Löwen Frankfurt - Dominik Bokk mit Puck am Schläger.

Namensgeber für Frankfurter Eissporthalle vorgestellt Löwen Frankfurt entwickeln sich zu finanzstarkem DEL-Klub

Stand: 22.09.2024 09:08 Uhr

Durch die Vergabe der Namensrechte von Frankfurts Eissporthalle hat sich die finanzielle Situation der Löwen noch mal verbessert. Die Verantwortlichen des Eishockey-Erstligisten denken derweil groß.

Von Simon Schäfer

Auf und abseits des Eises läuft es bei den Löwen Frankfurt aktuell gut: Am Freitagabend konnten sich die Hessen beim Saisonstart in der DEL mit 3:2 gegen die Nürnberg Ice Tigers durchsetzen. Auch wenn auf den Kufen noch nicht alle Abläufe passten, steht der Eishockey-Erstligist in Sachen Finanzen auf festem Boden.

Denn nur wenige Stunden vor der Auftaktpartie haben die Löwen und die Stadt Frankfurt einen Namensgeber für die Eissporthalle vorgestellt. Diese erstmalige Vergabe der sogenannten "Naming Rights" spült dem Klub über vier Jahre hinweg 800.000 Euro zusätzlich in die Kassen.

Seit Aufstieg: Löwen verdoppeln ihren Etat

Der Saison-Etat beläuft sich damit auf rund neun Millionen Euro - ein beachtlicher Wert. Noch beachtlicher ist dagegen die Steigerung dieses Werts, denn als die Löwen vor zwei Jahren in die erste Liga aufgestiegen sind, lag deren Budget noch knapp bei der Hälfte. Zur Einordnung: "Mit dem Etat von neun Millionen Euro liegen wir bei 14 Klubs in der DEL im guten Mittelfeld", erklärte Geschäftsführer Stefan Krämer am Freitag in einer Presserunde. "Natürlich sind die Großen - Berlin, Mannheim, München - bei weit über 20 Millionen, haben aber auch höhere Kosten."

Stellt man den Etat und die Saisonziele gegenüber, fällt auf, dass die Löwen leicht überperformen wollen, denn Platz sechs und damit der direkte Einzug in die Play-offs lautet das ausgegebene Ziel. Das Erreichen des Saisonziels ist also nur durch gute Transfers möglich: Die Verpflichtung von Torhüter Jussi Olkinuora gehört da definitiv dazu, auch wenn die Hessen auf den Finnen verletzungsbedingt vorerst verzichten müssen.

Das zusätzliche Geld durch die Vergabe der Namensrechte möchte Heinrizi nicht für einen Goalie-Ersatz ausgeben, sondern als "gutes Polster" nutzen, um auf dem Transfermarkt bei späterem Bedarf noch mal zuschlagen zu können. Dabei könnte auch noch ein Spieler aus dem Ausland kommen: "Wir haben uns bewusst die neunte Lizenz freigelassen. Wenn wir reagieren, dann soll es schon ein Unterschiedsspieler sein", so Heinrizi. "Dafür ist es sicherlich positiv."

Eisstadion kommt an seine Grenzen

Keine Frage: Die Löwen haben sich in den vergangene Jahren stark entwickelt, sind beim Ausschöpfen ihrer Möglichkeiten jedoch langsam am Maximum angekommen. "Irgendwann bist du an diesem Punkt, wo du nicht mehr größer werden kannst, obwohl das Wachstumspotenzial in Frankfurt schon da wäre", stellt Heinrizi fest.

Damit bezieht er sich insbesondere auf die Eissporthalle. Die hat zwar jetzt einen neuen Namen, es fehlt allerdings weiterhin an LED-Banden und an einem großen Videowürfel. Beides könnte dem Klub zusätzliche Marketingeinnahmen bringen. Dazu kommt eine Zuschauerauslastung, die vergangene Saison bei 94 Prozent lag und eine Heimstätte, der ihre 43 Jahre immer mehr anzusehen sind. Auch der Sportdirektor muss feststellen: "Es ist zwar viel renoviert worden, aber baulich wird sich hier nichts verändern. Wir sind am Limit."

Kommt die neue Multifunktionshalle?

Deshalb hofft Heinrizi, dass der Neubau kommt: Schon lange wird Frankfurt über eine Multifunktionshalle diskutiert, die könnte auch das neue Zuhause der Löwen werden. Im Herbst soll der Grundsatzbeschluss zum Bau dem Magistrat und den Stadtverordneten vorgelegt werden. Die Kosten für die neue Halle sollen sich auf rund 250 Millionen Euro belaufen.

Eine Menge Geld, doch sagte Krämer schon im Sommer: "Wir benötigen dringend eine moderne Heimspielstätte, um den finanziellen Herausforderungen der Erstklassigkeit gerecht zu werden." Es bleibt festzuhalten: Die Löwen Frankfurt haben in ihrer wirtschaftlichen und sportlichen Entwicklungen einige große Schritte gemacht, um die nächsten machen zu können, brauchen sie weitere Unterstützung der Stadt.