Das Wichtigste zu Frankfurt gegen Werder Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen: Das Duell der Toptorjäger
Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen ist auch das Duell zweier grundverschiedener Stürmer. Blöd für die Hessen: Eine der größten Stärken von Niclas Füllkrug ist gleichzeitig eine der größten Schwächen der Frankfurter Defensive. Das Wichtigste zum Spiel.
Eine Woche nach der 0:3-Klatsche beim 1. FC Köln empfängt Eintracht Frankfurt am Samstag (18.30 Uhr) Werder Bremen zum Bundesliga-Topspiel. Champions-League-Teilnehmer trifft Aufsteiger. Ganz so klar sind die Rollen allerdings nicht verteilt.
Die Ausgangslage
Das Personal
Das sagen die Trainer
Auf diese Spieler gilt es zu achten
Die Statistik des Spiels
Das Spiel live verfolgen
Die Ausgangslage
Eins ist klar: Stand jetzt können sowohl Eintracht Frankfurt als auch Werder Bremen mit dem Verlauf der Saison mehr als zufrieden sein. Die Hessen haben sieben Punkte mehr auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Spielzeit und befinden sich als Sechster in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Champions-League-Plätzen. Werder steht als Neunter im gesicherten Mittelfeld und hat keinerlei Abstiegsängste.
Unmittelbar vor dem Königsklassen-Achtelfinale gegen die SSC Neapel und wenige Tage nach der klaren Niederlage in Köln liegt der Druck aber deutlich mehr auf der Eintracht. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner muss beweisen, dass der schwache Auftritt vom vergangenen Wochenende nur ein Ausrutscher war, und will gleichzeitig Schwung mitnehmen für die Champions League. Die Eintracht ist gefordert, Bremen kann sich das Ganze erst einmal in Ruhe anschauen. Eine gefährliche Konstellation.
Das Personal
Bis auf den Langzeitverletzten Junior Dina Ebimbe, der in der Reha an seinem Comeback schuftet und noch in dieser Saison wieder einsatzbereit sein soll, hat die Eintracht keine Ausfälle zu beklagen. Eine Rotation im Hinblick auf den Champions-League-Kracher gegen Neapel werde es nicht geben, betonte Glasner. Offen sei lediglich die Besetzung der zentralen Position in der Dreierkette. Die Optionen: Makoto Hasebe, Hrvoje Smolcic und Kristijan Jakic. Sebastian Rode könnte erneut eine Pause erhalten.
Werder kommt arg gebeutelt in den Stadtwald. Zusätzlich zu drei verletzten Akteuren meldete sich bei den Hanseaten auch noch Mittelfeldspieler Christian Groß krankheitsbedingt ab. Leonardo Bittencourt ist für die Partie bei den Hessen gelbgesperrt. Nationalspieler Niclas Füllkrug trainierte am Donnerstag individuell, soll aber gegen die Eintracht zur Verfügung stehen.
So könnte die Eintracht spielen:
So könnte Bremen spielen:
Pavlenka - Friedl, Stark, Veljkovic - Pieper, Gruev, Jung - Stage, Schmidt - Füllkrug, Ducksch
Das sagen die Trainer
Oliver Glasner: "Wir fangen knapp 50 Prozent unserer Gegentore nach Standards, der Durchschnitt in der Bundesliga liegt zwischen 30 und 35 Prozent. Wir werden bei Standards nicht die beste Mannschaft, ich wäre da schon mit Durchschnitt zufrieden. Wir haben uns etwas überlegt und deshalb im Training auch die Vorhänge runtergelassen, damit das nicht jeder sieht. Wir werden nach einer Analyse mit der Mannschaft etwas verändern. Wir denken, dass wir so die hohe Anzahl an Standard-Gegentoren verringern können."
Ole Werner: "Die Eintracht ist sehr gut organisiert, sehr variabel im Ballbesitz. Es ist eben eine Topmannschaft. Wir müssen das Tempo der Frankfurter gemeinschaftlich und aggressiv verteidigen und im eigenen Ballbesitz mutig sein. Es ist eine schwierige Aufgabe gegen eine der mittlerweile besten Mannschaften Europas - aber eine, an die man sich mit Ehrgeiz heranwagen kann."
Auf diese Spieler gilt es zu achten
Wenn am Samstagabend die Flutlichter in der Frankfurter Arena angehen, werden vor allem zwei Spieler im Mittelpunkt stehen: Randal Kolo Muani von der Eintracht und der schon erwähnte Füllkrug von Werder. Der eine stand im WM-Finale, der andere war der einzige Lichtblick der deutschen Nationalelf in Katar. Kolo Muani ist mit neun Treffern und zehn Vorlagen der beste Scorer der Liga, Füllkrug führt mit 13 Treffern die Torschützenliste an. Kurzum: Die beiden aktuell besten Bundesliga-Stürmer treffen im direkten Duell aufeinander.
Beide treffen am Fließband, die Wege zum Erfolg könnten allerdings unterschiedlicher nicht sein. Während Kolo Muani vor allem über sein Tempo (34,9 km/h Höchstgeschwindigkeit) und viele Sprints (490) kommt, ist Füllkrug ein klassischer Neuner. Der 30-Jährige ist wuchtig und eher lauffaul (298 Sprints), dafür aber mit einem extremen Zug zum Tor ausgestattet. 59 Torschüsse sind der zweitbeste Wert der Liga.
Sorgen sollte der Eintracht vor allem seine Stärke in der Luft machen: Füllkrug brachte insgesamt 18 Kopfbälle auf das gegnerische Tor und traf dabei immerhin vier Mal (Liga-Bestwert). Dass die Eintracht mit zehn Kopfball-Gegentoren in dieser Disziplin das schlechteste Team der Liga ist, könnte zum Problem für die Hessen werden. Die ohnehin bekannte und von Trainer Glasner noch einmal erwähnte Schwäche bei Standard-Situationen verschärft die Situation zusätzlich.
Die Statistik des Spiels
Gut für die Eintracht ist hingegen, dass Werder Bremen mit sieben Gegentoren nach Kontern sehr anfällig für schnelle Umschaltsituationen ist. Da die Hessen nach frühen Ballgewinnen bereits neun Treffer erzielt haben (Liga-Bestwert), gibt es also Hoffnung. Klar ist: Trainer Glasner muss es irgendwie schaffen, die Werderaner zu locken und so Räume zu schaffen. Wenn ihm das gelingt, könnte die Eintracht eine weitere Serie ausbauen: Ein Sieg am Samstag wäre der insgesamt 38. Erfolg gegen Bremen in der Frankfurter Bundesliga-Geschichte. Mehr gab es gegen keinen anderen Gegner.
Das Spiel live verfolgen
Die Partie der Eintracht gegen Bremen gibt es ab 18.20 Uhr im Audio-Livestream auf sportschau.de zu hören. Dort gibt es außerdem einen Liveticker mit Livetabelle und -statistik.