Turn-Qualifikation Dauser darf weiter vom Olympiasieg träumen, DTB-Team verpasst Finale
Dank einer fehlerfreien Qualifikation hat Lukas Dauser seinen Platz im Barren-Finale sicher. Auch Nils Dunkel darf von einer Medaille träumen. Die deutsche Mannschaft verpasste dagegen das Finale.
Erst ballte Lukas Dauser die Fäuste, dann schrie er seine Freude und Erleichterung hinaus: Der Arm hält, seine Medaillenchance bei den Olympischen Spielen in Paris ist intakt.
Dauser glänzt am Barren
Bei der Qualifikation am Samstag (27.07.2024) in der Bercy Arena legte der 31-Jährige eine fehlerfreie Übung am Barren hin und kam auf 15,166 Punkte. Damit kämpft Dauser als Fünfter der Ausscheidung am 5. August um die Medaillen. Bester am Barren war der Chinese Zou Jingyuan (16,200).
"Der Druck war schon groß, den habe ich mir selbst gemacht in den letzten Tagen", sagte Dauser nach dem Quali-Wettkampf. "Im Endeffekt ist es für mich trotzdem ein Wunder, dass ich überhaupt hier bin."
Dauser: Medaillen-Hoffnung im deutschen Turn-Team
Dauser (Unterhaching) gilt in Paris als Medaillen-Hoffnung des Deutschen Turner-Bundes (DTB), allerdings hatte er sich vor einigen Wochen am rechten Oberarmmuskel verletzt, weshalb eine Olympia-Teilnahme des Barren-Weltmeisters von 2023 zunächst fraglich gewesen war.
Begeistert von Dausers Auftritt zeigte sich DTB-Cheftrainer Valeri Belenki: "Als der Lukas von Gerät kam, hatte nicht nur ich Tränen in den Augen. Das war eine Wahnsinnsleistung, vor der ich den allerhöchsten Respekt habe." In Paris turnte Dauser am Samstag mit bandagiertem Oberarm. Außer am Barren tritt er bei den Spielen wegen seiner Verletzung lediglich am Boden an.
Dunkel im Mehrkampf-Finale
Neben Dauser wahrte auch Nils Dunkel seine Chance auf eine Medaille. Der Hallenser war mit 81,232 Punkten bester deutscher Mehrkämpfer und qualifizierte sich als 24. für das Finale im Sechskampf am kommenden Mittwoch. Den Einzug ins Finale am Pauschenpferd verpasste Dunkel trotz guter 14,566 Punkte hingegen knapp.
Enttäuschung für deutsche Mannschaft
Das deutsche Team, zu dem auch Timo Eder (Ludwigsburg), Pascal Brendel (Wetzlar) und Andreas Toba (Hannover) zählen, musste dagegen zum zweiten Mal nacheinander eine herbe Enttäuschung verkraften. Wie bei den Europameisterschaften in Rimini vor gut drei Monaten verpassten die DTB-Turner auch bei den Olympischen Spielen das Mannschaftsfinale.
245,395 Punkten reichten in der Qualifikation am Samstag nur zum elften Platz. Bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Antwerpen hatte die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) noch Rang sechs belegt.
Trainer Belenki: "Großes Lob an die Mannschaft"
Für das Finale am Montag hätte die deutsche Mannschaft unter die besten Acht kommen müssen. "Großes Lob an die Mannschaft. Ich bin der Meinung, die haben sich zusammengerissen", sagte Belenki. Nach dem ersten Durchgang hatte das DTB-Team auf Rang vier gelegen, war aber nach zwei Umläufen schon auf den achten Platz abgerutscht.
"Es ist ein bisschen schade, dass wir es nicht ins Teamfinale geschafft haben. Zu viele Kleinigkeiten haben nicht gepasst", sagte Dauser: "Wir sind aber nicht enttäuscht, wir haben trotzdem eine solide Leistung abgerufen." Laut Teamkollege Toba habe man "halt ein paar Fehler zu viel gemacht". "Es ist mega knapp, aber es ist auch ein megastarkes Feld."