Leichtathletik-WM in Budapest Kein Weltrekord, aber Gold für Stabhochsprung-Star Duplantis
Kein Weltrekord, aber WM-Gold! Armand "Mondo" Duplantis hat bei der Leichtathletik-WM souverän den Titel geholt. Das Niveau im Stabhochsprung-Finale in Budapest war herausragend, aber der Schwede schwebt eben über den Dingen. Silber ging an Ernest John Obiena von den Philippinen, Bronze teilten sich Kurtis Marschall (Australien) und Christopher Nilsen (USA).
Den Titel hatte Duplantis schon sicher, da leuchteten 6,23 m auf der Anzeigetafel der Stabhochsprung-Anlage auf. Ein Zentimeter mehr, als der Schwede im vergangenen Februar beim Hallen-Meeting im französischen Clermont-Ferrand gesprungen war. Die Zuschauer im ausverkauften WM-Stadion wollten den Olympiasieger zur neuen Bestmarke tragen, doch drei Mal scheiterte der 23-Jährige knapp. So blieb es bei 6,10 m für Duplantis, der nach Eugene sein zweites WM-Gold feierte.
"Die Jungs sind toll gesprungen und haben mich gepusht", sagte Duplantis im Sportschau-Interview und trauerte dem verpassten Weltrekord nicht hinterher. "Ich habe meinen zweiten Weltmeistertitel gewonnen, also ist es okay."
Die 6,23 m waren an diesem Tag noch nicht fällig, aber es gibt wohl kaum jemanden, der daran zweifelt, dass der Schwede auch diese Höhe irgendwann meistern wird. "Es fühlte sich gut an, aber ich kann mich kaum erinnern", sagte er zu seinen drei Versuchen im WM-Stadion.
"Wenn ich gut springe, sollte ich der Letzte sein, der im Wettkampf übrig ist", hatte Duplantis vor dem Finale gesagt. Und genauso kam es. Obiena folgte dem Schweden zwar bis zur Sechs-Meter-Marke, aber darüber hinaus kam der WM-Dritte von Eugene nicht.
Zu Beginn des Wettkampfes hatten sich die Zuschauer und wohl auch die Konkurrenz etwas verwundert die Augen gerieben. Duplantis stand bei 5,55 m auf der Anlage. Eine Höhe, die den 23-Jährigen eigentlich komplett unterfordert. Aber der Schwede wollte wohl ein Gefühl für die Anlage und Bedingungen bekommen, nahm die Höhe natürlich im ersten Versuch und beherrschte danach wie erwartet die Konkurrenz.