Tennis Aus in Rotterdam: Comeback-Weg für Zverev bleibt mühsam
Zwei Erfolge am Stück wollen Alexander Zverev nach seiner langen Verletzungspause noch nicht gelingen. Nach dem Aus in Rotterdam folgt der nächste Versuch in Doha. Ein Rivale meldet sich zurück.
Die spätabendliche Tennis-Party in Rotterdam hätte Alexander Zverev gern verhindert. Doch nach zwei Stunden Spielzeit jubelten die niederländischen Fans und feierten Lokalmatador Tallon Griekspoor.
Deutschlands Nummer eins verließ nach dem Achtelfinal-Aus erneut mit der enttäuschenden Erkenntnis den Platz: Für zwei gute Spiele nacheinander reicht es nach der halbjährigen Verletzungspause einfach noch nicht. Und zu allem Überfluss schmerzte den 25-Jährigen am Mittwochabend auch noch der Nacken.
Aufmunternden Zuspruch gab es nach dem 6:4, 3:6, 4:6 von Griekspoor. "Alexander wird definitiv unter die Top Ten zurückkehren", sagte der Weltranglisten-61., der sich nach eigenen Worten selbst den gesamten Tag über am Knöchel behandeln lassen musste. Davon konnte Zverev letztlich nicht profitieren, obwohl der Hamburger seinen gewohnten Kampfgeist zeigte und im ersten Satz überzeugte.
Noch nicht wieder in alter Form
Die Nackenprobleme, fehlende Matchpraxis, mangelnde Chancenverwertung im letzten Durchgang - all dies waren am Ende Gründe dafür, dass Zverev nach dem Auftakterfolg gegen den Südkoreaner Kwon Soon Woo prompt wieder als Verlierer vom Platz ging. Das war ihm in diesem Jahr schon bei den Australian Open und zuletzt bei der deutschen Davis-Cup-Niederlage gegen die Schweiz passiert. Sein dortiger Bezwinger Marc-Andrea Hüsler schied in Rotterdam sofort aus.
Schon beim Davis Cup in Trier hatte Zverev geahnt, dass sich die sportlichen Wellentäler nach seiner langen Pause wohl noch eine Weile lang fortsetzen werden. "Mein Ziel ist es, dass ich zur Sandplatzsaison wieder mein bestes Tennis spiele. Wenn es früher kommt, umso besser. Aber ich denke, Monte Carlo ist ein realistisches Ziel", hatte der momentane 17. der Weltrangliste erklärt. Das Turnier in seiner Wahlheimat beginnt in knapp zwei Monaten.
Auf dem Weg dahin schlägt Zverev in der kommenden Woche zunächst in Doha auf. Nach Katar reist der Olympiasieger mit der mageren und nicht unbedingt Selbstvertrauen einflößenden Bilanz von zwei Siegen und fünf Niederlagen in diesem Jahr.
Einen viel erfreulicheren Tag erlebte Carlos Alcaraz, einer der mittlerweile jüngeren Rivalen von Zverev. "Es ist ein großartiges Gefühl, wieder zu gewinnen", sagte der ehemalige Weltranglisten-Erste über die erfolgreiche Rückkehr nach seiner mehr als dreimonatigen Verletzungspause. Der 19 Jahre alte Spanier setzte sich beim Turnier in Buenos Aires auf Sand mit 6:2, 4:6, 6:2 gegen den Serben Laslo Djere durch.
Alcaraz hatte die Endphase der letztjährigen Saison verpasst, weil er an Bauchmuskulatur und Oberschenkel verletzt war. Dadurch büßte der US-Open-Sieger auch wieder die Spitzenposition der Weltrangliste ein. "Es war eine lange Zeit für mich ohne Turniere, ohne Matches, nur Erholung. Endlich habe ich meinen ersten Sieg in 2023", sagte Alcaraz.