WM-Party mit 120.000 Fans Sieg gegen Pakistan - Indien feiert seine Cricket-Helden
120.000 Fans im Narendra Modi Stadium in Ahmedabad feiern den Sieg der indischen Cricket-Helden im brisanten WM-Duell mit Pakistan.
Das blaue Fan-Meer auf den Tribünen der gigantischen Schüssel, die den Namen des indischen Premierministers Narendra Modi trägt, wogte hin und her. 120.000 Menschen, dazu Millionen in den Metropolen Mumbai, Delhi oder Kolkata feierten ihre Cricket-Helden und einen Sieg über den Erzrivalen Pakistan.
Der schürt Hoffnungen auf Indiens dritten WM-Titel nach 1983 und 2011. Und dessen Bedeutung reicht weit über das Heimturnier hinaus. Der Gastgeber setzte sich mit 192:191 durch.
Wenn Indien und Pakistan Cricket spielen, geht es immer um mehr als nur um Sport. Die Beziehung zwischen den beiden Staaten ist angespannt, nachdem die Kolonie Britisch-Indien 1947 mit einem einfachen Strich auf der Landkarte in zwei Länder geteilt wurde.
Rein indische Party
Nach den Anschlägen in Mumbai 2008 sind die Beziehungen zwischen den Regierungen in Neu Delhi (Indien) und Islamabad (Pakistan) zum Erliegen gekommen, mit Folgen auch für den Nationalsport Cricket. An ein Visum zu gelangen, war für pakistanische Fans so gut wie unmöglich.
Statt eines stimmungsvollen Duells zweier Nachbarn mit großer Tradition und Leidenschaft wurde das Spiel zu einer rein indischen Party, was Pakistans Trainer Mickey Arthur übel aufstieß. Ob diese einseitige Kulisse einer WM würdig gewesen sei? "Das kann ich nicht kommentieren", antwortete Mickey und fügte vielsagend hinzu: "Ich will nicht bestraft werden."
Als Ausrede für die Niederlage wollte er die politische Dimension des Duells aber nicht gelten lassen. Zu stark präsentierten sich die Gastgeber in Ahmedabad, vor allem die indischen "Bowler" machten den pakistanischen "Batsmen" das Leben schwer. "Es hat sich gut angefühlt, es war einfach einer dieser Tage", sagte Jasprit Bumrah, der "Man of the Match".
Wer soll Indien stoppen?
Teamkollege Kuldeep Yadav schwärmte: "Das Publikum war unglaublich. Die Atmosphäre war der Wahnsinn." Die Partie hatte die indischen Fans in Scharen angezogen. Einige hatten sich angesichts der rasant steigenden Hotelpreise zu Gesundheitschecks mit Übernachtungen in Krankenhäusern angemeldet. Eine reguläre Unterkunft kostete statt der üblichen 6.000 Rupien (69 Euro) plötzlich 70.000 Rupien (800 Euro).
Nach dem Sieg kannte die Euphorie keine Grenzen mehr, wer soll Indien jetzt noch stoppen? Weiter geht es für den Gastgeber, der zuvor gegen Rekordweltmeister Australien und Afghanistan gewonnen hatte, am Donnerstag gegen Bangladesch.
Sprung auf die Weltbühne
Insgesamt stehen neun Gruppenspiele für jede Mannschaft an, die besten vier der zehn WM-Teams im kürzesten Cricket-Format "Twenty20" ziehen ins Halbfinale ein. Darauf hofft auch Pakistan trotz der bitteren Niederlage, immerhin war der Ex-Weltmeister mit zwei Siegen über die Niederlande und Sri Lanka ins Turnier gestartet.
In Indien bereiten sich die Cricket-Fans derweil auf den nächsten Feiertag vor. Am Montag wird der vor allem in Großbritannien und den früheren britischen Kolonien extrem beliebte Sport von der IOC-Session in Mumbai ins Programm der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles aufgenommen. Cricket schafft den Sprung auf die Weltbühne.