Eishockey DEL - Darum läuft’s nicht bei den Löwen Frankfurt
Die Löwen Frankfurt stecken im Leistungsloch. Vor allem hinten drückt der Schlittschuh. Besserung ist aber in Sicht.
Noch vor zwei Wochen bliesen die Löwen Frankfurt zum Angriff auf die Tabellenspitze. Bis 2030 wollen die Hessen finanziell und sportlich zu den Top-Clubs der Liga aufschließen. Ambitioniert, aber möglich. Die Löwen-Fans finden‘s gut.
Was dem treuen Anhang weniger gut gefallen haben dürfte, waren die folgenden Auftritte ihrer Mannschaft. Seit sechs Spielen warten die Hessen nun schon auf einen Sieg, purzelten am Sonntag in der Tabelle sogar aus den Play-In-Plätzen auf Platz elf.
Dennoch sagt Sportdirektor Daniel Heinrizi dem hr-sport: "Es gibt keinen Grund zur Panik." Die Löwen seien im Soll, wollen besser abschneiden als vergangene Saison (Platz 12). Dafür müssen sie aber drei Probleme in den Griff bekommen.
Heinrizi nimmt Olkinoura in Schutz
Problem 1: Goalie Jussi Olkinuora kann die hohen Erwartungen in ihn nicht erfüllen. Seine Fangquote von 88,68 Prozent ist eine der schwächsten der Liga. Cody Brenner (Fangquote: 92,56 Prozent) wäre eine gute Alternative.
"Jussi weiß selber, dass er noch nicht konstant auf dem Niveau ist, auf dem wir ihn erwartet haben. Aber er hatte auch herausragende Spiele wie die beiden gegen Mannheim oder gegen Ingolstadt", nimmt Heinrizi seinen Schlussmann in Schutz. Trotzdem ist auch der Löwen-Boss überzeugt: "Cody Brenner wird sicherlich auch wieder seine Chance erhalten."
Hart statt unfair spielen
Problem 2: Die Löwen Frankfurt bekommen die zweitmeisten Strafminuten der Liga aufgebrummt. 371 an der Zahl. Nur in Augsburg wird noch länger auf der Bank geschmort (372). Und in Unterzahl wird das mit dem Toreschießen und dem -verteidigen natürlich gleich viel schwerer.
"Wir sind nicht clever genug in den Zweikämpfen. Das müssen wir abstellen", fordert der Sportdirektor. Die Löwen sollen und wollen hart spielen, aber nicht unfair.
Die Defensive muss liefern
Problem 3: Die Defensive steht nicht gut, lässt zu viele Torabschlüsse zu. Die Zweikampfquote (49,45 Prozent) ist zu schwach. Zu oft fehlt der Rückhalt, den die Offensive dann nicht mehr ausbügeln kann.
Heinrizi sieht das Team trotz sechs Niederlagen in Folge auf dem richtigen Weg. Und: Die Löwen hatten auch mit Verletzungspech zu kämpfen, hatten teilweise bis zu sieben verletzte Spieler in ihren Reihen. So langsam lichtet sich das Frankfurter Lazarett aber wieder.
Köln war ein Schritt in die richtige Richtung
Schon am vergangene Sonntag hätte die Pleiten-Serie eigentlich enden müssen. "Wir hätten das Spiel in Köln nicht verlieren dürfen, wir waren die bessere Mannschaft. Das haben selbst die Kölner gesagt", so der Löwen-Boss.
Frankfurt hatte mehr Torabschlüsse (37:21), weniger Strafminuten (4:10), aber eben auch weniger Tore erzielt als die Kölner (3:4). Der Knoten hätte durchaus platzen können in der Domstadt. Vielleicht klappt es ja jetzt im Spiel beim Zweiten in Berlin. Es wäre ein guter Zeitpunkt für den Angriff auf die Liga-Spitze.