Sportpolitik Bach: Ukraine bestraft eigene Sportler für Russlands Krieg
Die IOC-Linie zur Wiederzulassung russischer Sportler inmitten des Kriegs in der Ukraine ist umstritten. Präsident Thomas Bach zeigt sein Unverständnis über die Haltung der Ukraine.
IOC-Präsident Thomas Bach hat die Boykotthaltung der Ukraine wegen der Wiederzulassung von Sportlern aus Russland und Belarus für internationale Wettbewerbe erneut kritisiert.
"Die ukrainischen Athleten werden von ihrer eigenen Regierung für den Krieg bestraft, der von den Regierungen von Russland und Belarus begonnen worden ist", sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees bei der IOC-Sondersitzung in Lausanne. Das Vorgehen der Ukraine sei schwer zu verstehen, fügte Bach hinzu.
Ukraine droht mit Boykott
Auf Anweisung des ukrainischen Sportministeriums dürfen Sportler und Sportlerinnen des Landes nicht an Wettbewerben teilnehmen, bei denen auch russische und belarusische Athleten dabei sind. Die Ukraine droht auch mit einem Boykott der Sommerspiele in Paris 2024, sollten Russland und Belarus dort auch vertreten sein dürfen. Das IOC hatte im März den Weg für die Wiederzulassung von Russen und Belarusen unter Bedingungen frei gemacht. Eine Entscheidung über die Olympia-Starterlaubnis soll erst später fallen.
Bach verwies darauf, dass Ukrainer weiterhin in bestimmten Sportarten wie Radsport und Tennis starten, obwohl Russen dabei sind, es ihnen in anderen Sportarten wie Fechten oder Schwimmen aber untersagt sei. "Die ganze Welt sehnt sich danach, dass ukrainische Athleten in olympischen Wettbewerben glänzen", versicherte Bach.
Der 69-Jährige verwies mit Blick auf die Russland-Frage erneut darauf, dass der Dachverband alle Formen der Diskriminierung verhindern müsse. Die IOC-Linie sei jüngst auch von den Teilnehmern des G7-Gipfels in Hiroshima unterstützt worden. "Es geht um nichts weniger als unsere Werte, um die Einheit der olympischen Bewegung", sagte Bach.