Aufgabenverteilung beim FC Bayern Nach Eberl-Verpflichtung - was wird aus Christoph Freund?
Max Eberl ist neuer Sportvorstand beim FC Bayern und zugleich Konkurrenz für Sportdirektor Christoph Freund. Zukünftig werden sich beide die sportlichen Geschäfte teilen müssen. Beide bringen ein ähnliches Profil mit.
Der neue Sportvorstand Max Eberl war bei seiner Vorstellung in der Münchner Arena sichtlich bemüht, Christoph Freund bei jeder Gelegenheit zu erwähnen. Die Aufgaben gehe er "mit Christoph" an. "Wir werden beide den Kader vorantreiben. (...) Wir werden werden versuchen, gute Vorschläge zu machen. Wir werden versuchen, die Spieler für Bayern zu gewinnen." Er sprach die gesamte Zeit von "Wir", nur sehr selten von "Ich". Einer möglichen Entmachtung Christoph Freunds widersprach Eberl vehement.
Teamplayer Eberl
"Hierarchien spielen in meiner Welt keine Rollen", antwortete der neue Sportvorstand auf die Frage nach einer Zusammenarbeit mit Sportdirektor Christoph Freund. Man wolle "zusammen das Beste für Bayern München herausholen". Er allein sei "kein Heilsbringer", stellte er schnell fest. "Ich bin einer, der sehr gut in einem Team arbeiten kann. (…) Ich brauche die Expertise der Menschen um mich herum." Menschen wie Christoph Freund, der im September seine Arbeit an der Säbener Straße antrat und nach nicht einmal einem halben Jahr die sportliche Macht nun teilen muss.
Eberl und Freund: Zwei Talente-Trüffelschweine
Die Transferphase im Winter geschah unter der Leitung des Österreichers. Transfers wie die Verpflichtung von Eric Dier und Sacha Boey leitete er in die Wege. Zukünftig dürfte für das operative Transfergeschäft eher Max Eberl zuständig sein. Dem sagt man wie Freund nach, ein Auge für Talente zu haben. In Mönchengladbach entdeckte Eberl den jungen Granit Xhaka oder auch Marco Reus, in Leipzig stellte er im vergangenen Sommer einen der jüngsten Kader der Liga zusammen mit Talenten wie Xavi Simons und Lois Openda.
Auch Talente-Trüffelschwein Freund hat schon manches Juwel entdeckt. In Salzburg holte er Talente wie Erling Haaland und Dayot Upamecano, der aktuell für die Münchner spielt. Auch Dominik Szoboszlai, inzwischen in Diensten von Jürgen Klopps FC Liverpool, ging seine ersten Schritte im Profifußball an der Salzach.
Freund als Brücke zum FC-Bayern-Campus
Beim FC Bayern soll Freund die Brücke zum Campus, dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Münchner, bilden. Durch ihn will der Rekordmeister zukünftig vermehrt Talente aus der eigenen Jugend an die erste Mannschaft heranführen. Eberl lobte seinen zukünftigen Nebenmann in den höchsten Tönen: "Christoph ist ein absoluter Fachmann, bei dem ich extrem froh bin, dass er schon hier ist und der Club sich für ihn entschieden hat." Man werde zukünftig "auf Augenhöhe" agieren, verspricht Eberl. "Es sind zwei Menschen, die total erfolgsorientiert sind, die total teamfähig sind, die eine gewisse gemeinsame Empathie haben und sich extrem wertschätzen."
Zwei teamfähige Transfer-Trüffelschweine machen sich also ans Werk. Bleibt abzuwarten, wie gut das funktionieren wird.
Dreesen: "Es gibt reichlich Arbeit für zwei"
Dreesen hat keine Zweifel, dass die Zusammenarbeit zwischen Eberl und Freund fruchtbar sein wird. "Christoph ist ein Mensch, der nicht nur Max aus vergangenen Zeiten kennt, (...) sondern der uneitel ist, der der Sache dient, der an Zielen orientiert und ein echter Teamplayer ist." Außerdem werde sich keiner langweilen, verspricht der Vorstandsvorsitzende. "Da gibt's reichlich Arbeit für zwei. Ich bin sicher, dass das hervorragend im Team funktioniert."
Im Video: Stimmen von der Pressekonferenz
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Quelle: BR24Sport im Radio 27.02.2024 - 14:54 Uhr