Handball-WM der Frauen Gegen Iran - Fahrt aufnehmen für das Turnier
Im zweiten Vorrundenspiel der deutschen Handballerinnen bei der WM in Dänemark, Norwegen und Schweden heißt die Devise: Fahrt aufnehmen. Gegner Iran gilt als schwächster Gegner der Gruppe.
Emily Bölk hatte es am Tag vor dem Auftaktspiel vorhergesagt. Die Partie gegen die Japanerinnen würde kein Selbstläufer werden. "Grundsätzlich ist es schon ein bisschen mit Unsicherheiten behaftet. Alle müssen sich ins Turnier reinfühlen", sagte die Kapitänin vor dem Spiel. Das Hineinfinden dauerte länger als gedacht. Und endete mit einem Nervenkrimi und dem 31:30-Sieg in letzter Sekunde. "Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir ein bisschen deutlicher den Sieg heute einfahren. Aber grundsätzlich war es ein typisches Auftaktspiel", so Bölk.
Anfangsnervosität abschütteln
Die Anfangsnervosität abschütteln, dafür sollte das zweite Vorrundenspiel wie gemacht sein. Gegner Iran gilt als schwächstes Team der Gruppe. "Dementsprechend gehen wir als Favoriten rein, wollen ganz klar zwei Punkte mitnehmen", so Bölk. Die Iranerinnen verloren ihr erstes Spiel gegen Polen deutlich mit 35:15, die Spielweise ist ungewohnt für europäische Teams. "Die Iranerinnen sind nicht so eingespielt, wie die Japanerinnen. Frauenhandball ist dort noch in den Entwicklungsstufen", erklärt Bundestrainer Markus Gaugisch.
Es ist erst das zweite Mal, das das iranische Team an einer Weltmeisterschaft teilnimmt. 2021 belegte es den 31. Platz von 32 teilnehmenden Mannschaften. Der wohl emotionalste Moment des Turniers und ihr größter Erfolg damals: Im Spiel gegen Norwegen wurde Torhüterin Fatemeh Khalili, gewählt durch deine Fan-Abstimmung, als "Player of the Match" ausgezeichnet.
In den Flow kommen
"Ich glaube, es ist wichtig, den Fokus auf uns zu setzen und auf das, was wir besser machen wollen im Vergleich zum Japan-Spiel", gibt Alina Grijseels die Richtung vor. Insbesondere in der Abwehr, eigentlich de große Stärke der deutschen Mannschaft, tat sich das Team von Bundestrainer Gaugisch gegen Japan schwer. An die gute Offensivleistung in der ersten Halbzeit konnte es nach der Halbzeit nicht nahtlos anschließen.
Fehler reduzieren, Selbstbewusstsein holen - darum wird es vor allem am Samstag gehen. Und der ganzen Breite des Kaders Spielzeit zu geben. "Mit Sicherheit können wir da ein bisschen mehr wechseln. Wir wollen Fahrt aufnehmen, so richtig in Dänemark ankommen", meint Bölk, "das tut natürlich gut, wenn man in einen Flow reinkommt, der in so einem Turnier unheimlich wichtig werden kann." Das könnte schon im dritten und letzten Vorrundenspiel der Fall sein: Mit Polen wartet dann der vorerst stärkste Gegner.