Siebenkampf Weißenberg darf von Medaille träumen - Schäfer steigt aus
Siebenkämpferin Sophie Weißenberg liegt bei der Leichtathletik-WM in Budapest nach einem sehr guten ersten Tag in Schlagdistanz zur Bronzemedaille. Carolin Schäfer gab vor dem abschließenden 200-m-Rennen auf, Vanessa Grimm darf zufrieden sein.
3.877 Punkte hat Weißenberg nach vier Disziplinen auf dem Konto und übernachtet damit auf Platz fünf. Nur 23 Zähler trennen die 25-Jährige vom Bronzerang. "Ich bin happy", bilanzierte Weißenberg, die sich besonders stark im Hochsprung mit persönlicher Bestleistung von 1,86 m präsentierte.
Kugelstoßen "ein kleiner Krimi"
Beim Kugelstoßen musste sie zittern, steigerte sich aber in ihrer Wackeldisziplin im dritten Versuch deutlich: Mit 13,97 m kam sie der angepeilten 14-m-Marke ganz nah - Saisonbestleistung. "Ich bin so glücklich, dass das Kugelstoßen so ausgegangen ist, es war ein kleiner Krimi", sagte sie der ARD.
Mit ihren 23,88 Sekunden über die abschließenden 200 m sowie 13,58 Sekunden zum Auftakt über 100 m Hürden lag sie zumindest im Soll. Am Sonntag geht es um 9.50 Uhr mit dem Weitsprung weiter (live im Ersten und bei Sportschau.de) - einer von Weißenbergs Paradedisziplinen.
Schäfer tritt nicht mehr an
Carolin Schäfer (Frankfurt) trat zum abschließenden 200-m-Rennen des ersten Tages aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an und gab auf. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) vermeldete Knieprobleme. Die Vize-Weltmeisterin von 2017 hatte nach dem Kugelstoßen mit 2.770 Zählern auf dem elften Platz gelegen. Zuvor war auch schon die EM-Dritte Annik Kälin aus der Schweiz ausgestiegen.
Vanessa Grimm (Königstein) rangiert vor den abschließenden drei Disziplinen mit 3.599 Punkten auf Platz 15. Für die 26-Jährige ist 2023 nach einem Kreuzbandteilriss ein Durchgangsjahr mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris. Zum ersten Mal seit 2015 waren wieder drei deutsche Athletinnen in einem WM-Siebenkampf vertreten.
Favoritin Hall an der Spitze
In Führung liegt Topfavoritin Anna Hall, die US-Amerikanerin hat bisher 3.998 Punkte gesammelt. Vize-Weltmeisterin Anouk Vetter (Niederlande) ist aktuell Siebte, kann aber am zweiten Tag noch eine Aufholjagd hinlegen. Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (Belgien) ist verletzungsbedingt nicht am Start.
Es läuft bei Weißenberg
Für Weißenberg lief es in Budapest am ersten Tag so richtig rund. "Ich bin super-happy, dass ich jetzt die 1,86 m springen konnte. Ich hatte es dieses Jahr schon einmal versucht, da war es auch nicht unmöglich. Als ich es heute versucht habe, habe ich mir gesagt: Du gehst hier nicht ohne diese Bestleistung weg", sagte die 25-Jährige der ARD nach dem Hochsprung.
Einmal nahm sie noch (vergebens) 1,89 m in Angriff, dann packte sie zusammen. "Die Coaches haben gleich gesagt, lass es lieber und spar' die Körner, aber ich wollte es gerne probieren, wenn die Chance schon da ist", erklärte die Leverkusenerin.
Gewitter sorgt für verspäteten Start
Über 100 m Hürden verpasste sie in 13,58 Sekunden die angepeilte Zeit von unter 13,5 Sekunden nur knapp, ihre persönliche Bestleistung von 13,46 Sekunden hatte sie in diesem Jahr in Götzis aufgestellt.
"Mit den Hürden bin ich grundsätzlich zufrieden. Es war natürlich schwierig mit der Stunde Verspätung. Wir haben dann da in unserem Kämmerchen gesessen und gewartet. Wann geht es los? Geht es überhaupt los?", erzählte sie. Wegen eines Unwetters hatte der Siebenkampf am Samstagmorgen mit einstündiger Verzögerung begonnen.