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Darmstadt reist nach Magdeburg Darmstadt 98 reist nach Magdeburg: Die neue, alte Lilien-Verbundenheit
Beim Spiel gegen Schalke feierten Spieler und Fans die Einheit am Böllenfalltor. Am Freitag folgte das nächste Zeichen. Nun geht es für Darmstadt 98 nach Mageburg - und es wird laut werden.
Verbundenheit war das große Wort in Darmstadt am Freitag. So erklärte Matthias Bader seine Vertragsverlängerung und auch der Klub selbst zeigte seine Wertschätzung für einen Spieler, der gerade aufgrund einer schweren Verletzung noch mitten in der Reha steckt. "Wir wollen diese Verbundenheit weiter erhalten", sagte Trainer Florian Kohfeldt vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg am Sonntag (13.30 Uhr). Der Coach unterstrich in der Folge auch seine Anerkennung für zwei weitere Identifikationsfiguren: Tobias Kempe und Fabian Holland.
Beide schätze er persönlich als Ansprechpartner und auch sportlich. Während Kempe immer noch, wenn auch nicht mehr über die volle Distanz, auf dem Rasen steht, soll sich der lange verletzte Holland dem Mannschaftstraining weiter annähern. Bei beiden Spielern läuft der Vertrag in diesem Sommer aus. Eine Weiterbeschäftigung würde das Bündnis zwischen Fans und Spielern definitiv untermauern.
"Zum Zusammenhalt gefunden"
Denn auch zum Verhältnis Team-Zuschauer gab Kohfeldt am Freitag interessante Einblicke: "Beide Seiten mussten sich (auch nach dem Abstieg) wieder aufeinander zubewegen, das war so. Wir haben zu dem Zusammenhalt gefunden, für den Darmstadt 98 steht." Das manifestierte sich nicht nur an der Busfahrt des Teams zum "Bölle" durch die euphorisierten Fans vor dem Spiel gegen Schalke, sondern auch bei der Unterstützung während der Partie. "Der Support ist die gesamte Saison über, auch auswärts, herausragend", lobte Kohfeldt.
Den werden die 500 mitreisenden Lilien-Anhänger am Sonntag auch wieder zeigen müssen, denn in Magdeburg wartet eine imposante und lautstarke Atmosphäre, wie auch der Coach findet. "Magdeburg ist eine Sportstadt, von daher spürt man dort die Leidenschaft der Menschen." Nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf dem Rasen wird das Spiel zu einer Herausforderung. Der FCM ist Vierter und spielt - wie von Kohfeldt schon in der Hinrunde prognostiziert - um den Aufstieg.
Vilhelmsson gibt Rätsel auf
Unter Trainer Christian Titz pressen die Magdeburger hoch und verlagern in eigenem Ballbesitz schnell. Ihre Spiele werden so fast obligatorisch zu Spektakeln. Noch dazu hat SCM-Torjäger Martijn Kaars schon 15-mal genetzt. "Er ist der intensivste Spieler gegen den Ball in der gesamten Liga, seine Tore sind das Gesamtprodukt der Magdeburger Spielweise", lobt Kohfeldt, der ausgerechnet in jener Partie auf seinen Abwehrchef und Kapitän Clemens Riedel verzichten muss (Sperre). Am Freitag wusste der Lilien-Trainer noch nicht, wie er ohne Riedel aufstellen sollte.
Ebenfalls ausfallen wird Oscar Vilhelmsson, der zum wiederholten Male an einer Verletzung laboriert und damit auch Kohfeldt Kopfzerbrechen bereitet. "Er wird selbst am meisten darunter leiden. Er ist hochprofessionell, aber wir müssen faktisch feststellen, dass er nie stabil ist", sagte der Coach. "Das ist ein großes Problem für uns alle, weil wir keine Verlässlichkeit haben."
Immerhin: Jean-Paul Boetius, Philipp Förster und Andreas Müller stehen zur Verfügung. Nicht nur deswegen gab sich Kohfeldt mutig: "Wir fahren nach Magdeburg, um zu punkten, möglichst dreifach." Doch das wird nur mit dem neuen, alten Darmstädter Zusammenhalt funktionieren.
So könnte Darmstadt spielen:
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So könnten die Lilien gegen Magdeburg spielen