Mehr als 3000 Teilnehmer, darunter 90 Profis Ironman Frankfurt 2024 - Patrick Lange und die anderen Favoriten
Beim Ironman Frankfurt 2024 sind etliche Spitzenkräfte des Triathlon-Sports am Start - ein hochklassiges Rennen wird erwartet. Beste Chancen aus deutscher Sicht hat der Nordhesse Patrick Lange.
Als letztmals ein deutscher Triathlet beim Ironman in Frankfurt bis zum höchsten Platz auf dem Podium kraxelte, war dem Erfolg ein dramatischer Wettkampf vorausgegangen. 2019 siegte Jan Frodeno auf dem Römerberg, gefolgt von Sebastian Kienle und Franz Löschke - ein deutsches Spitzentrio also. Zuvor hatten sich vor allem Frodeno und Kienle, heute TV-Experte beim hr, ein an Spannung kaum zu überbietendes Rennen geliefert - inklusive sich eines in die Ferse von Kienle bohrenden Steinchens sowie einen auf seinen angeschlagenen Konkurrenten wartenden Frodeno. Einer der besten Frankfurt-Ironman der Geschichte, keine Frage.
Mit dabei war damals auch Patrick Lange. Als Dritter von 2018 hatte sich der Bad Wildunger bei seinem Heimspiel erneut Chancen auf eine Top-Platzierung ausgerechnet - und wurde bitter enttäuscht. Magen-Beschwerden warfen ihn zurück, eine nicht eingeplante Toilettenpause sowieso. Und dann kam obendrauf auch noch ein platter Reifen. Lange durchlebte damals eine schwierige Zeit, auch privat. Beim abschließenden Marathon überholten die Spitzenleute Lange sogar auf der Runde am Mainufer. Er wurde enttäuschender Elfter.
Große Konkurrenz unter den rund 90 Profis
Fünf Jahre später beim Ironman Frankfurt 2024 soll das am 18. August (ab 6.15 Uhr im Liveticker) anders sein, will Lange bei seinem vierten Start in Frankfurt wieder eine positive Geschichte im Hessischen schreiben, womöglich sogar seinen ersten EM-Titel in der Stadt am Main feiern.
Der zweifache Hawaii-Triumphator geht am Sonntag mit der Startnummer 1 ins Rennen, zudem als Zugpferd des Ironman Frankfurt. Die Rippenblessur, die er sich bei der Challenge Roth zuzog, soll auch in der Vorbereitung aufs Rennen kein Hindernis dargestellt haben.
Die Konkurrenz freilich ist riesig, das Feld derart hochwertig besetzt wie selten. Rund 90 professionelle Triathleten kämpfen nicht nur um den Europameisterschaftstitel, sondern auch um wichtige Punkte innerhalb der Wertung der Ironman Pro Series sowie die letzten sechs Qualifikationsplätze für die WM auf Hawaii.
Blummenfelt fordert Lange - und einige US-Amerikaner
Allen voran bekommt es Lange bei dem von sportlichen Höhepunkten gespickten Wettbewerb mit Kristian Blummenfelt aus Norwegen zu tun, dem Weltmeister von 2021. Der 30-Jährige wendet sich nach einem Abstecher auf die Kurzdistanz, mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris (Rang zwölf im Einzel, Rang elf im Mixed), wieder der Langdistanz zu.
Starker Norweger: Kristian Blummenfelt beim olympischen Triathlon.
Auch reist starke Konkurrenz aus Übersee an, allen voran der aktuelle Pro-Series-Führende Matt Hanson (USA), der Zweite Jackson Laundry (Kanada), sowie der Drittplatzierte Colin Szuch (USA). Mit Trevor Foley ist zudem ein weiterer formstarker US-Amerikaner am Start, der kürzlich erst einen beeindruckenden Sieg beim Ironman in Lake Placid feierte.
Mehr als 3000 Teilnehmer am Start
Neben Patrick Lange sind auch weitere Deutsche mit Hoffnungen auf gute Platzierungen dabei: unter anderem der Darmstädter Paul Schuster, der nach seinem vierten Platz 2022 nun ebenfalls seinen Heimvorteil nutzen will. Auch auf Jonas Hoffmann, Andreas Dreitz, Florian Angert und Franz Löschke sollte geachtet werden.
Patrick Lange zeigt sich verärgert über die Entwicklung des Sports in Deutschland. "Es muss sich was ändern! Wir können nicht alle vier Jahre auf den Medaillenspiegel schauen und jedes Mal konstatieren, dass es abwärtsgeht", sagte er der Frankfurter Rundschau. Bei den Olympischen Spielen in Paris belegte Deutschland nur Rang zehn im Medaillenspiegel. "Keiner packt das Problem mal an – und das regt mich auch ein bisschen auf, dass der Sport gesellschaftlich immer mehr an Wert zu verlieren scheint", sagte Lange.
Ambitionierte Athletinnen sind in Frankfurt natürlich auch diesmal am Start - allerdings keine Vollprofis. Der Grund: Während die männliche Ironman-Prominez vergangenes Jahr nicht in Frankfurt an den Start ging, ist das diesmal bei den Frauen der Fall. Deren EM fand bereits Anfang Juni in Hamburg statt. Jährlich wechselt dies nun hin und her zwischen Männern und Frauen.
Mit einem Heimspiel beim Ironman Frankfurt: Paul Schuster aus Darmstadt.
In und rund um Frankfurt, wo es zu etlichen Sperrungen und Einschränkungen im normalen Straßenverkehr kommt, treten diesmal daher lediglich die weiblichen Age-Grouper an. Insgesamt werden wieder mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sonntag in den Langener Waldsee hüpfen und den Ironman Frankfurt aufnehmen.