DEL2 DEL2: EC Bad Nauheim drückt die Reset-Taste
Der EC Bad Nauheim hat den Saisonstart in der DEL2 gründlich verhauen und sich von Trainer Adam Mitchell getrennt. Für die Nachfolge sind prominente Namen im Gespräch - aber auch diese hätten mit einigen Problemen zu kämpfen.
Neun Spiele ohne Sieg, Tabellenplatz 14 und nur 0,67 Punkte pro Partie - dem EC Bad Nauheim ist der Start in die neue DEL2-Saison gründlich missglückt. Die Folge: Am Dienstagabend trennte sich der ECN von Trainer Adam Mitchell.
Eine Entscheidung, die den Verantwortlichen in der Kurstadt sichtbar schwer fiel. "Wir haben sehr lange gewartet, weil wir in Bad Nauheim immer für Kontinuität und Besonnenheit stehen", sagte Geschäftsführer Andreas Ortwein. Doch der Verein sieht auch sein Saisonziel in Gefahr: Die ersehnten Pre-Playoffs sind schon jetzt in weiter Ferne, der Abstand auf Rang zehn beträgt elf Punkte.
Kadertiefe fehlt
Schuld daran ist auch die Tatsache, dass die Bad Nauheimer zuletzt unter Mitchell immer wieder wie mit angezogener Handbremse gespielt haben. Vor allem an Abschlüssen mangelte es, mit nur 35 Treffern ist man das ungefährlichste Team der Liga.
So war die Trennung von Mitchell, der 2022 als Assistent von Harry Lange zum ECN gekommen und nach dem Saisonende im Frühjahr 2024 zum Chef befördert worden war, abzusehen. Allerdings: Der Deutsch-Kanadier litt auch darunter, dass die finanziellen Möglichkeiten des Vereins sehr begrenzt sind. Die Kadertiefe lässt zu wünschen übrig, einzig die Verpflichtung von Henri Kanninen und der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Taylor Vause machen Hoffnung.
Chernomaz und Fritzmeier sind Kandidaten
Und so wird auch Mitchells Nachfolger mit einigen Problemen zu kämpfen haben. Für den Posten des neuen Cheftrainers, der nach der anstehenden Deutschland-Cup-Pause präsentiert werden soll, schwirren bereits zwei prominente Namen durch die Kurstadt: Da wäre Rich Chernomaz, einst sensationell Meistertrainer der Löwen Frankfurt, der schon nach dem Aus von Harry Lange interimsweise übernommen hatte und mit Sicherheit die Lieblingslösung der Nauheimer Fans wäre. Allerdings ist er aktuell Trainer in einer Junioren-Liga seiner Heimat Kanada, müsste also von dort losgeeist werden.
Und dann wäre da noch Franz-David Fritzmeier. Der ehemalige Sportdirektor der Löwen Frankfurt, der auch schon den Trainerposten übernommen hatte, war im Frühjahr mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, es war von Wutausbrüchen und gar Prügeln die Rede. Was dennoch für ein Engagement von Fritzmeier bei Bad Nauheim sprechen könnte: Der 44-Jährige ist ein guter Bekannter von Geschäftsführer Ortwein und käme mit sehr viel Erfahrung. Im VIP-Raum des ECN soll Fritzmeier zuletzt sogar schon gesichtet worden sein.
Auf die Reset-Taste will man beim Verein aber schon jetzt drücken: Am Mittwoch (19.30 Uhr) in Weißwasser wird Marc Vorderbrüggen, bislang Co-Trainer, das Team betreuen - und versuchen, die Horror-Serie von neun sieglosen Spielen und insgesamt 14 Partien ohne dreifachen Punktgewinn zu beenden.