Tour de Suisse Königsetappe wird von schwerem Sturz überschattet
Das spanische Top-Talent Juan Ayuso hat bei der Tour de Suisse einen großen Sieg eingefahren. Überschattet wurde die Etappe von einem schweren Sturz des Schweizers Gino Mäder, der am Freitag verstarb.
Der Sieg des spanischen Top-Talents Juan Ayuso bei der fünften Etappe der Tour de Suisse ist von schweren Stürzen überschattet worden. Der Schweizer Gino Mäder und der Amerikaner Magnus Sheffield mussten am Donnerstag (15.06.23) laut Tour-de-Suisse-Direktor Olivier Senn ins Krankenhaus gebracht werden. Mäder erlag am Freitag seinen Verletzungen, wie sein Team Bahrain-Victorious bekannt gab.
Mäder muss nach Sturz wiederbelebt werden
Der 26-jährige Schweizer war bei der Abfahrt in Richtung Ziel von der Straße abgekommen und in eine Schlucht gestürzt. "Mäder war nicht ansprechbar, wurde vor Ort wiederbelebt und anschließend per Helikopter ins Krankenhaus Chur transportiert", teilte sein Team mit. Der Rennarzt sei schnell an der Unfallstelle gewesen und habe umgehend Hilfe geleistet, hieß es in der Mitteilung weiter.
"Unsere Gedanken und Gebete sind bei Gino", schrieb das Team. An der gleichen Stelle war auch Magnus Sheffield (21) vom Team Ineos Grenadiers zu Fall gekommen, der US-Amerikaner kam aber glimpflich davon, er erlitt eine Gehirnerschütterung und Prellungen.
Ayuso siegt mit fast einer Minute Vorsprung
Die Spitze des Feldes bekam im Kampf um den Tagessieg von den Stürzen zunächst nichts mit. Juan Ayuso, der 20-Jährige aus Barcelona, Teamkollege von Superstar Tadej Pogacar, gewann in beeindruckender Manier die Bergetappe der Tour de Suisse über 211 Kilometer und drei schweren Pässen von Fiesch nach La Punt im Alleingang mit fast einer Minute Vorsprung auf die Favoritengruppe. Ayuso hatte im Vorjahr im Alter von gerade einmal 19 Jahren bei seiner ersten Grand Tour auf Anhieb den dritten Gesamtrang bei der Vuelta belegt.
Däne Skjelmose schnappt sich Gelbes Trikot
"Es war eine schwere Etappe mit vielen Anstiegen. Ich habe mich immer besser gefühlt. Zusammen mit meinem dritten Platz bei der Vuelta ist das mein größter Erfolg. Jetzt kämpfen wir um die Gesamtwertung. Es wird hart, aber ich versuche es", sagte Ayuso, der auf den dritten Platz vorgerückt ist und nur noch 18 Sekunden hinter Mattias Skjelmose liegt. Der Däne holte sich auf der fünften Etappe das Gelbe Trikot mit einem zweiten Platz bei der Kletterpartie vom Österreicher Felix Gall zurück, der nun acht Sekunden zurück Zweiter ist.
Der belgische Weltmeister Remco Evenepoel verlor indes weiter Zeit und liegt nun in der Gesamtwertung 46 Sekunden zurück auf Platz vier. Bester Deutscher war am Donnerstag der zweimalige deutsche Meister Maximilian Schachmann mit 4:49 Minuten Rückstand auf Platz 22. In der Gesamtwertung liegt der gebürtige Berliner damit auf Rang 16.
Nach Felssturz: 6. Etappe am Freitag verkürzt
Die sechste Etappe am Freitag ist nach einem gewaltigen Felssturz verkürzt worden und wird in Chur statt in La Punt gestartet. Das teilten die Organisatoren des Radrennens vor dem Start mit.
Insgesamt 65 Kilometer fallen weg, weil die Strecke über den Albulapass nicht befahren werden kann. Die Etappe führt nun über knapp 141 Kilometer von Chur nach Oberwil-Lieli im Kanton Aargau. Ein gewaltiger Strom an Fels und Geröll hatte in der Nacht zum Freitag nur knapp das Schweizer Bergdorf Brienz verfehlt.