Eintracht-Neuzugang Aurèle Amenda Eintracht-Neuzugang Aurèle Amenda: Ein Baum für die Innenverteidigung
Mit Aurèle Amenda hat Eintracht Frankfurt eine echte Abwehrkante verpflichtet. Beim Transfer des Schweizers waren gleich zwei Ex-Eintrachtler beteiligt.
Wenn Aurèle Amenda einen Raum betritt, verdunkelt sich die Sonne. Der Mann ist 1,97 Meter groß, breit wie ein Baum zudem, dazu ein fester Händedruck. Passend, dass Eintracht-Pressesprecher Bartosz Niedźwiedzki direkt zu Beginn der Vorstellungs-Pressekonferenz von Eintrachts neuem Innenverteidiger einen schönen Versprecher einbaut: "Aurèle, du bist ja in Bern großgewachsen …"
Großgewachsen ist der in Bern aufgewachsene Amenda in jedem Fall, man kann ihn sich direkt sehr gut vorstellen, wie er mit Schmackes in ein Kopfballduell fliegt. Es wäre allerdings ein Fehler, Eintrachts neuen Schweizer nur auf seine Körperlichkeit zu reduzieren, der 20-Jährige bringt ein ordentliches Paket mit. "Meine Stärken liegen klar im Zweikampf. Ich liebe es, mein Tor zu verteidigen. Am Ball bin ich ein sehr ruhiger Spieler, zudem kann ich rechter und linker Innenverteidiger spielen. Ich möchte meine Qualitäten zeigen, dem Team helfen und erfolgreich sein", sagt er.
Amenda: "Sow und Spycher haben nur Gutes über die Eintracht erzählt"
Der Start in Frankfurt verlief indes eher holprig. Amenda, sympathisch und offen, mit französischem Zungenschlag, verletzte sich im Saisonendspurt bei seinem Ex-Verein Young Boys Bern, verpasste wegen einer Sehnenverletzung im Oberschenkel die EM. Seit fünf Wochen schon weilt Amenda in Frankfurt, um hier seine Reha zu machen. Mit Erfolg. "Heute habe ich mein erstes Mannschaftstraining gemacht", sagt Amenda. Der Genesungsprozess schreitet schneller voran als geplant. Ein paar Individualeinheiten brauche er zwar noch, "im Trainingslager will ich aber komplett mit der Mannschaft arbeiten", sagt er.
In Frankfurt tritt Amenda das Erbe zahlreicher sehr erfolgreicher Schweizer Fußballer an, die ihre Spuren hinterlassen haben. Christoph Spycher war Kapitän, Pirmin Schwegler ebenso, Djibril Sow ein Eckpfeiler der Mannschaft, die 2022 die Europa League gewann. Spycher ist mittlerweile YB-Boss, war am Transfer also unmittelbar beteiligt. Mit Sow telefonierte Amenda zweimal, um sich eine Meinung zur Eintracht einzuholen. "Djibril Sow und Christoph Spycher haben mir nur Gutes über ihre Zeit bei der Eintracht erzählt und mir zum Wechsel geraten", sagt Amenda.
Amenda: "Ich will mich nicht verstecken"
In Frankfurt wird sich der zweifache schweizer Meister zunächst hinter Robin Koch, Willian Pacho und auch Tuta einreihen, Amenda ist sich seiner Rolle als Herausforderer bewusst. "Ich bin flexibel und hungrig, aber auch noch jung. Ich denke, dass ich mich hier sehr gut weiterentwickeln kann", sagt er. "In der vergangenen Saison bin ich ein Leader geworden. Das will ich hier auch zeigen, ich werde mich nicht verstecken." Bei seiner Statur dürfte das wahrscheinlich auch schwierig werden.