Ehrenpräsident äußert sich Hoeneß poltert los - über "Geldscheißer" und FC Bayern-Transfers
Bei einem Vereinsjubiläum in Seligenporten war Uli Hoeneß als Ehrengast geladen. In einer denkwürdigen Talkrunde äußerte er sich zu möglichen FC-Bayern-Abgängen von Alphonso Davies bis Leon Goretzka - und erwies seinem Klub einen Bärendienst.
Ein milder Sommervormittag in der Oberpfalz, der SV Seligenporten feiert sein 75-jähriges Vereinsjubiläum. Der Stargast: Uli Hoeneß, Ehrenpräsident beim FC Bayern München - und der war einmal mehr in Plauderlaune.
Von Ex-Trainer Thomas Tuchel bis zur aktuellen Transferpolitik - die Themenpalette war breitgefächert. Der Haken: als es um einzelne Personalien und Finanzen ging, schoss Hoeneß teilweise übers Ziel hinaus. Beim FC Bayern dürften die Kaderplaner Max Eberl und Christoph Freund nicht ganz glücklich über den Auftritt sein.
"Kein Geldscheißer" für Eberl und Freund
Eigentlich wollte der FC Bayern den Kader ordentlich umbauen, derzeit hakt es vor allem auf der Seite der Abgänge. Und da entglitt Hoeneß ein durchaus verhängnisvoller Satz: "Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn davor keiner geht."
Worauf Hoeneß hinauswollte: Bisher war der FC Bayern vor der neuen Saison vor allem auf der Einkaufsseite aktiv, investierte weit über 100 Millionen Euro für Namen wie Michael Olise, João Palhinha und Hiroki Ito. Die wenigen Abgänge und Leihgeschäfte können das bisher bei weitem nicht kompensieren.
"Der Max Eberl und der Christoph Freund wissen ganz genau, dass nur dann weitere neue Spieler zum FC Bayern kommen können, wenn der eine oder andere prominente Abgang verzeichnet wird", fuhr Hoeneß fort: "Wir haben beim FC Bayern keinen Geldscheißer."
Neben Matthijs de Ligt gelten auch Leon Goretzka, Serge Gnabry, Noussair Mazraoui und Kingsley Coman als Verkaufskandidaten. Mögliche Interessenten dürften die Hoeneß-Worte genüsslich verfolgt haben - und jetzt darauf hoffen, den Preis zu drücken. Die Verkaufsposition der Münchner hat Hoeneß sicherlich nicht verbessert.
Verbale Watschn für Alphonso Davies
Einmal in Fahrt, knöpfte sich Hoeneß auch einige ausgewählte Kicker des aktuellen FC-Bayern-Kaders vor. Mit Blick auf den abwanderungswilligen Alphonso Davies zog er einen Vergleich mit Spaniens neuem Superstar Nico Williams.
"Die Art und Weise, wie er es macht - links und rechts. Ich hätte dem Alphonso Davies gewünscht, dass er das auch mal kann", sagte Hoeneß. Subtilität ist so gar nicht das Ding von Uli Hoeneß. Der FC Bayern und Davies konnten sich bisher noch nicht auf einen neuen Vertrag einigen.
"Wir haben ihm ganz klar gesagt, dass wir den Vertrag auslaufen lassen, wenn er nicht verlängert. Er kriegt nicht mehr Geld", so Hoeneß weiter. Vieles deutet also darauf, hin, dass Davies in seine letzte Saison in München geht, falls sich nicht doch noch in dieser Sommerpause Abnehmer finden.
Noch keine Gespräche mit Kimmich, neue Chance für Goretzka
Nichts Neues verkündete Uli Hoeneß rund um Joshua Kimmich, da dieser noch im Urlaub ist. Offenbar hofft er jedoch auf einen dauerhaften Verbleib und eine Vertragsverlängerung. "Wenn er zurück ist, kann man in Ruhe reden. Er ist ein ganz vernünftiger Mann, mit dem man sehr vernünftig reden kann", so Hoeneß.
Leon Goretzka, für den es angeblich noch keine Angebote gibt, soll laut Hoeneß ein weiteres Jahr im Klub bleiben, allerdings werden die Verantwortlichen wohl etwas genauer hinschauen: "Im Leben bekommt man immer eine zweiten Chance. Das gilt auch für ihn bei Bayern München", sagte Hoeneß: "Er hat jetzt die Chance, sich zu beweisen. Die letzten zwei Jahren waren nicht in Ordnung."
Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund dürften den Auftritt des Ehrenpräsidenten mit gemischten Gefühlen aufgenommen haben. Erst am Samstag (20.07.2024) hatte sich Eberl in einem langen Zeitungsinterview zur aktuellen Situation beim FC Bayern geäußert. Gerade bei Personalien wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka klang Eberl doch ganz anders.
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Quelle: BR24Sport 21.07.2024 - 18:30 Uhr