Entscheidung der FIFA Klub-WM 2023 in Saudi-Arabien - Kritik von Amnesty International
Die Klub-Weltmeisterschaft 2023 findet in Saudi-Arabien statt. Das gab der Fußball-Weltverband FIFA bekannt. Amnesty International kritisiert die Vergabe scharf.
Ein Jahr nach der WM in Katar darf damit das nächste Land am Persischen Golf vom 12. bis 22. Dezember ein größeres Fußball-Event austragen. Die Entscheidung fiel einstimmig aus.
Saudi-Arabien bringt sich in Position
Saudi-Arabien positioniert sich seit Jahren als Ausrichter großer Sportveranstaltungen. Seit diesem Jahr spielt der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo in der saudischen Liga, das Land bringt sich zudem für 2030 als WM-Gastgeber in Position.
Kritik von Menschenrechtsorganisation Amnesty International
Kritik an der Vergabe kam von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Der Fußball-Weltverband FIFA habe "wieder einmal die grausame Menschenrechtsbilanz" des Golfstaats ignoriert, sagte Stephen Cockburn, Leiter der Amnesty-Abteilung für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, einer Mitteilung zufolge: "Die FIFA missachtet einmal mehr ihre eigene Menschenrechtspolitik und macht sich mitschuldig an eklatantem Sportswashing."
Saudi-Arabien steht international wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik, Angaben von Amnesty zufolge wurden im vergangenen Jahr an einem Tag 81 Menschen in dem Nachbarland von WM-Gastgeber Katar hingerichtet. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind stark eingeschränkt, Alkohol und Homosexualität streng verboten.
Neues Format ab 2025
Das Turnier 2023 findet noch im aktuellen Format mit sieben Klubs inklusive des europäischen Champions-League-Gewinners statt. Ab 2025 gilt die bereits beschlossene und viel kritisierte Aufstockung der Klub-WM auf 32 Mannschaften.
Das Teilnehmerfeld soll sich wie folgt zusammensetzen: Europa erhält zwölf Startplätze, Südamerika sechs, Asien, Afrika und der Zusammenschluss aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik jeweils vier, Ozeanien einen. Zudem ist das Gastgeberland fest dabei. Wer Ausrichter der Premiere ist, steht noch nicht fest. Das Turnier soll aber im Juni/Juli 2025 stattfinden.
FIFA verzeichnet Rekordeinnahmen
Aus dem vom Council am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht ging überdies hervor, dass die FIFA im Zyklus 2019-2022 Rekordeinnahmen in Höhe von 7,6 Milliarden US-Dollar (gut 7,1 Milliarden Euro) verzeichnet. Damit stiegen die Einnahmen im Vergleich zum vorigen Zeitraum um mehr als eine Milliarde.
"Die beispiellosen Investitionen der FIFA in den Fußball sind das Ergebnis unserer soliden finanziellen Transparenz und ein konkretes Beispiel dafür, wie wir den Fußball wirklich global gestalten wollen", sagte Präsident Gianni Infantino: "Der durchschlagende Erfolg der Weltmeisterschaft in Katar war der Schlüssel für die Fähigkeit der Organisation, ihre Mission in Bezug auf unsere Mitgliedsverbände und die Welt des Fußballs zu erfüllen, trotz der vielfältigen Herausforderungen, mit denen wir im vergangenen Zyklus konfrontiert waren, nicht zuletzt der Covid-19-Pandemie."
Üppige Entlohnung für Infantino
Für den Zeitraum von 2023 bis 2026 erwartet die FIFA einen Gewinn von elf Milliarden US-Dollar (gut 10,2 Milliarden Euro). Der Finanzbericht gibt auch Auskunft über die Entlohnung des Spitzenpersonals: FIFA-Präsident Infantino wird im kommenden Jahr 3,6 Millionen Schweizer Franken (3,65 Millionen Euro) erhalten.