Sommerkarussell Formel 1 - Schumacher in Lauerposition
"Er hat echt abgeliefert!" Solche Worte von Chef Toto Wolff zu hören, ist genau das, was Mick Schumacher aktuell braucht. Seit anderthalb Jahren muss der Sohn von Legende Michael Schumacher zuschauen, wenn seine Ex-Kollegen in den Grands Prix der Formel 1 ihre Runden drehen. Nun scheinen die Zeichen für eine Fortsetzung der Formel-1-Zukunft des inzwischen 25-Jährigen wieder besser zu stehen.
"Was ich von Alpine weiß, war es ein Super-Test", sagte Wolff weiter, für dessen Mercedes-Rennstall Schumacher aktuell Ersatzpilot ist. Er hatte kürzlich im französischen Le Castellet den Test für den französischen Hersteller absolviert. Ebenso hatte Alpine seinem Ersatzfahrer, dem 21 Jahre alten Australier Jack Doohan, die Chance gegeben, sich zu beweisen.
"Meine Chancen in der Formel 1 scheinen bisher ziemlich gut zu sein", sagte Schumacher der französischen Nachrichtenagentur AFP, "für mich ist es wichtig, in die Formel 1 zurückzukehren, um zu zeigen, was ich kann." Aktuell ist er auch in der Langstrecken-WM (WEC) für Alpine aktiv und hat dort jüngst seinen ersten WM-Punkt eingefahren. Der französische Rennstall hat für die kommende Saison noch einen Platz in der Formel 1 frei.
Freie Plätze bei Alpine, Williams, Sauber und ... Mercedes
Traditionell dreht sich das Fahrerkarussell im August am schnellsten. Nach den beiden Juli-Rennen (21.07.24 in Budapest und 28.07.24 in Spa) ruht der Rennbetrieb für vier Wochen. Ein Monat, in dem die Gespräche zu Fahrerverpflichtungen gerne "fixiert" werden.
Doch in welche Richtung könnte es gehen? Alpine? Williams? Sauber? Oder vielleicht sogar Mercedes? Bei Alpine muss Esteban Ocon nach der aktuellen Saison gehen, sein Cockpit steht zur Disposition. Auch bei Williams ist erst ein Platz fix - Logan Sargeants Zukunft dort steht noch in den Sternen. Bei Sauber ist für 2025 bislang nur Nico Hülkenberg sicher. Der Emmericher wird das Team dann ab 2026 unter dem Namen "Audi" als Nr.-1-Pilot anführen.
Topteams: Nur Ferrari und McLaren sind komplett besetzt
Aber klar ist auch, dass Schumacher nach einem Cockpit in einem großen Team schielt. Und dort könnte noch so einiges in Bewegung geraten. Einzig bei Ferrari mit der Besetzung Lewis Hamilton und Charles Leclerc und McLaren (Lando Norris/Oscar Piastri) ist alles für die kommende Saison geritzt. Aber wer wird Nachfolger von Hamilton bei Mercedes? Vielleicht Ersatzmann Schumacher?
Oder kommt nun doch noch Max Verstappen, der beim teils chaotisch wirkenden Team Red Bull eigentlich gerade verlängert hat. Und was ist mit Sergio Perez? Trotz kürzlicher Vertragsverlängerung "steht er unter Druck, keine Frage", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei "sky". Somit könnten bald beide Red-Bull-Cockpits vakant sein.
Perez soll einen leistungsabhängigen Arbeitsvertrag haben, das Vertrauen in ihn während der jüngsten Rennen stark geschwunden sein. Der Mexikaner hat noch kein Rennen in der aktuellen Saison gewonnen, seine bislang letzte Podiumsplatzierung gelang ihm im April in China.
Schumacher will geduldig sein
Mick Schumacher muss auf den richtigen Moment hoffen. Sein Talent hat er in den beiden Jahren bei Haas unter Beweis gestellt, aber zu zeigen, dass er ein außergewöhnlicher Fahrer ist, dafür hatte er in dem unterlegenen Auto nicht das nötige Quäntchen Glück.
Dementsprechend will er geduldig bleiben: "Mein Plan war immer die Formel 1, jetzt müssen wir abwarten, welche Möglichkeiten sich mir bieten", sagte er, und fügte entschlossen hinzu: "Ich habe beschlossen, dass ich so lange auf die Formel 1 warten werde, wie es nötig ist."