Stadtkurs-Rennen in Baku Formel 1 nach Pause zurück - wer kann Verstappen stoppen?
Nach vier Wochen Pause kehrt die Formel 1 zurück - mit fünf Rennen innerhalb von sechs Wochen. Das Wochenende mit dem Rennen auf dem anspruchsvollen Stadtkurs in Baku (Sonntag, 13 Uhr, im Live-Ticker bei sportschau.de) bietet der Konkurrenz ab heute Möglichkeiten, Red Bull zu stoppen.
Es läuft gut für Max Verstappen und Red Bull. So gut, dass sich jene Formel-1-Fans um die Spannung in der Königsklasse des Motorsports sorgen, die dem Team nicht zugeneigt sind. 69 Punkte aus drei Saisonrennen sind die bisherige Bilanz des zweifachen Weltmeisters. Spannung gab es, wenn überhaupt, im Kampf um die Podiumsplätze.
Denn während Verstappen die Konkurrenz düpiert, hat sich Aston Martin auf Platz zwei der Konstrukteursteams geschoben. Zuletzt meldete auch Mercedes wieder Ansprüche an, Ferrari kämpft noch immer mit Problemen. Gibt es vor diesem Hintergrund überhaupt einen Fahrer, der Verstappen und Red Bull ernsthaft gefährden könnte?
Hoffnung ruht auf Formel-1-Stadtkurs in Baku
Die Hoffnung der Konkurrenz beruht beim ersten Rennen nach vierwöchiger Pause erst einmal nicht auf den eigenen Boliden, sondern auf der Strecke und dem Modus beim Rennwochenende in Baku. Die Hauptstadt von Aserbaidschan gehört seit 2017 zum Rennkalender und war immer wieder von Spektakel geprägt.
Teilweise unter Vollspeed rasen die Boliden durch die Altstadt in Baku - mit Überholmöglichkeiten und der engsten zu befahrenen Stelle überhaupt in der Formel 1. Verstappen konnte den Grand Prix im Vorjahr erstmals gewinnen - der fünfte Sieger im fünften Jahr.
Jahr | Sieger | Siegreiches Team |
---|---|---|
2017 | Daniel Ricciardo | Red Bull |
2018 | Lewis Hamilton | Mercedes |
2019 | Valtteri Bottas | Mercedes |
2021 | Sergio Perez | Red Bull |
2022 | Max Verstappen | Red Bull |
*2020 kein Grand Prix wegen der Corona-Pandemie
Mit einem neuen Qualifikationsformat kommt in diesem Jahr ein weiterer Unsicherheitsfaktor hinzu. Die Teams haben nur ein Training am Freitag, bevor es wirklich ernst wird.
Zeitpunkt | Modus | Ergebnis |
---|---|---|
Freitag, 28.4. | Qualifikation Rennen | Startaufstellung für Grand Prix |
Samstag, 29.4. | Qualifikation Sprint | Startaufstellung für Sprint |
Samstag 29.4. | Sprint | Punkte von 8 bis 1 |
Sonntag, 30.4. | Grand-Prix-Rennen | Punkte von 25 bis 1 |
Der Sprint am Samstag (29.04.23) hält immerhin acht WM-Punkte für den Sieger bereit. "Für mich geht es in Sprints nur ums Überleben", sagte Verstappen kürzlich: "Es ist nicht die DNA der Formel 1, diese Sprints zu machen. In der Formel 1 geht es um ein gutes Qualifying und dann einen starken Sonntag mit einer langen Renndistanz", sagte Verstappen.
Droht eine Red-Bull-Dominanz wie einst von Mercedes?
Für den WM-Führenden im absolut dominierenden Auto ist jede Ungewissheit erstmal ein Problem. Denn auch wenn allen voran Mercedes angekündigt hat, das Auto in der Pause noch einmal zu modifizieren, der Abstand auf Red Bull betrug zuletzt fast eine Sekunde pro Runde. Das sind Welten in der Formel 1.
Der Aussage von Lewis Hamilton, der aktuelle Red Bull sei "das schnellste Auto", dass er "jemals gesehen" habe, widersprach Fernando Alonso: "In Jeddah kam ich 20 Sekunden hinter Sergio Perez und Max Verstappen ins Ziel. Hamilton und Nico Rosberg waren uns allen 2014 und 2015 eine Minute voraus."
Konkurrenz arbeitet an der Weiterentwicklung
Fans und Experten sehen in der aktuellen Entwicklung rund um Red Bull ähnliche Zustände auf die Formel 1 zukommen. Die FIA steuert mit Maßnahmen wie der Qualifikationsreform dagegen. Die Teams arbeiten daran, die aktuelle Lücke zu schließen.
So hat Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur Anfang April "gewaltige Fortschritte" angekündigt. Die sind angesichts des desaströsen Saisonstarts auch notwendig. Charles Leclerc (6 Punkte) und Carlos Sainz (20) kommen gemeinsam auf 20 Punkte. Zuletzt in Australien gab es keinen einzigen WM-Zähler.
Mercedes ist da schon näher dran und hatte vor allem in Melbounre Fortschritte gemacht. "Australien hat gezeigt, dass wir Fortschritte machen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Das Auto wird sich in den kommenden Wochen weiter entwickeln."
Vieles spricht dafür, dass Aston Martin - mit Mercedes - Red-Bull-Jäger Nummer eins bleibt. Alonso schwärmte immer wieder von einem "tollen Auto" und wirkt so stark wie seit Jahren nicht mehr.
Fünf Formel-1-Rennen in sechs Wochen
Mit Baku (30.04.23), Miami (07.05.23), Imola (21.05.23), Monaco (28.05.23) und Barcelona (04.06.23) stehen nun fünf Rennen in sechs Wochen auf dem Programm. Wer also die letzten vier Wochen Entwicklungszeit nicht genutzt hat, wird zwangsläufig bis zum Sommer den Anschluss verlieren.