Formel 1 Silverstone - schweres Auswärtsspiel für Verstappen
Mehr Auswärtsspiel geht für Max Verstappen nicht. Am Wochenende ist der Niederländer in Silverstone gefordert, dem Heimat-GP von gleich drei immer stärker werdenden Konkurrenten.
Die Wogen der Empörung schlugen hoch in der Formel 1. Nach dem Grand Prix von Österreich in Spielberg war die Fahrweise von Max Verstappen das Diskussionsthema schlechthin. Der Weltmeister hatte sich ein hartes Duell mit Herausforderer Lando Norris geliefert, das mit dem Aus des Briten endete. Verstappen rettete sich zumindest noch auf Rang fünf. Und baute damit seine WM-Führung vor Norris weiter aus.
Und jetzt, eine Woche später, also das Rennen in Silverstone. Dem Heimatland von Norris. Und von George Russell, der in Spielberg am Ende lachender Dritter war. Und klar: Altstar Lewis Hamilton ist hier zu Hause. Das heimische Trio wird dem Titelverteidiger entgegensetzen, was nur irgend geht.
Christian Horner: "Wird sich nicht ändern"
Das Verstappen-Lager machte allerdings bereits deutlich, dass man sich auch in der "Höhle des Löwen" nicht verstecken werde. Das sagte Verstappens Red-Bull-Teamchef Christian Horner vor dem Großen Preis von Großbritannien: "Was Max betrift, wird er sich sicherlich nicht ändern", sagte er dem britischen Sender "Sky Sports". "Max ist ein harter Rennfahrer - wahrscheinlich einer der härtesten auf der Strecke. Und jeder weiß, dass er alles gibt, wenn einer gegen ihn fährt."
Es werde unausweichlich weitere enge Duelle zwischen den beiden geben, prophezeite Horner angesichts der leistungsmäßig nah beieinander liegenden Autos. Dabei scheint auch die Freundschaft der beiden Rennfahrer auf dem Spiel zu stehen. "Wenn er sagt, dass er nichts falsch gemacht hat, dann verliere ich den Respekt vor ihm", hatte Norris in Spielberg betont.
Verstappen will nichts wissen von "Auswärtsspiel"
Zudem sieht Verstappen Silverstone ganz und gar nicht als "Auswärtsspiel", wie er sagt: "Ein weiteres Heimrennen für das Team. Wir wollen alle zu Hause in der Fabrik an diesem Wochenende stolz machen. In Österreich hatten wir nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten, und es gab viel, was wir aus dem Rennen mitgenommen haben, was ich selbst und das Team analysieren und verbessern können." Das österreichische Team hat die Fabrik in Milton Keynes unweit der Strecke in Silverstone.
Was Verstappen findet: "Es gab ein paar Fehler, die uns wirklich viel gekostet haben. Aber wir müssen auf die guten Momente blicken, die wir das Wochenende über hatten, zum Beispiel den Sieg im Sprint und zweimal auf Pole zu stehen. Wir analysieren, was wir richtig gemacht haben und was schiefgelaufen ist."
Norris nimmt Fuß vom verbalen Gas
Und auch Norris hat unterdessen verbal etwas den Fuß vom Gas genommen und urteilte mit ein paar Tagen Distanz zu Österreich schon etwas anders über seine Auseinandersetzung mit Verstappen: "Das ist der Wettbewerb, den wir lieben. Wir wollen da rausgehen, hart Rennen fahren. Dann wollen wir es einfach haben, weil wir nur gewinnen wollen, aber wenn wir in einem Rennen kämpfen müssen, zaubert uns das ein Lächeln ins Gesicht."
Es scheint in Silverstone vor allem interessant zu werden, ob außer Verstappen und Norris noch jemand eine Rolle spielen wird. Seit China gab es nur ein Rennen, in dem diese beiden nicht den Sieg unter sich ausgemacht haben. In Österreich hatte der letztendliche Sieger George Russell vor dem großen Crash eigentlich schon unüberwindbare 15 Sekunden Rückstand.