Florian Lipowitz bei Paris-Nizza

Zweiter bei Paris - Nizza Lipowitz zeigt, was er kann - "Etwas ganz Besonderes"

Stand: 17.03.2025 12:18 Uhr

Bei Paris-Nizza hat Florian Lipowitz überzeugt - und das nicht nur, weil er Zweiter in der Gesamtwertung wurde. Er überzeugte auch in ungewohnter Rolle.

Florian Lipowitz stand vor dem malerischen Panorama der Côte d’Azur auf dem Podest und riss jubelnd die Arme in die Höhe. In der rechten Hand hielt der deutsche Radprofi einen Blumenstrauß, auf seinen schmalen Schultern das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers von Paris-Nizza. 

Mit Bravour hatte das deutsche Top-Talent den Reifetest bei der prestigereichen Fernfahrt bestanden - und sich mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung für einen Einsatz bei der Tour de France im Sommer empfohlen.

"Dieses Ergebnis gibt mir definitiv viel Selbstvertrauen", sagte Lipowitz, 24, bekannt als Kletterspezialist. "Am Ende tatsächlich auf dem Podium zu stehen, ist etwas ganz Besonderes – etwas, womit ich nicht gerechnet habe, aber worauf ich unglaublich stolz bin."

Einst war Lipowitz Biathlet, jetzt überzeugt er auf dem Rad

Beim deutschen Top-Team Red Bull-Bora-hansgrohe weiß man um die Qualitäten des Rohdiamanten. Ein Einsatz bei der Frankreich-Rundfahrt (5. bis 27. Juli) ist noch nicht final beschlossen, das bekräftigte Lipowitz am Sonntag in Nizza. Dass er im Juni aber das wichtige Vorbereitungsrennen Critérium du Dauphiné bestreitet, ist zumindest ein Indiz - und ein Beleg für das Vertrauen in den Youngster.

Lipowitz hat es sich mit einem kometenhaften Aufstieg erarbeitet. Dem ehemaligen Biathleten - sein älterer Bruder Philipp gehört noch immer zum Kader des Deutschen Skiverbandes (DSV) - ist im Vorjahr der Durchbruch im Profiradsport gelungen. Bei der Tour de Romandie und dem Giro d'Italia, vor allem aber mit dem siebten Platz der Gesamtwertung bei der Vuelta in Spanien sorgte Lipowitz für Aufsehen.

Bei Paris-Nizza überzeugte Lipowitz in ungewohnter Rolle

Paris-Nizza war sein erstes großes Rennen im neuen Jahr. Lipowitz nutzte es, um abermals von sich reden zu machen. Das Talent aus Laichingen auf der Schwäbischen Alb war gewohnt stark am Berg. Als auf der sechsten Etappe Windkanten das Feld zerpflügten, bewies er taktisches Gespür und überstand die entscheidende Selektion. Zudem sammelte er in der ungewohnten Kapitänsrolle wichtige Erfahrungen und zeigte Führungsqualitäten.

"Den Druck als Klassementfahrer zu bewältigen, fokussiert zu bleiben und in den entscheidenden Momenten abzuliefern, macht diesen Podiumsplatz noch wertvoller", sagte Lipowitz. "Es war eine harte Woche mit schwierigen Wetterbedingungen, und ich bin stolz darauf, wie ich das gemeistert habe – nicht nur körperlich, sondern auch mental."

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