Sieg gegen norwegische Olympiasieger "Ein Lebenstraum" - Beachvolleyballer Ehlers/Wickler stehen im Finale
Nils Ehlers und Clemens Wickler haben das Beachvolleyball-Finale in Paris erreicht. Gegen das norwegische Weltklasse-Duo Mol/Soerum gewannen sie mit 2:1 (21:13, 17:21, 15:13). Im Finale treffen die Deutschen am Samstag nun auf die Weltranglistenersten Ahman/Hellvig aus Schweden.
Schwarz-rot-goldener Jubel im Sand von Paris: Vor der phantastischen Kulisse unter dem Eiffelturm sind Nils Ehlers und Clemens Wickler ins olympische Beachvolleyball-Finale gestürmt.
Gegen die Olympiasieger von Tokio gewann das deutsche Duo den ersten Satz, musste nach der Niederlage im zweiten Durchgang dann aber in den Entscheidungssatz. Den holten sich Ehlers/Wickler mit 15:13 und bejubelten den Finaleinzug. Damit steht fest: Erstmals seit dem Triumph von Brink/Reckermann 2012 in London wird wieder ein deutsches Männer-Duo auf dem Olympia-Podium stehen.
Wickler: "Ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht"
"Es ist ein Lebenstraum, der da in Erfüllung geht", sagte ein völlig sprachloser Clemens Wickler nach der Partie, "dafür haben wir angefangen, Beachvolleyball zu spielen und irgendwann eine olympische Medaille zu holen."
Und auch Nils Ehlers konnte wenige Minuten nach Spielende noch nicht fassen, was da gerade passiert war. "Es ist so unglaublich, wir werden einfach auf diesem Podium stehen. Unfassbar!“
Ehlers/Wickler spielen unbeschwert auf und holen ersten Satz
Dabei begann das deutsche Team mit leichten Schwierigkeiten beim Aufschlag, aber Ehlers/Wickler kämpften sich gegen die favorisierten Norweger rein ins Match und gingen beim Stand von 6:5 erstmals in Führung. Aber auch die sonst so annahmestarken Norweger zeigten Wackler.
Ehlers/Wickler spielten befreit auf und überzeugten vor allem mit einem guten Blockspiel. Aber auch in der Annahme lief es richtig gut bei Ehlers, sodass sich das deutsche Duo mit 17:11 absetzen konnte. Die Norweger versuchten es nun mit mehr Risiko, bekamen Ehlers/Wickler aber in der Feld- und Blockabwehr nicht in den Griff. Nach einem super Aufschlag verwandelte Ehlers dann den ersten Satzball zum 21:13. Für Mol/Soerum war es der erste Satzverlust im gesamten Turnierverlauf.
Mol/Soerum souverän im zweiten Satz
Im zweiten Satz legten die Norweger aber einen Blitzstart hin und gingen schnell mit 3:0 in Führung. Nach einer frühen Auszeit fingen sich Ehlers/Wickler aber wieder und kamen auch dank einer starken Blockabwehr auf 4:5 heran.
Das norwegische Duo ließ seine Weltklasse aber nun immer öfter aufblitzen und baute die Führung auf 13:8 aus. Die Deutschen leisteten sich Mitte des zweiten Satzes zu viele Fehler, die die Norweger gnadenlos ausnutzten. Auch mit dem Aufschlag von Mol hatte das deutsche Duo so seine Schwierigkeiten. "Im zweiten Satz sind mir so ein bisschen die Nerven flattern gegangen", sagte Ehlers, "die sind halt aber auch unfassbar stark die beiden."
Ehlers/Wickler kämpften aber trotz des zwischenzeitlichen 11:17-Rückstandes immer weiter. Mit einer tollen Aufholjagd kam das deutsche Duo wieder auf 15:17 heran. Den Satzgewinn ließen sich die Olympiasieger von 2021 aber nicht mehr nehmen und verwandelten ihren zweiten Satzball zum 21:17.
Ehlers/Wickler gewinnen Entscheidungssatz
Zu Beginn des dritten Satzes holten sich die Skandinavier direkt das erste Break, aber Ehlers/Wickler konterten und es entwickelte sich ein enges Match auf Augenhöhe. Nach einem starken Block von Ehlers ging das deutsche Duo mit 5:4 in Führung, die Norweger ließen aber nicht locker und glichen beim 10:10 wieder aus. In der Crunchtime zeigten Ehlers/Wickler dann die besseren Nerven und verwandelten ihren zweiten Matchball - nach Videobeweis - zum 15:13.
"Es ist unfassbar, das mit der Familie zu erleben", sagte Wickler, "alle sind hier geblieben, alle haben verlängert. Das ist ein Traum, der in Erfüllung geht, hier mit einer Medaille rauszugehen und der Job ist noch nicht erledigt.“
Den Job erledigen - das wollen die Weltranglistendritten im Finale am Samstag (22.30 Uhr). Dann treffen sie auf die Weltranglistenersten Ahman/Hellvig aus Schweden, die das katarische Duo Cherif/Ahmed im zweiten Halbfinale mit 2:0 (21:13, 21:17) besiegt haben.