Leichtathletik-WM in Budapest Doppel-Gold im Stabhochsprung - Kennedy und Moon feiern gemeinsam
Wieder Doppel-Gold in der Leichtathletik: Zwei Jahre nach dem legendären gemeinsamen Olympiasieg der Hochspringer Gianmarco Tamberi und Mutaz Essa Barshim in Tokio haben sich bei der WM in Budapest die Stabhochspringerinnen Nina Kennedy (Australien) und Katie Moon (USA) auf ein Unentschieden und damit zwei Goldmedaillen geeinigt.
Kennedy und Moon standen sich gegenüber, lächelten schon ungläubig, die Kampfrichter hielten ein bisschen Abstand. "Ja?", fragte die Australierin ihre Kontrahentin. "Ja", sagte Moon und beide fielen sich glücklich in die Arme, das Publikum tobte. Doppel-Gold im Stabhochsprung der Frauen - ein emotionaler Schlusspunkt hinter einem spektakulären Wettkampf, bei dem Wilma Murto (Finnland, 4,80 m) Bronze gewann.
Regeln: Stechen oder Doppelsieg sind möglich
In einem packenden Finale hatten beide 4,90 m - gleichzeitig Jahresweltbestleistung - im dritten Versuch übersprungen. Danach scheiterten Kennedy und Moon dreimal an 4,95 m. Gemäß der Regeln können dann beide Athletinnen ein Stechen um den Sieg bei der nächst niedrigeren Höhe (das wären 4,90 m gewesen) austragen - oder sich eben auf einen Doppelsieg einigen.
"Es war sofort ein: Ja, ich will diesen Moment mit dir teilen."
"Um ehrlich zu sein, hatte ich bis zu den Olympischen Spielen nicht realisiert, dass es die Möglichkeit gibt, eine Goldmedaille zu teilen", sagte Moon der Sportschau. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin von Eugene musste aber nicht lange überlegen, als sie mit Kennedy sprach. "Es war sofort ein: Ja, ich will diesen Moment mit dir teilen", erklärte die 32-Jährige. "Es macht einfach so viel Sinn, dass wir beide heute gewonnen haben."
"Privileg, Gold mit Katie zu teilen"
Die Australierin nahm dankend an. "Es war ein unglaublicher Wettkampf, es fühlt sich großartig an", sagte die WM-Dritte von Eugene. "Es gibt kein größeres Privileg, als Gold mit Katie zu teilen."
Dies hatten 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio der Italiener Tamberi und Barshim aus Katar schon so gemacht. In Budapest gewann Tamberi als Solist Hochsprung-Gold, Barshim holte Bronze. Leichtathletik-Geschichte wurde dieses Mal bei den Stabhochspringerinnen geschrieben.