Überlegen gegen Japan Hockey-Damen gelingt erhoffter Auftaktsieg
Es war ein hartes Stück Arbeit - letztlich aber ein völlig verdienter Sieg: Die deutschen Hockey-Damen haben bei ihrem olympischen Auftakt Japan mit 2:0 (1:0) besiegt.
Das deutsche Team zeigte sich gegen Japan 60 Minuten lang teils hoch überlegen, vergab aber beinahe ein Dutzend hochkarätiger Tormöglichkeiten. Letztlich reichten aber die Treffer von Charlotte Stapenhorst (12. Minute) und Nike Lorenz (56.) zum verdienten Sieg. Mittelfeldspielerin Sonja Zimmermann zeigte sich nach der Partie erleichtert: "Es lief sicher noch nicht alles rund und es war auch Nervosität dabei im ersten Turnierspiel. Letztlich haben wir aber souverän gewonnen. Darauf können wir aufbauen."
Das junge deutsche Team, das in Paris zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten gehört, fand in Colombes, einer Industriestadt zehn Kilometer vordwestlich von Paris, erst einmal nur schwer ins Spiel. Die schnellen Japanerinnen standen gut in der Defensive und hatten gegen das zu statische deutsche Angriffsspiel kaum Mühe, die Angriffsversuche abzuwehren.
Stapenhorst staubt ab zum 1:0
Erst als nach etwa zehn Minuten die Hamburgerin Kira Horn und die erfahrene Berlinerin Charlotte Stapenhorst so ein wenig das Zepter mit der ein oder anderen Einzelaktion übernahmen, wurde es besser. In der 12. Minute scheiterte Stapenhorst nach einem starken Solo noch hauchdünn, als ihr Schuss aus zehn Metern knapp am Gehäuse vorbeistrich.
Zwei Minuten später war es aber soweit: Stapenhorst nutzte einen japanischen Abwehrfehler eiskalt aus, "klaute" den Ball von der verunsicherten japanischen Torfrau und schlenzte ein zum 1:0.
Chancenwucher im zweiten Viertel
Das deutsche Team, das sich selbst vor Jahren den "Danas"-Spitznamen gegeben hatte, bemühte sich nun sichtlich, das Tempo im Spiel hochzuhalten. Man hatte jetzt viel Ballbesitz und versuchte die japanische Defensive mit fleißiger Laufarbeit aus der Balance zu bringen.
Das machte sich bezahlt, die nun deutlich überlegenen "Danas" erarbeiteten sich Chance um Chance. Erneut Stapenhorst und die schnelle Jette Fleschütz vergaben aber die zwei aussichtsreichsten Möglichkeiten. Sonja Zimmermann war es dann, die mit der zweiten Strafecke nur knapp an der gut reagierenden Torhüterin scheiterte. Es blieb beim 1:0 zur Halbzeit.
Strafecken bleiben ohne Erfolg
In der zweiten Hälfte setzte sich das Dilemma des deutschen Teams zunächst fort: Die im Grunde totale Überlegenheit konnte nicht in Zählbares umgesetzt werden. Frappierend die Bilanz bei Strafecken: Auch die fünfte dieser aussichtsreichen Standardsituationen brachte nicht das vielleicht erlösende 2:0, das für noch mehr Ruhe gesorgt hätte.
Mit einer sehr schönen Einzelaktion scheiterte Nike Lorenz nach 27 Minuten: Ihr Schuss aus zentraler Position - so gerade im Schusskreis - wurde aber ebenfalls Beute der starken japanischen Keeperin Eika Nakamura. Ebenso wie der Abschluss nach der sechsten Strafecke, als die Torhüterin einen Schlenzer von Lorenz aus dem Winkel fischte.
Torhüterin Kubalski hellwach
Im letzten Viertel zeigten sich die Japanerinnen endlich auch einmal vorn. Die Asiatinnen trauten sich nun nach vorn und Deutschlands Keeperin Nathalie Kubalski musste in der 50. Minute hellwach sein, als sich ein Schlenzer von Mai Toriyama gefährlich auf die lange Ecke senkte.
Die lange so einseitige Partie wurde in den letzten Minuten zu einer echten Nervensache. Nach den vielen verpassten Torchancen machte sich Nervosität breit beim Team von Bundestrainer Valentin Altenburg. Und Nakamura brachte die deutschen Damen beinahe zur Verzweiflung - parierte auch nach der siebten Strafecke Deutschlands stark, als Lorenz es mit einem harten Flachschuss probierte.
Endlich - die achte Strafecke sitzt
Und dann - es war schon fast nicht mehr zu glauben - fiel doch noch das 2:0. Nach der achten Strafecke wählte Lorenz einen flachen Schuss zentral aufs Tor und überraschte Nakamura, die den Ball durch die Beine rutschen ließ.
Am Montag (29.07.2024) stehen die "Danas" bereits vor der ultimativen Herausforderung: Ab 19.45 geht's im zweiten Gruppenspiel gegen den absoluten Gold-Favoriten Niederlande. Neben dem Weltranglistenersten Niederlande sind der EM-Zweite Belgien, China, und Gastgeber Frankreich die weiteren Gruppengegner. Vier von sechs Teams qualifizieren sich direkt fürs Viertelfinale.