Ukraine droht mit Boykott IOC öffnet Tür für Russlands Sportler zu Olympia
Gegen den Widerstand des ukrainischen Präsidenten Selenskyj öffnet das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Tür für russische und belarusische Sportler zu den Olympischen Spielen wieder ein Stück mehr. Dafür gebe es eine große Mehrheit, heißt es.
Nach Angaben der Spitze des IOC vom Mittwoch (25.01.2023) hat sich eine "große Mehrheit der Teilnehmer" von Beratungen mit Verbänden und Athletenvertretern dafür ausgesprochen, einen Weg für die Beteiligung der Sportlerinnen und Sportler beider Länder an den Olympischen Spielen 2024 in Paris "unter strengen Bedingungen" zu prüfen. Im Zentrum steht dabei das Angebot des asiatischen Dachverbands, russische und belarusische Athletinnen und Athleten in seinen Wettbewerben starten zu lassen.
Bedingung: Respekt für Olympische Charta und Sanktionen
Dies könnte auch Olympia-Qualifikationswettkämpfe umfassen. Bedingung sei, dass diese Athletinnen und Athleten die Olympische Charta und die bestehenden Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs respektieren, teilte das IOC mit. Grundsätzlich bekräftigte der Sport-Dachverband, dass die Strafmaßnahmen gegen Russland und Belarus vorerst bestehen bleiben sollen.
OCA sieht keine Gründe mehr für Suspendierung
Asiens Dachverband OCA hatte seinen Vorschlag damit begründet, dass in dieser Weltregion die Gründe für die Suspendierung russischer und belarusischer Athletinnen und Athleten nicht mehr gegeben seien. Eine Teilnahme unter neutraler Flagge und ohne das Abspielen der Hymnen der beiden Länder sei daher möglich.
Boykottdrohung von Ukraines Sportminister
IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt immer wieder gesagt, der Sport dürfe nicht politisiert und russische Sportler nicht für den Angriffskrieg ihres Landes bestraft werden.
Ukraines Sportminister Wadym Hutzajt drohte am Donnerstag (26.01.2023) mit einem Boykott der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris, falls russischen Athleten die Teilnahme erlaubt werden sollte. "Unsere Position bleibt unverändert - solange der Krieg in der Ukraine andauert, sollten russische und belarusische Sportler nicht an internationalen Wettkämpfen teilnehmen", schrieb Hutzajt bei Facebook. "Wenn wir nicht gehört werden, schließe ich die Möglichkeit nicht aus, dass wir die Olympischen Spiele boykottieren und uns weigern werden, an ihnen teilzunehmen."
Die vom IOC skizzierten Pläne für eine Wiedereingliederung bezeichnete Hutzajt als "inakzeptabel für unser Land".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich schon am Dienstag erneut gegen eine Teilnahme russischer Sportler an den Sommerspielen 2024 in Paris ausgesprochen. Das berichtete Selenskyj nach einer telefonischen Unterredung mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron.