Moderner Fünfkampf bei Olympia Deutsches Duo ohne Medaillenchance, Elgendy holt Gold
Der Ägypter Ahmed Elgendy dominiert den olympischen Modernen Fünfkampf der Männer. Die Deutschen Marvin Dogue und Fabian Liebig werden im Schlosspark von Versailles ohne Siegchancen Achter und Zwölfter. Silber und Bronze gehen nach Japan und Italien.
Insgesamt 18 Athleten gingen am Samstag (10.08.2024) in das Finale des modernen Fünfkampfes. Aus den Halbfinals nahmen sie dabei einzig ihre Punkte aus dem langwierigen Fechten mit in den Kampf um die Medaillen. Dort hatte man sich am Donnerstag klassisch jeder gegen jeden gemessen und so für eine Kombination aus Zwischenstand und Ausgangslage gesorgt. Mit 245 Punkten ging der Ägypter und Mitfavorit Ahmed Elgendy als Führender in den Finaltag.
Der Deutsche Marvin Dogue lag auf dem geteilten sechsten Rang (225 Punkte), Landsmann Fabian Liebig folgte ihm auf Platz 15 (210 Punkte). Am Samstag ging es im Finale dann darum, sich im Reiten, einem kurzen Bonusfechten und beim Schwimmen weitere Punkte zu sichern. Die würden dann für den finalen Laser-Run in Zeitvorteile umgewandelt werden.
Reiten zum Auftakt
Los ging es mit dem in den vergangenen Jahren so umstrittenen Reiten, das in Paris zum letzten Mal Teil des modernen Fünfkampfes ist. Auf zugelosten Pferden mussten die 18 Athleten durch den Hindernisparcours reiten und springen. Aus deutscher Sicht überzeugte dabei besonders Liebig, der als einer von fünf Athleten ohne Abwurf und innerhalb der vorgegebenen Zeit blieb. Seine 300 Reitpunkte ergaben 510 Gesamtpunkte und Rang zwölf.
Aber auch Dogue leistete sich mit seinem Pferd nur einen Abwurf, bekam 293 Punkte gutgeschrieben und lag nach dem Reiten weiterhin auf Platz sechs. Weiterhin an der Spitze stand der fehlerlose Ahmed Elgendy mit 545 Punkten.
Keine Bonuspunkte im Fechten
Beim anschließenden Bonusfechten blieben sowohl Dogue als auch Liebig ohne Bonuspunkte. Die schlechtesten Fechter vom Donnerstag – die Mitfavoriten Joseph Choong und Csaba Bohm – standen im ersten Duell auf der Planche. Anschließend durfte sich der jeweilige Gefecht-Gewinner mit dem Nächstplatzierten messen. Dogue und Liebig verloren dabei allerdings gleich ihr erstes Gefecht.
Ein eher schwaches Schwimmen
Blieb noch das 200 Meter lange Schwimmen, um sich eine bessere Ausgangslage für den Biathlon-ähnlichen Laser-Run zu erarbeiten. Einziges Problem: Weder Dogue noch Liebig haben im Schwimmen ihre großen Stärken. Dogue beendete seinen Vorlauf Letzter nach 2:07 Minuten und bekam dafür 296 Punkte. Liebig schwamm eine Zeit von 2:04,18 Minuten und bekam 302 Punkte gutgeschrieben.
Entscheidung fällt im Laser-Run
Die Entscheidung fiel schließlich im Laser-Run – drei Kilometer lang und alle 600 Meter unterbrochen von einem Schießen mit der Laserpistole. Je fünf Treffer mussten die Athleten aus zehn Metern auf einer knapp sechs Zentimeter breite Scheibe landen, ehe sie weiterlaufen durften. Gestartet wurde mit einem Staffelstart, in dem der weiterhin führende Ägypter Elgendy als Erster loslief.
Seine Konkurrenten folgten ihm mit einem Abstand von je einer Sekunde für jeden Punkt Rückstand. In Marvin Douges Fall waren dies 43 Sekunden, bei Fabian Liebig exakt 45. Am Ende erwiesen sich diese Hypotheken als deutlich zu hoch: Sowohl Dogue als auch Liebig konnten nicht mehr ins Rennen um die Medaillen eingreifen, überquerten als Achter und Zwölfter die Ziellinie.
Ahmed Elgendy hingegen lief mit seinem großen Vorsprung im Rücken ein gutes Rennen und schoss sicher genug, um seine Verfolger auf Distanz zu halten. Nach 10:02,47 Minuten krönte er sich zum Olympiasieger. Silber ging an den Japaner Taishu Sato, Bronze an den Italiener Giorgio Malan.