Footballer stellen sich neu auf ELF: Frankfurt Galaxy sucht den Sex-Appeal
Frankfurt Galaxy wollte in der neuen Football-Saison mit offensivem Spektakel begeistern. Zu sehen bekamen die Fans stattdessen ein Fehlerfestival nach dem nächsten. Zwei Personalentscheidungen sollen die Men in Purple wieder sexy machen.
Während so eine Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land für die meisten Sport-Fans eine tolle Sache ist, hält sich der Jubel bei den Verantwortlichen von "Gegen-Veranstaltungen" für gewöhnlich in Grenzen. So auch bei den Footballern von Frankfurt Galaxy.
Zwei Heimspiele haben die Hessen während der EM bislang bestritten, zu beiden kamen jeweils zwischen 5.000 und 6.000 Zuschauer. Das ist deutlich unter dem, was man bei den Men in Purple schon gesehen und sich erhofft hat. In der vergangenen Saison lag der Zuschauerschnitt am Bornheimer Hang noch bei 6.658.
Galaxy wird zur Turnover-Maschine
Zwar steht das EM-Finale zwischen England und Spanien noch aus, das kommende Heimspiel der Galaxy gegen Köln findet aber bereits am Vortag statt (Samstag, 18 Uhr) und sollte – so die Hoffnung – also wieder etwas besser besucht sein. Das Problem: Der selbsternannte Titelaspirant aus Frankfurt hat zuletzt sportlich wenig Gründe geliefert, um ins Stadion zu gehen.
Die Hessen bauten zur neuen Saison ihre Offensive um. Mit Quarterback Luke Zahradka, Wide Receiver Markell Castle und Runningback Sandro Platzgummer sollte die Galaxy unberechenbarer und spektakulärer werden. Was sie stattdessen wurde: eine Turnover-Maschine. Ein ums andere Mal verloren die Galaktischen das Ei an die gegnerische Abwehr. Selten hatte das mit der defensiven Klasse des Gegners zu tun. Die durchschnittlich 2,4 Ballverluste pro Partie sind der zweitschlechteste Wert der gesamten European League of Football (ELF)
McKay und Rode steigen ein
Vom Titel redet in Frankfurt schon lange niemand mehr, seit der 15:46-Niederage in Madrid vergangenes Wochenende spricht auch niemand mehr von den Playoffs. "Das war der frustrierendste Tag in meiner Coaching-Karriere", so Galaxy-Trainer Thomas Kösling. Es war klar, dass es so nicht weitergehen kann.
Ihre Saison können die Hessen womöglich nicht mehr retten, wohl aber ihr Ansehen. Mit zwei Personalentscheidungen sorgte Frankfurt in der laufenden Woche für Aufsehen: Matthew McKay ersetzt Zahradka, den man als Schuldigen der Misere ausgemacht hat, als Quarterback und Sebastian Rode, bis vor kurzem noch Kapitän von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt, wird Markenbotschafter und Gesellschafter der Footballer. Zwei Nachrichten, die den Sex-Appeal der taumelnden Galaxy schlagartig vervielfachten.
Köln als Aufbaugegner?
Ob Neu-Gesellschafter Rode gegen Köln im Stadion weilt, ist nicht bekannt. McKay, der seit Anfang der Woche in Frankfurt ist, darf sein Können aber wohl gleich unter Beweis stellen. Eine dankbare Aufgabe, immerhin haben die Centurions erst eines ihrer fünf Spiele gewonnen und nun auch noch einen neuen Chef-Trainer.
Ein sportliches Erfolgserlebnis ist für die Galaxy fest eingeplant. Das dürfte nicht nur dem Selbstvertrauen guttun, sondern auch die Anziehungskraft auf die Fans weiter erhöhen. Keine schlechte Sache. Immerhin beginnen knapp zwei Wochen nach dem Ende der Fußball-EM auch schon die Olympischen Spiele in Paris.