Turnerin Darja Varfolomeev, Weitspringerin Malaika Mihambo und Basketballspieler Dennis Schröder (v.l.)

Olympia 2024 Das sind die deutschen Medaillen-Hoffnungen in Paris

Stand: 26.07.2024 10:15 Uhr

Weitspringerin Malaika Mihambo, Tennisprofi Alexander Zverev, die Basketball-Weltmeister, die Dressurreiter: Bei den Olympischen Spielen in Paris gehen viele Deutsche mit Medaillenchancen an den Start. Hier sind die Top Ten der Sportschau.

Malaika Mihambo

Die Weitsprung-Königin gilt als Topfavoritin auf Gold in Paris. Mit ihrem Sieg bei der Europameisterschaft in Rom hat die zweimalige Weltmeisterin und Olympiasiegerin von Tokio aber noch einmal ein extra Ausrufezeichen gesetzt. 7,22 Meter - der zweitweiteste Sprung ihrer Karriere!

Die deutsche Weitspringerin Malaika Mihambo

Lästiges Mitbringsel aus Rom war allerdings eine Corona-Infektion wenige Wochen vor den Sommerspielen. Inwieweit sie das zurückgeworfen hat, wird sich am Abend des 8. August im Stade de France zeigen.

Alexander Zverev

Die Goldmedaille in Tokio war der vorläufige Höhepunkt in der Karriere des Hamburger Tennisprofis. Nun tritt Zverev als Titelverteidiger in Roland Garros an - einem seiner Lieblingsstadien.

Der deutsche Tennisspieler Alexander Zverev

Im Finale der French Open erlitt er dort vor Kurzem eine dramatische Fünf-Satz-Niederlage gegen den Spanier Carlos Alcaraz - der könnte ihm bei Olympia wieder in die Quere kommen. Das Endspiel der Männer wird am 4. August ausgetragen.

Ricarda Funk

Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio gewann die Slalom-Kanutin die erste Goldmedaille für das deutsche Team. Möglicherweise gibt es eine Wiederholung in Paris. Funk startet im Kajak-Einer und auch in der neuen Disziplin Kajak-Cross.

Die deutsche Kanutin Ricarda Funk

Basketball-Männer

Schwere Bürde oder Extra-Motivation? Deutsche Basketballer haben noch nie eine Olympia-Medaille gewonnen. Nun tritt das Team um Anführer Dennis Schröder als Weltmeister in Paris an.

Die deutschen Basketballer feiern den WM-Titel mit Trainer Gordon Herbert.

Auf dem Weg zum sensationellen Titelgewinn im September vergangenen Jahres schlug Deutschland auch Topfavorit USA, doch der tritt in Frankreich mit einer deutlich stärkeren Mannschaft an als bei der WM und dürfte von niemandem zu schlagen sein. Die Medaillen in der Bercy-Arena werden am 10. August vergeben.

Jessica von Bredow-Werndl

An der Nummer eins der Welt im Dressurreiten geht in Paris kein Weg vorbei. Jessica von Bredow-Werndl schaffte mit Dalera in Tokio den Doppel-Gold-Coup im Einzel und im Team - und das strebt das Ausnahme-Paar auch bei den Wettbewerben vor Schloss Versailles an.

Die deutsche Reitsportlerin Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB

Denn obwohl "JBW" zwischen Tokio und Paris zum zweiten Mal Mutter geworden ist, hat sie nach der Babypause nahtlos an ihre Spitzenleistungen angeknüpft. Die olympische Entscheidung im Team fällt am 3. August, einen Tag später im Einzel.

Leo Neugebauer

Der Zehnkämpfer gilt als "Rampensau" und bei seinem Olympia-Debüt ist er gleich ein heißer Anwärter auf Gold. Bei den US-College-Meisterschaften in Eugene verbesserte "Leo the German" knapp zwei Monate vor den Sommerspielen seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte.

Der deutsche Zehnkämpfer Leo Neugebauer

Über die magische 9000-Punkte-Marke ist noch kein deutscher Zehnkämpfer gekommen. Auf den Olympia-Thron schafften es Willi Holdorf (1964) und Christian Schenk (1988). Für Neugebauer steigt der olympische Showdown am 2. und 3. August im Stade de France.

Lukas Märtens

Bei seinem Olympia-Debüt in Tokio kam Schwimmer Lukas Märtens im Einzel nicht über die Vorläufe hinaus - in Paris zählt er zu den Topfavoriten über 400 m Freistil. Der 22 Jahre alte Magdeburger ist Europameister und WM-Dritter über diese Distanz. Bei den deutschen Meisterschaften im April schrammte er mit 26 Hundertstelsekunden am Weltrekord von Paul Biedermann vorbei.

Der deutsche Schwimmer Lukas Märtens

In Paris tritt Märtens auch über 200 m Freistil, 200 m Rücken und mit den Freistil-Staffeln an. Die Entscheidung auf seiner Paradestrecke fällt am 27. Juli, dem ersten Wettkampftag nach der Eröffnung.

Rennkanuten

Bei den deutschen Rennkanuten geht bei Olympia traditionell immer etwas! Die größten Chancen im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne dürften die großen Boote haben. Die Viererkajak-Crew um Max Rendschmidt holte in Tokio Gold. Max Lemke und Tom Liebscher-Lucz sind auch dieses Mal dabei. Den Platz des zurückgetretenen Ronald Rauhe nimmt Jacob Schopf ein.

Die deutschen Kanuten Peter Kretschmer (l.) und Tim Hecker

Bei den Frauen wollen Sarah Brüßler, Paulina Paszek, Jule Hake und Pauline Jagsch im K4 die Scharte von Tokio auswetzen, als die deutschen Rennkanutinnen keine Top-Drei-Platzierung schafften. Der schon dreimal mit Olympia-Gold dekorierte Sebastian Brendel konzentriert sich auf seinen Start im Einer-Canadier. Die Wettbewerbe der Rennkanuten beginnen am 6. August.

Darja Varfolomeev

Bei den Weltmeisterschaften 2023 in Valencia gewann die Sportgymnastin alle fünf Titel - damit gilt die 17-Jährige vom TSV Schmiden auch in Paris als Topfavoritin. Bei Olympia werden nur Medaillen im Mehrkampf mit den vier Geräten Band, Reifen, Keulen und Ball vergeben.

Die Deutsche Darja Varfolomeev bei der Rhythmischen Sportgymnastik

In der Vorbereitung darauf geriet die in Russland geborene "Dascha" aus dem Takt. Nach diversen Anpassungen in ihren Übungen verlor sie ihren deutschen Meistertitel im Mehrkampf. Gewinnt sie ihre Sicherheit bis zu ihrem Olympia-Debüt zurück? Gold, Silber und Bronze im Einzel werden am 9. August vergeben.

Oliver Zeidler

Den 3. August haben sich die Ruder-Fans sicher schon vorgemerkt: An diesem Tag stehen die Finals im Einer und Achter auf dem Programm. Im Einer gehört der dreimalige Weltmeister Oliver Zeidler zu den Goldfavoriten.

Der deutsche Ruderer Oliver Zeidler

In Tokio hatte er den Einzug in den Endlauf noch verpasst. Sicherheit auf der olympischen Regattastrecke hat sich Zeidler schon im Vorfeld geholt: Für zehn Tage testete er die wechselnden Windbedingungen in Vaires-sur-Marne.

Lea Sophie Friedrich

Olympia-Silber im Teamsprint hat sie schon - in Paris will die Bahnradfahrerin nach Gold greifen. Und die 24-Jährige hat gleich mehrere Eisen im Feuer. Die achtmalige Weltmeisterin gehört zu den Topfavoritinnen auf die Medaillen im Sprint und Keirin.

Die deutsche Bahnradfahrerin Lea Sophie Friedrich

Zusammen mit Emma Hinze und Pauline Grabosch bildet sie auch die weltbeste Kombination im Teamsprint. Der wird in Paris erstmals bei Olympia auch bei den Frauen mit drei Fahrerinnen ausgetragen. Die Bahnwettbewerbe im Vélodrome Saint-Quentin-en-Yvelines beginnen am 5. August.