BR24 Sport EUROphorie? Lahms Hoffnung auf ein Sommermärchen 2.0
Der Countdown läuft: Noch 80 Tage bis zur Fußball-EM in Deutschland. Nach dem Sieg gegen Frankreich steigt die EM-Euphorie. Kommt es in Deutschland wieder zu einem Sommermärchen? Der Traum davon ist groß - auch bei Turnierdirektor Philipp Lahm.
Grenzenlose Freude, geschminkte Wangen und ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer: 2006 erlebte Deutschland sein Sommermärchen. Die Heim-WM war vor allem in Hinblick auf die Stimmung weltmeisterlich. Es war eine Zeit, die den Fußballplaneten zusammengebracht hat.
Mit einem Traumtor für Deutschland eröffnete Philipp Lahm im ersten Spiel die Weltmeisterschaft – so begann das Sommermärchen: "Wenn ich an 2006 zurück denke, an diese Begeisterung, die von den Fans auf die Mannschaft übergeschwappt ist und umgekehrt. Und diese Energie, die sie freigesetzt haben und dieser Zusammenhalt - das alles war so enorm, es war unglaublich, das zu spüren als Spieler. Das hat uns auch vorangetrieben", sagte der Weltmeister von 2014 im ARD-Morgenmagazin.
Vieles erinnert an 2006
Lahm wünscht sich für die EM 2024 ein Sommermärchen 2.0 - also so eine ausgelassen Stimmung wie 2006. Doch bislang hielt sich die Begeisterung der Fans in Deutschland zurück - auch wegen der dürftigen Leistungen der Nationalmannschaft im letzten Jahr: In elf Testspielen gab es nur drei Siege. Der 2:0-Sieg am Samstag gegen Frankreich hat die Euphorie jetzt aber auflodern lassen. Auch 2006 stand die deutsche Nationalmannschaft unter öffentlichem Beschuss, ihre Erfolgsaussichten wurde eher gering beurteilt - nicht zuletzt wegen schwacher Testspiele.
Am Ende erkämpfte sich Deutschland unter dem damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann Platz drei bei der WM. Die Fans feierten das Sommermärchen und kürten das DFB-Team zum "Weltmeister der Herzen".
Zehn Städte, 51 Spiele und Millionen Menschen
Für ein Zusammenkommen der Menschen ist auch in diesem Jahr gesorgt. In zehn deutschen Städten rollt im Sommer der Ball. Gestartet wird in München, den Schlussakt gibt es mit dem Finale in Berlin. Insgesamt 51 Begegnungen wird es bei der EM geben. Der Ansturm auf die Tickets war enorm. Viele Millionen Menschen haben ihr Glück versucht, doch die meisten gingen leer aus.
Philipp Lahm verspricht trotzdem ein Spektakel für die Fans - auch außerhalb der Stadien: Public Viewing, Kulturprogramm, Konzerte und Kunst. "Es wird das erste Mal in den Hostcities, in den zehn Austragungsorten, teilweise mehr als eine Fanzone geben. Wir wollen Begegnungen schaffen, wir wollen, dass die Menschen zusammenkommen", sagt der Turnierdirektor.
Das gemeinsame Feiern steht im Vordergrund: "Es wurde jetzt oft schon von 2006 gesprochen, und genau das wünschen wir uns wieder". Erwartet werden rund zwölf Millionen Fußballtouristen, die für die Europameisterschaft nach Deutschland kommen. Der ehemalige DFB-Kapitän erwartet dabei vor allem, "dass wir weltoffen sind und alle herzlich willkommen heißen".
"Sicherheit hat die höchste Priorität"
Vor allem soll es ein friedliches Zusammenkommen sein, ganz ohne Zwischenfälle. Der Sicherheitsaspekt bei der Großveranstaltung spielt eine tragende Rolle. "Sicherheit hat die höchste Priorität", unterstreicht Lahm, "wir sind im Austausch mit den Sicherheitsbehörden, mit der Politik, mit der Polizei und das nicht nur in Deutschland, sondern auch rundherum in den Nachbarländern."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte in der Rheinischen Post an: "Wir werden während des Turniers an allen deutschen Grenzen vorübergehende Grenzkontrollen vornehmen, um mögliche Gewalttäter an der Einreise hindern zu können." Hinzu kommt die Sicherheit der Netze vor Cyberangriffen. Die Sicherheitsplanung rund um die EURO soll nicht nur Schutzmaßnahmen in den Stadien umfassen, sondern ebenso die zahlreichen Fanmeilen und Public-Viewing-Bereiche umfassen. "Wir müssen sichere Spiele gewährleisten", sagt Lahm.
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Quelle: BR24Sport 26.03.2024 - 16:54 Uhr