Titelkämpfe in Melbourne Schwimmer Kusch bei Kurzbahn-WM Siebter
Trotz der persönlichen Bestleistung von 22,17 Sekunden über 50 Meter Schmetterling ist Marius Kusch bei den Kurzbahn-Weltmeisterschften im australischen Melbourne an den Medaillen vorbeigeschwommen. Der 29-Jährige lag im Finale bei Halbzeit noch auf Rang fünf, fiel auf den letzten Metern jedoch auf Platz sieben zurück.
Den Sieg sicherte sich der 42 Jahre alte Titelverteidiger Nicholas Santos aus Brasilien (21,78) vor dem Schweizer Noe Ponti (21,96) und Szebasztian Szabo aus Ungarn (21,98). Es war der vierte WM-Titel und der krönende Abschluss seiner Karriere. Bereits im Vorfeld hatte der Brasilianer das Ende seiner aktiven Laufbahn angekündigt.
Deutsche Mixed-Staffel disqualifiziert
Zuvor war auch die deutsche 4x50-Meter-Mixed-Lagen-Staffel auf Medaillenkurs gewesen. Ole Braunschweig, Anna Elendt, Kusch und Angelina Köhler schlugen knapp als Vierte an, allerdings wurde das Quartett nachträglich disqualifiziert, nachdem Kusch beim Wechsel um Bruchteile einer Sekunde zu früh abgesprungen war. Die USA stellten in 1:35,15 Minuten in diesem Rennen ebenso einen Weltrekord auf wie die australische 4x200-Meter-Freistil-Staffel der Frauen (7:30,87 Minuten).
So liegen die Hoffnungen auf die erste deutsche Medaille nun am Donnerstag auf Elendt. Die Brustschwimmerin erreichte über 100 Meter als Achte das Finale. Auch Lucas Matzerath schwimmt im Endlauf über 100 Meter Brust der Männer, den er als Zwischenlauf-Siebter mit persönlicher Bestzeit von 57,04 Sekunden erreichte.
Elendt ohne Druck: "Ich bin ohnehin lieber die Jägerin"
Elendt, mit 21 Jahren Jüngste im kleinen deutschen WM-Aufgebot, geht in das Finale ohne Druck. Trotz ihrer Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Budapest sieht sie sich nicht als Medaillenfavoritin. "Ich bin ohnehin lieber die Jägerin", sagte Elendt im überdachten Freiluftbecken in unmittelbarer Nähe der Formel 1-Rennstrecke von Melbourne.
Ihr Fokus bei den Titelkämpfen liegt in erster Linie auf der Konstanz an den fünf Wettkampftagen. "Nach dem Silber in Budapest war an den folgenden Tagen doch etwas die Luft raus. In Melbourne will ich an allen Tagen auf hohem Niveau schwimmen", sagte die Frankfurterin, die seit zweieinhalb Jahren in den USA lebt und trainiert. Mit Olympiasiegerin Lydia Jacobi aus den USA ist sie in einer Trainingsgruppe und mit ihr befreundet. "Ich habe mir einiges von ihr abgeschaut", sagte Elendt.