Tennis Klimaprotest: Regierung ermutigt zum Eingreifen in Wimbledon
Zwei Partien beim Tennis-Klassiker in Wimbledon werden am Mittwoch von Klimaaktivisten gestört. Die britische Regierung ruft Zuschauer zum Eingreifen auf - und stellt Forderungen an die Veranstalter.
Nach Protesten von Klimaschützern beim Tennis-Turnier in Wimbledon hat die britische Regierung Zuschauer ermutigt, solche Aktionen zu unterbinden.
"Ich denke, es ist vernünftig, dass die Leute versuchen, das Ereignis, dem sie beiwohnen, zu schützen", sagte Innen-Staatsminister Chris Philp dem Sender Times Radio. Es solle aber niemand ein Risiko eingehen, zumal Ordner und Polizei in der Nähe seien. Am Mittwoch hatten Mitglieder der Organisation Just Stop Oil zweimal Partien auf Court Nummer 18 unterbrochen, indem sie den Platz stürmten sowie oranges Pulver, Puzzleteile und Konfetti warfen. Drei Menschen wurden festgenommen.
Die britische Regierung geht seit längerem immer schärfer gegen Protestaktionen vor. Zuletzt störten Klima- und Tierschützer mehrere große Sportveranstaltungen. Für Aufsehen sorgte der Cricket-Spieler Jonny Bairstow, der einen Demonstranten vom Platz trug.
Philp forderte Veranstalter auf, ihr Sicherheitspersonal aufzustocken. "Sie müssen bei der Kontrolle der Menschen, die zu Sportveranstaltungen kommen, sorgfältiger vorgehen und rasch reagieren, wenn etwas passiert", sagte der konservative Poitiker.
Bei einem Treffen mit Vertretern von Sportverbänden und Organisationen hätten er und Innenministerin Suella Braverman dafür geworben, mithilfe von Gerichten schon im Vorfeld einstweilige Verfügungen zu erlassen. Verstöße gegen solche Anordnungen hätten wesentlich härtere Strafen zur Folge, sagte Philp.