BR24 Sport München - EM 1988: Als das DFB-Team zuletzt Spanien besiegte
Vor dem Viertelfinale der Fußball-EM 2024 in Deutschland blickt die Nationalmannschaft auf eine Serie von Pflichtspiel-Enttäuschungen gegen Spanien zurück. Gelingt am Freitag endlich wieder ein Sieg - und wie 1988 der Halbfinal-Einzug fürs DFB-Team?
17. Juni 1988. Nationalfeiertag in Deutschland. Und ein Fußballfest in München. 63.000 Zuschauer feiern im Olympiastadion, euphorisiert von dem, was sich gerade auf dem Rasen abspielt: Kapitän Lothar Matthäus dringt in den spanischen Strafraum ein, legt den Ball zurück, mit der Hacke und blindem Vertrauen, schon kommt Rudi Völler herangerauscht: ein Ballkontakt zur Annahme, ein Abschluss mit der Picke. 2:0. Doppelpack. Schluss, aus, Spanien ist raus. Und Deutschland steht im Halbfinale der Europameisterschaft.
36 Jahre liegt der letzte deutsche EM-Sieg gegen Spanien zurück
Seit diesem Juniabend sind 36 Jahre vergangen. Und es ist einiges geschehen: Die Mauer wurde abgerissen, das Internet erfunden und Thomas Müller geboren. Gut, und der Nationalfeiertag ist mittlerweile natürlich auch der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit.
Was nicht geschehen ist: ein erneuter Pflichtspielsieg der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Spanien. Oft war es knapp, aber immer bitter: das verlorene EM-Finale 2008, die Niederlage im WM-Halbfinale 2010. Der spanische Nachtmahr verwandelt regelmäßig deutsche Titelträume in Alpträume.
Die Hoffnung heißt Rudi Völler - und die Parallelen zum Erfolg 1988
Also lautet die Freitagsfrage mal wieder: Erwacht Fußballdeutschland heute aus seinem Alptraum? Einige Vorzeichen machen Hoffnung: Die deutsche Mannschaft befindet sich in der besten Form seit Jahren. Und dann wären da noch diese Parallelen zum Sieg 1988.
Wieder ist es eine EM, wieder ein Heimturnier, wieder geht es um den Einzug ins Halbfinale. Und auch Rudi Völler, der Doppeltorschütze, ist zurück – ohne Fußballschuhe und Schnäuzer, mit etwas mehr Bauch und grauem Haar. Aber der Ehrgeiz des Sportdirektors bleibt ungebrochen. Wenn einer weiß, wie man Spanien besiegt, dann er. "Vielleicht", sinnierte der Rechtsverteidiger Joshua Kimmich vor dem Viertelfinale in der DFB-Pressekonferenz, "können wir den Rudi einwechseln, ich frag ihn mal."
Das Spiel wird auch im Münchner Olympiastadion gezeigt
Deutschland kann seine Ratschläge gut gebrauchen. Während andere Titelfavoriten enttäuschen, spielt Spanien groß auf. Das Viertelfinale am Freitag: für viele Beobachter ein vorgezogenes Finale. Und ein knappes, umkämpftes Spiel. Selbst KI-Modelle prognostizieren enge Spielstände, Elfmeterschießen, abgekaute Fingernägel.
Die Auflösung gibt es ab 18 Uhr in der Arena Stuttgart (live in der Radioreportage bei BR24Sport). Wobei, das ist die schönste Parallele, auch ins Münchner Olympiastadion wieder schwarz-weiße (und diesmal aber auch pink-lilafarbene) Massen strömen werden: Fanzone und Stadion sind zum Public Viewing geöffnet. Die Münchner Besucher hoffen auf ein Ende des Alptraums. Und den Einzug ins Halbfinale. Genau wie vor 36 Jahren.
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Quelle: Sportschau 02.07.2024 - 20:15 Uhr