Die chinesische Tischtennisspielerin Wang Manyu jubelt

Olympisches Team-Finale Auch die Chinesinnen bleiben das Maß der Tischtennis-Welt

Stand: 10.08.2024 17:39 Uhr

Das chinesische Männer-Team hatte sich in Paris bereits das fünfte olympische Team-Gold geholt, am Samstag zogen die Frauen nach. Gegen starke Japanerinnen gewannen sie das Finale mit 3:0.

Von Petra Philippsen

Es war das olympische Finale, das man erwartet hatte. Mit China und Japan standen sich am Samstagnachmittag in der einmal mehr prall gefüllten South Paris Arena 4 die mit Abstand besten Nationen im Frauen-Tischtennis gegenüber. Und China ist eben noch einen Schritt weiter vom Rest der Welt entrückt.

Das untermauerten die Chinesinnen Sun Yingsha, Cheng Meng und Wang Manyu - die Nummer eins, zwei und drei der Welt - mit ihrem 3:0-Sieg über Hina Hayata, Miwa Harimoto und Miu Hirano - die Nummer fünf, acht und zwölf der Rangliste - eindrucksvoll.

Doppel-Krimi zu Beginn

Seit der Team-Wettbewerb bei den Spielen 2008 in Peking ins olympische Programm aufgenommen wurde, hatten die Chinesinnen alle vier Goldmedaillen gewonnen. 2008 bezwangen sie Singapur, 2016 das deutsche Team und 2012, 2020 und 2024 die Japanerinnen – allesamt mit 3:0-Siegen.

Doch es fehlte dieses Mal nicht viel, dann hätten die Chinesinnen zum ersten Mal ein Match in einem olympischen Finale verloren. Hina Hayata und Miwa Harimoto hatten Cheng Meng und Wang Manyu im Eröffnungsdoppel an den Rand der Niederlage getrieben. Ein Sieg wäre einer Sensation geleichgekommen, die Chinesinnen retteten mit hauchdünnem Vorsprung den 3:2 (9:11, 11:6, 6:11, 11:6, 12:10)-Erfolg ins Ziel.

Auch Harimoto kratzt an der Sensation

Die Weltranglistenerste Sun Yingsha, die im Einzel erneut nur Silber gewonnen hatte, musste sich in ihrem Einzel gegen Miu Hirano mühen und nach dem nur knapp gewonnenen ersten Satz zu ihrem besten Tischtennis finden, um den 3:0 (13:11, 11:6, 11:6)-Sieg einzufahren.

Auch die erst 16-jährige Nummer acht der Welt, Miwa Harimoto, hatte die Sensation im zweiten Einzel gegen Wang Manyu auf dem Schläger. Das japanische Wunderkind, das gegen die 18-jährige Annett Kaufmann im Halbfinale eine Niederlage kassiert hatte, trotzte der Chinesin den ersten Satz ab und ließ erst etwas nach, als der zweite Durchgang knapp an Wang Manyu ging. Die Chinesin ließ sich den 3:1 (12:14, 12:10, 11:7, 11:6)-Sieg nicht mehr nehmen und besiegelte das fünfte Team-Gold für die Übermacht im Tischtennis.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Olympia 2024 | 10.08.2024 | 07:45 Uhr