Sportklettern bei den Olympischen Spielen Lucia Dörffel als letzte Deutsche ausgeschieden
Nach Yannick Flohé und Alexander Megos ist am Donnerstag (08.08.2024) mit Lucia Dörffel auch die letzte deutsche Sportkletterin im Halbfinale der Olympischen Spiele ausgeschieden. Beim Seilklettern ("Lead") landete die Chemnitzerin auf Rang 10 und musste sich in der Gesamtwertung der Kombination mit Platz 16 begnügen. Im Speed-Klettern sicherte sich der Indonesier Veddriq Leonardo Gold, der US-Amerikaner Sam Watson verbesserte den Weltrekord.
Die besten Leistungen in der Vorausscheidung der Kombination bei den Frauen zeigten die großen Medaillenanwärterinnen, vorneweg die Olympiasiegerin und große Goldfavoritin Janja Garnbret aus Slowenien. Sie erkletterte überragende 195,7 von 200 möglichen Punkten. Dahinter folgten mit riesigem Abstand Jessica Pilz aus Österreich (156,9), Brooke Raboutou aus den USA (155,8) und Oriane Bertone aus Frankreich (124,7). Im Finale am Samstag wird wieder bei Null begonnen.
Schon nach dem Bouldern am Dienstag, dem Klettern ohne Seil in Absprunghöhe, hatte die 24-Jährige nur noch theoretische Chancen auf das Finale. Im stark besetzten Feld reichte es da mit 29,2 von 100 möglichen Punkten nur zu Platz 16. Dörffel konnte keine der vier Boulder-Strecken bis zum Ende klettern.
Weil nur die Top-Acht den Sprung ins Finale schaffen, war schon vor der zweiten Disziplin klar, dass Dörffel im "Lead" eine Top-Leistung würde abrufen müssen. Und die Chemnitzerin gab noch einmal alles.
Die Kraftreserven schwinden
Mit der ersten Passage an der über 15 Meter hohen Wand hatte Dörffel keine Probleme. Auch im zweiten Abschnitt, der extrem überhängend war und entsprechend kraftraubend, machte die Deutsche einen guten Eindruck und erreichte schnell die 30-Punkte-Marke. Der Kraftverschleiß machte sich im Anschluss allerdings bemerkbar.
Man konnte fast schon dabei zusehen, wie ihre Armmuskeln langsam zu machten, wie jeder Zug zum nächsten Griff zur Schwerstarbeit wurde. Dörffel kämpfte lange, schaffte auch noch die erste dynamische Passage, in der sie kurz springen und die Beine von der Wand lösen musste. Das war es dann aber endgültig mit den Kraftreserven.
Dörffel konnte sich nicht mehr halten, hatte sich aber auch nichts vorzuwerfen. Es war eine ordentliche Vorstellung der Olympia-Debütantin, die etwas mehr als die Hälfte der Strecke bewältigte und 51,1 Punkte sammelte. Ihre kombinierten 80,3 Punkte aus Bouldern und Lead reichten dann allerdings nicht zum Finaleinzug.
Auch deutsche Männer im Halbfinale raus
Bei den Männern wurden am Donnerstag die Medaillen im Speed vergeben. Gold ging an den Indonesier Veddriq Leonardo, der im Finale nach 4,75 Sekunden anschlug und den Chinesen Peng Wu, der 4,77 Sekunden benötigte auf Platz zwei verwies. Bronze ging an den US-Amerikaner Sam Watson, der im Duell mit dem Iraner Reza Alipour Shenazandifard nicht nur den Gewinn einer Medaille feiern konnte, sondern auch seinen eigenen Weltrekord auf 4,74 Sekunden verbesserte.
Bereits am Mittwoch hatten sich die deutschen Teilnehmer im Halbfinale der Kombination verabschieden müssen. Besonders knapp war es bei Yannick Flohé, dem als Neunter in der Gesamtwertung nur wenige Punkte zum Finale fehlten. Alexander Megos aus Erlangen verabschiedete sich als 13. aus dem Turnier.