Olympia Volleyballer schmettern sich ins Viertelfinale
Drittes Spiel, zweiter Sieg für Deutschlands Volleyballer. Mit einer beeindruckenden Angriffswucht schmetterte sich das Team um Kapitän Lukas Kampa gegen Argentinien in die K.o.-Runde des olympischen Turniers. Das 3:0 (25:13, 25:21, 25:21) war eine regelrechte Kampfansage des deutschen Teams an die Konkurrenz.
Georg Grozer ist kein Morgenmensch - das hat er schon oft betont. Aber bei Olympia wird auf solcherlei Marginalien keine Rücksicht genommen. Um 9 Uhr war am Freitag (02.08.2024) das dritte deutsche Vorrundenspiel gegen Argentinien angesetzt - nicht nur für Grozer gar nicht so leicht, den Körper da schon so richtig auf Betriebstemperatur zu bekommen.
Power-Volleyball vom ersten Ballwechsel an
Von Müdigkeit war bei den deutschen Volleyball-Assen in der proppevollen "Arena Sud" von Paris aber so gar nichts zu spüren. Mit Power-Volleyball pur wurden die Argentinier vom ersten Ballwechsel an unter mächtigen Druck gesetzt.
Die Südamerikaner waren noch gar nicht so richtig im Spiel angekommen, da hatten sie den ersten Satz eigentlich schon verloren. Über 3:1 und 6:2 zogen die Deutschen nach nur fünf Minuten Spielzeit auf 8:3 davon - ganz schwer, so einen Rückstand in einem Satz noch einmal wettzumachen.
Überragend zu Beginn: Natürlich Georg Grozer, der Top-Angreifer, der im ersten Satz satte zehn Punkte direkt erzielte. Aber eben nicht nur der 39-Jährige funktionierte auf den Punkt - auch und gerade der deutsche Block um Anton Brehme und Moritz Karlitzek spielte furios. Das deutsche Team verwandelte den zweiten Satzball zum beeindruckend deutlichen 25:13.
Furiose Deutsche enorm fokussiert
Die Argentinier, die auch schon die ersten beiden Gruppenspiele gegen die USA (0:3) und Japan (1:3) verloren hatten, mussten sich zweifelsohne steigern, um hier nicht eine richtige Packung zu erhalten. Das schafften sie zu Beginn des zweiten Satzes. Sie gingen ihrerseits mit 4:2 in Führung. Aber das deutsche Team blieb enorm konzentriert und fokussiert auf die große Chance, die sich ihm bot. Ein Sieg, das war zu jeder Zeit klar und an der Körpersprache deutlich zu spüren, würde ins Viertelfinale des Turniers führen.
Über 7:7 und einer Aufschlag-Serie von Kapitän Kampa, die zum 13:8 führte, entwickelte sich auch der zweite Durchgang zu einer klaren Sache. Das deutsche Team, dem kaum Fehler unterliefen, blieb bei der Sache und es war irgendwie immer klar: Grozer und Co. hatten das Spiel im Griff. Selbst zum Ende des Satzes, als einige eigene Aufschläge nicht ins Feld fanden, blieb der Punktevorsprung stabil. Über 19:15 und 23:16 ging der Satz mit 25:21 an Deutschland.
Karlitzek dreht auf
Das deutsche Team spielte sich nun in einen regelrechten Rausch. Besonders on fire: Moritz Karlitzek. Der 27-Jährige, der in der polnischen Liga bei Indykpol Olsztyn sein Geld verdient, begeisterte mit eigenen Hinterfeld-Angriffen ebenso wie mit Blöcken gegen die argentinischen Angriffe. Vor allem die Sprungkraft des seit 2016 für die deutsche Nationalmannschaft agierenden Angreifers beeindruckte. Karlitzek allein sorgte für drei Punkte in Serie zum 3:0 im dritten Satz.
Und alle in der Halle wussten: Auch das war schon wieder so etwas wie eine Vorentscheidung in diesem Durchgang. Die Südamerikaner hatten schon so etwas den Glauben an sich und das Spiel verloren. Die Konzentration hochzuhalten - das war nun für den Rest des Spiels die Herausforderung für das deutsche Team. Das gelang nun nicht ganz. Über 8:5 lief der Satz nach Plan, bei 13:13 hatten die Argentinier aber ausgeglichen.
Deutschland beendet Gruppe B auf Platz zwei
Letztlich war das deutsche Team an diesem Tag aber zu stark. Gegen Ende gelangen wieder die entscheidenden kleinen Breaks, die den entscheidenden Vorteil brachten. Auch der dritte Satz ging mit 25:21 an Deutschland, das damit souverän in die K.o.-Phase einzog. Später am Freitag endete das zweite Spiel aus der Gruppe C mit einem insgesamt ungefährdeten 3:1-Sieg von den USA gegen Japan.
Somit ist nun auch klar, dass die deutsche Mannschaft die Gruppenphase auf Platz zwei hinter den US-Amerikanern sowie vor Japan und Argentinien auf den Plätzen drei und vier beendet. Wer der deutsche Gegner im Viertelfinale wird, entscheidet sich am Samstag mit dem Ausgang der letzten Spiele in der Gruppe B.