Brisantes Aufeinandertreffer am Sonntag Regionalliga-Derby Eintracht gegen OFC wird zum Risikospiel
3.000 Fans von Kickers Offenbach werden zum Regionalliga-Derby bei Eintracht Frankfurt erwartet. Für die Polizei ist das Duell ein Risikospiel. Und sie muss am Sonntag das gesamte Stadtgebiet im Auge behalten.
Dem größten Konflikt-Potential sind die Spielplan-Macher vor dem Regionalliga-Derby zwischen der U21 von Eintracht Frankfurt und der Mannschaft von Kickers Offenbach aus dem Weg gegangen. Zum ganz großen Aufeinandertreffen der rivalisierenden Fan-Gruppen der Eintracht und des OFC wird es am Sonntag nicht kommen, denn das Regionalliga-Derby findet - in Absprache mit der Polizei - um 17.30 Uhr zeitgleich zum Bundesliga-Spiel der großen Eintracht gegen Bayern München im Waldstadion statt. Trotzdem ist das Duell für die Polizei ein Risikospiel.
Die zuständige Polizeidirektion Nord teilte auf Anfrage des hr-sport mit: "Die Partie wurde bereits im Vorfeld nach Rücksprache mit allen Beteiligten (zuständige Polizei in Offenbach und Frankfurt sowie Sicherheitsbeauftragte des Veranstalters) als ein Risikospiel eingestuft." Die Polizei halte die für ein Risiko "notwendigen Polizeikräfte" bereit. Am Stadion des FSV Frankfurt, denn dort wird das Derby Eintracht-OFC aus Sicherheitsgründen - wie schon in der vergangenen Saison - ausgetragen.
Anspannung vor Regionalliga-Derby
In der normalen Sportstätte der U21 in Dreieich hätte man die ungefähr 3.000 Anhänger aus Offenbach, die zu dem Spiel erwartet werden, nicht händeln können. Beim Aufeinandertreffen beider Teams in der vergangenen Saison (1:1) kamen insgesamt immerhin 5.000 Zuschauer ins FSV-Stadion.
In der Spielzeit 2023/24 waren die Spieltags-Planer dem Fan-Problem übrigens noch geschickter aus dem Wege gegangen, weil ein Großteil der aktiven Eintracht-Fans beim Regionalliga-Derby gar nicht in der Stadt war, sondern zeitgleich mit der Bundesliga-Mannschaft beim Spiel in Augsburg. Das ist diesmal anders.
Polizei muss fast ganz Frankfurt im Auge behalten
Dass die kleine Eintracht gegen den OFC und zeitgleich die große Eintracht gegen die Bayern spielt, ist zunächst einmal taktisch klug, birgt für die Polizei aber durchaus auch Fallstricke. Denn am Sonntag wird sie somit einen sehr großen Teil der Frankfurter Stadtfläche überwachen müssen, um Auseinandersetzungen zwischen Eintracht und Kickers-Fans nach und vor allem vor den Spielen zu verhindern. Das Waldstadion und das FSV-Stadion liegen Luftlinie elf Kilometer auseinander.
Bei all dem könnte ein großer Fanmarsch der Kickers-Fans nach Frankfurt zu weiteren einem Problem führen. Doch den wird es - anders als vor Offenbacher Spielen bei der Mannschaft des FSV Frankfurt - am Sonntag nicht geben. Die aktive Offenbacher-Fanszene wird mit Bussen zum Spiel am Bornheimer Hang fahren. Auch dieser Bus-Konvoi wird von der Polizei gesichert.
Unklar ist, wieviele Eintracht-Fans zum Derby kommen
In der Vergangenheit kam es zu Zerstörungen im FSV-Stadion
Die Offenbacher Fans stehen am Sonntag übrigens zusätzlich unter Beobachtung. Wie das Sportgericht am Mittwoch bekanntgab, muss der OFC schon wegen des Einsatzes von Pyrotechnik und des Werfens von Bechern durch ihre Fans beim Auswärtsspiel Ende September in Mainz (sportliche zugleich die einzige Saison-Niederlage) mehrere Tausend Euro zahlen.
Das soll sich am Sonntag im Derby nicht wiederholen, denn in der Vergangenheit hatten Kickers-Anhänger bei den Spielen im FSV-Stadion immer wieder für Negativ-Schlagzeilen gesorgt, indem sie für Zerstörungen im Stadion sorgten. Auch deshalb appellierte OFC-Geschäftsführer Christian Hock: "Vereinzelte Aktionen der Anhänger werden zu kostspieligen Ereignissen für den Verein." Man hoffe nun im Derby bei der Eintracht auf das "Verständnis und auf Zurückhaltung der treuen Anhänger".