"Danas" bei Olympia 2024 Hockey-Damen - Angriff auf die Weltspitze ist der Plan
Die deutschen Hockey-Damen haben eine tolle Bilanz bei Olympischen Spielen. In Paris wollen die "Danas" für einen Coup sorgen und die Weltspitze attackieren.
Mit Nike Lorenz an der Spitze gehen die deutschen Hockey-Damen ihre Olympia-Mission in Paris an. Bundestrainer Valentin Altenburg nominierte 18 Spielerinnen, für Kapitänin Lorenz werden es ebenso wie für Selin Oruz, Anne Schröder und Charlotte Stapenhorst bereits die dritten Sommerspiele. Alle vier hatte schon 2016 in Rio Bronze geholt und waren auch 2021 in Tokio dabei.
"Wir wollen die Weltspitze angreifen", gibt Altenburg selbstbewusst vor. Nach dem Viertelfinal-Aus 2021 in Tokio ist in Paris (26. Juli bis 11. August) eine Medaille das Ziel. "Wir wollen erst einmal ins Viertelfinale. Auf unserem Weg werden Widerstände kommen. Wir sind fest entschlossen, als Turniermannschaft daran zu wachsen", sagt der Coach.
In der Vorrunde trifft das deutsche Team auf die Niederlande, Belgien, Japan, China und Frankreich. Lorenz, für die der sechste Platz 2021 in Tokio "eine große Enttäuschung" war, gibt sich kämpferisch: "Wir haben uns ein 'Step-by-Step'-Ziel gesetzt, d.h. der Fokus liegt zunächst darauf, das Viertelfinale zu erreichen. Das wollen wir natürlich gewinnen und dann schauen wir, wie es weitergeht."
Viertelfinale als "Pflichtziel"
Altenburg, der 2016 mit den Männern in Rio Olympia-Bronze gewonnen hatte und seit 2021 für die DHB-Damen verantwortlich ist, musste seinen Kader in den vergangenen Wochen von 28 auf 18 Spielerinnen reduzieren.
Im Olympischen Dorf dürfen allerdings nur 15 Akteurinnen wohnen. Die zweite Torhüterin Lisa Schneider, die für die kurzfrstig verletzt ausgefallene Julia Sommer mit von der Partie ist, sowie die beiden Feldspielerinnen Cécile Pieper und Emma Davidsmeyer haben lediglich eine sogenannnte "P-Akkreditierung". Heißt: Sie verbringen den Tag über gemeinsam mit dem Team im Olympischen Dorf, müssen dieses aber abends verlassen und in einem Hotel übernachten. Grotesk? Olympia macht's möglich...
Schwere Gruppe mit Niederlande als Top-Gegner
Das deutsche Team hat eine knackige Vorrundengrupe erwischt, der Modus beim Olympia-Turnier ist aber so gehalten, dass die K.o.-Runde machbar sein sollte. Denn: Aus den beiden Vorrundengruppen mit je sechs Teams ziehen die besten vier Teams ins Viertelfinale ein.
So glaubt Nathalie Kubalski, die vor ihrem ersten Olympia-Turnier steht: "Wir haben eine Gruppe, die uns auf hohem Niveau fordern und uns jeweils ganz verschiedene Dinge abverlangen wird. Stärkster Gruppengegner sind mit Sicherheit die Niederlande, das haben sie mit ihren zahlreichen Titelgewinnen in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt."
Die deutschen Vorrunden-Spiele:
28. Juli, 10.30 Uhr: Deutschland - Japan
29. Juli, 19.45 Uhr: Deutschland - Niederlande
31. Juli, 12.45 Uhr: Deutschland - Frankreich
02. August, 10.00 Uhr: Deutschland - China
03. August, 19.45 Uhr: Deutschland - Belgien
Am 05. August finden die Viertelfinalspiele der Damen statt. Gespielt wird über Kreuz, d.h. der Erstplatzierte der Gruppe A trifft auf den Viertplatzierten der Gruppe B und umgekehrt. Die Gruppenzweiten treffen auf die Gruppendritten.
Am 09. August folgt zunächst das Spiel um Platz 3, anschließend findet das Finale um olympisches Gold statt.
Historie - "Danas" gehören zu den erfolgreichsten Teams
Feldhockey ist die erfolgreichste olympische Ballsportart in Deutschland. Die Nationalteams des Deutschen Hockey-Bundes konnten seit 1928 insgesamt 15 olympische Medaillen sammeln - fünf Mal Gold, fünf Mal Silber und fünf Mal Bronze ist die Bilanz vor Paris 2024. Die Damen, die seit 1980 um olympische Medaillen kämpfen, holten dabei bislang 1 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze.
Jahr | Ort | Platzierung |
---|---|---|
1984 | Los Angeles | 2. Platz |
1988 | Seoul | 5. Platz |
1992 | Barcelona | 2. Platz |
1996 | Atlanta | 6. Platz |
2000 | Sydney | 7. Platz |
2004 | Athen | 1. Platz |
2008 | Peking | 4. Platz |
2012 | London | 7. Platz |
2016 | Rio | 3. Platz |
2021 | Tokio | 6. Platz |