Von Gerald Schäfer

Diese Verpflichtung hat sich wirklich nicht gelohnt. Kurz vor Ende der Transferfrist schlugen die Skyliners Frankfurt noch einmal zu und sicherten sich die Dienste von Aufbauspieler Duke Deen. Der 23-Jährige hat bislang aber kein Spiel für den hessischen Basketball-Erstligist absolviert – und dabei wird es wohl auch bleiben.

Wie der hr-sport erfahren hat und der Club am Freitag bestätigte, ist Deen am Donnerstag zurück in die Heimat gereist. Chicago. One way. Ein Rückflugticket nach Frankfurt hat er nicht gekauft. "Es gibt anscheinend nichts, was es nicht gibt", kommentierte Geschäftsführer Thomas Sulzer die außergewöhnliche Causa auf Nachfrage.

Mit dem Firmenwagen zum Flughafen

Schon am Mittwoch war der US-Amerikaner verschollen. Vor dem Heimspiel gegen Oldenburg sollte er dem Bezahlsender Dyn ein Interview geben, erschien aber einfach nicht zum verabredeten Termin. Auf Anrufe und Textnachrichten reagierte er nicht, blieb den ganzen Abend über unauffindbar. Der spätere Matchwinner Garai Zeeb sprang kurzerhand als Interview-Partner ein.

Deen sollte tags darauf bei den Skyliners-Verantwortlichen im Büro vorstellig werden. Statt zur Aussprache fuhr der US-Boy aber zum Flughafen. Übrigens mit einem Firmenwagen, den die Skyliners erst am Freitag wiederfanden. Tiefgarage Terminal 2, Sektion U220.

Deen wollte spielen, Perwas eine Mannschaft

Hintergrund des ganzen Dramas: Deen ist nicht nach Frankfurt gekommen, um auf der Bank zu sitzen. Der 23-Jährige wollte spielen, Trainer Klaus Perwas hatte aber das Mannschaftsgefüge im Blick. Weil das intakt ist, musste sich Deen hintenanstellen.

Ob der Neuzugang überhaupt noch zum Einsatz gekommen wäre in dieser Saison? Die Möglichkeit bestand laut Sulzer natürlich, sonst hätten die Skyliners den 23-Jährigen ja nicht verpflichten müssen. Dass Deen in den ersten beiden Partien nicht zum Team gehörte, sei dem mangelnden Training mit der Mannschaft geschuldet.

Rückkehr ausgeschlossen?

Der US-Amerikaner hat in Frankfurt einen Vertrag bis zum Saisonende mit Option auf eine weitere Spielzeit unterschrieben. Dass die Skyliners diese Option ziehen, scheint ausgeschlossen.

"Völlig inakzeptabel", nennt Sulzer die Aktion des Neuzugangs, lässt die Tür für eine Rückkehr aber doch einen Spalt offen. Der Club wolle erst noch einmal mit Deen persönlich sprechen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Die Skyliners behielten sich allerdings auch "alle rechtlichen Schritte inklusive finanzieller Rückforderungen" vor, ließ Sulzer wissen.