Abschluss der Heim-EM Bleibt Alfred Gislason Bundestrainer der deutschen Handballer?
Kein Happy End für Deutschlands Handballer: Das Spiel um Bronze geht gegen Schweden verloren. Alle News zum Abschluss der Heim-EM im Liveblog.
Frankreich ist Handball-Europameister
Was für ein Abschluss dieser tollen Handball-EM: In einem hochklassigen Finale setzt sich Frankreich mit 33:31 (27:27, 14:14) nach Verlängerung gegen Dänemark durch und ist erstmals seit 2014 wieder Europameister. Weltmeister Dänemark muss weiter auf den ersten EM-Titel seit 2012 warten.
Für Altstar Nikola Karabatic ist es nach 2006, 2010 und 2014 der vierte Triumph seiner Karriere. Der 39-Jährige wird nach den Olympischen Spielen im Sommer in seinem Heimatland die Karriere beenden.
Wir als Team der Sportschau bedanken uns an dieser Stelle für Ihr Interesse, das Mitlesen, Mithören und Mitschauen und hoffen, dass Sie bei uns gut informiert und unterhalten wurden.
Bleibt Gislason Bundestrainer?
Alfred Gislason hat nach dem Spiel um Platz drei im Interview mit der ARD bekräftigt, langfristig als Bundestrainer weitermachen zu wollen. "Wir haben eine komplett neue, junge, talentierte Mannschaft aufgebaut, es kommen einige verletzte Spieler zurück. Es macht mir Riesenspaß mit der Mannschaft, ich habe dem Verband signalisiert, dass ich sehr große Lust hätte. Mal sehen, was passiert." Der Vertrag des Isländers mit dem Deutschen Handballbund (DHB) läuft nach den Olympischen Spielen im Sommer 2024 aus.
Sportschau-Experte Dominik Klein pflichtete ihm bei. "Gerade mit Blick auf die Heim-WM 2027 kann diese Mannschaft noch einige Kapitel schreiben", sagte Klein. "Alfred hat vier U21-Nationalspieler eingebaut, wenn jetzt das olympische Qualifikationsturnier klappt, kann es eigentlich nur mit Alfred Gislason weitergehen."
DHB-Sportvorstand Axel Kromer bekräftigte: "Wir werden mit Alfred nach der EM hundertprozentig in die Gespräche gehen." Möglicherweise fällt die Entscheidung über eine weitere Zusammenarbeit mit dem Bundestrainer auf der Präsidiumssitzung des Verbandes im Februar, bei der Gislason seine EM-Analyse abgeben wird.
Schweden zu cool für Deutschland
Keine Medaille, keine direkte Olympia-Qualifikation, kein Happy End für Deutschlands Handballer. Das Spiel um Platz drei geht gegen Schweden mit 31:34 (12:18) verloren. Im zweiten Durchgang legt das DHB-Team eine Aufholjagd hin, scheitert aber zweimal daran, auf ein Tor heranzukommen. Die Schweden sind letztlich zu cool und erfahren, machen weniger Fehler und haben mit Torwart Andreas Palicka (19 Paraden) den Mann des Spiels auf ihrer Seite. Schade!
Bundespräsident Steinmeier drückt die Daumen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist beim Spiel um Platz drei als Zuschauer in der Halle. Er wolle "Danke sagen für drei Wochen begeisternden Handball und Handball-Begeisterung in Deutschland", sagt er in der Halbzeitpause im ARD-Interview. Der schönste Moment sei das Eröffnungsspiel für ihn gewesen, als 53.865 Zuschauer in Düsseldorf für eine Weltrekordkulisse im Handball sorgten.
Die deutschen Handballer verzweifeln in der ersten Halbzeit an Schwedens Torwart Andreas Palicka und liegen zur Pause klar mit 12:18 hinten. Steinmeier: "Ich bin sicher, dass der Trainer die richtigen Worte findet."
Mannschaftsärzte helfen bei medizinischem Notfall
Beim Spielstand von 9:6 für Schweden gibt es eine Unterbrechung wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne. Es wird sofort still in der Halle, neben Sanitätern eilen auch die beiden Mannschaftsärzte Philip Lübke und Arnar Sigurdsson zur gegenüberliegenden Tribüne ihrer Bänke. Lübke hebt nach knapp sechs Minuten den Daumen, offenbar ging alles gut. Der Stadionsprecher teilt mit, dass die behandelte Person wieder ansprechbar sei. Das Spiel wird fortgesetzt.
Deutschland startet mit Uscins
Das Olympia-Endspiel und Duell um Bronze läuft! Deutschlands Handballer starten mit Andreas Wolff im Tor, Rune Dahmke und Christoph Steinert auf Außen, Johannes Golla am Kreis sowie einem jungen Rückraum mit Julian Köster (23), Juri Knorr (23) und Renars Uscins (21). Routinier Kai Häfner, der wieder im Kader steht, nimmt zunächst auf der Bank Platz.
Goldene Bälle für Wolff, Knorr und Wanne
Vor dem Spielbeginn werden der deutsche Nationaltorhüter Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr sowie Schwedens Linksaußen Hampus Wanne geehrt: Alle drei stehen im All-Star-Team dieser Handball-EM 2024. Sie bekommen goldene Bälle überreicht.
Handballer verzichten auf Rathausempfang
Deutschlands Handballer werden auch im Falle des Gewinns der Bronzemedaille auf einen Empfang im historischen Rathaus der Stadt Köln verzichten. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) knapp eine Stunde vor Beginn des kleinen Finales mit.
Die Entscheidung sei bereits am Samstag gefallen. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte die deutsche Delegation nach dem verlorenen Halbfinale gegen Dänemark (26:29) für Montagvormittag eingeladen, um einen möglichen Medaillengewinn zu feiern.
"Wir wissen die Einladung der Oberbürgermeisterin sehr zu schätzen, aber solch ein Empfang fühlt sich für uns aus mehrerlei Gründen nicht richtig an", sagte Kapitän Johannes Golla und ergänzte: "Bronze wäre ein großartiger Abschluss, aber wir sind damit nicht am Ende unseres Weges. Deshalb gehören wir noch nicht auf einen solchen Empfang."
Schwenker: Gislason sollte Bundestrainer bleiben
Egal, wie das Spiel um Bronze ausgeht - Platz drei oder vier bei einem großen Turnier ist bislang der größte Erfolg von Alfred Gislason als Bundestrainer. Der Vertrag des Isländers läuft im Sommer aus, er würde gerne weiter mit der Mannschaft arbeiten. Im Februar soll es Gespräche zwischen Gislason und dem Deutschen Handballbund (DHB) geben. "Ich wüsste nicht, warum man jetzt etwas auf der Position ändern sollte", sagte Uwe Schwenker, als Präsident der Handball-Bundesliga (HBL) Mitglied des DHB-Präsidiums, der "Bild am Sonntag".
"Alfred hat das mit der Mannschaft gut gelöst. Er hat auch ein gewisses Standing, weil er eine Menge vorzuweisen hat." Gislason gewann als Vereinstrainer dreimal die Champions League, mit der Nationalmannschaft wartet er noch auf einen Titel.
Deutschland gegen Schweden im Audiostream
Den letzten Auftritt der deutschen Handballer - das Spiel um Bronze gegen Schweden - gibt es ab 15 Uhr hier in der Radio-Vollreportage. Reporter sind Thorsten vom Wege und Thomas Koos.
Schweden im Kurzporträt
Die Mannschaft spricht deutsch, der Trainer ruht in sich selbst, die Fans heißen "Minions" - Deutschlands Gegner im Spiel um Platz drei im Kurzporträt:
Häfner und Kastening wieder im Kader
Rückraumspieler Kai Häfner ist beim heutigen Spiel um Platz drei gegen Schweden wieder an Bord: Häfner traf noch am Samstag wieder im Teamquartier ein und steht Bundestrainer Alfred Gislason damit für das "kleine" Finale zur Verfügung. Der 34-Jährige war in der Vorwoche zum zweiten Mal Vater geworden und vor dem Halbfinale für zwei Tage zu seiner Familie zurückgekehrt.
Kai Häfner gegen Ungarns Bence Banhidi (l.)
Auch Rechtsaußen Timo Kastening kehrt in den Kader zurück, Lukas Zerbe steht nicht im Aufgebot. Außerdem wird Martin Hanne nicht zum Einsatz kommen, der wegen eines Infekts im Teamhotel geblieben ist.
Knorr und Wolff im All-Star-Team der EM
Besondere Ehrung für zwei deutsche Handballer: Torwart Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr sind in das All-Star-Team der EM 2024 gewählt worden. Außerdem sind zwei Dänen auserwählt worden: Mathias Gidsel für den rechten Rückraum und Magnus Saugstrup als bester Abwehrspieler - hier war auch Julian Köster ein heißer Kandidat.
Die weiteren Gekürten für die besten sieben - Linksaußen: Hampus Wanne (Schweden), Rückraum links: Martim Costa (Portugal), Rechtsaußen: Robert Weber (Österreich) und Kreisläufer: Ludovic Fabregas (Frankreich).
Bundespräsident Steinmeier und Königin Mary in der Arena
Zum Finaltag in der Köner Arena haben sich prominente Gäste angekündigt. So werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die kürzlich gekürte dänische Königin Mary vor Ort die Endspiele verfolgen.
Außerdem sitzen NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker in der Ehrenloge.
Dänemarks König Frederik X. und Dänemarks Königin Mary
Die französische Farben vertritt Amélie Oudéa-Castera, Frankreichs Ministerin für Bildung, Jugend und Sport.
Wer wird bester Werfer des Turniers?
Die Torschützenliste der Handball-EM führt noch immer ein Spieler an, der seit Dienstag bereits ausgeschieden ist. Portugals Martim Costa traf 54-mal und liegt damit sieben Tore vor Deutschlands Spielmacher Juri Knorr und Frankreichs Rückraumstar Dika Mem. Auch Dänemarks Top-Spieler Mathias Gidsel (46 Tore) könnte mit einer Gala im Finale noch an Costa vorbeiziehen.
Der Finaltag der Handball-EM live
Der große Handball-Sonntag in der ARD beginnt bereits um 14.10 Uhr. Das Erste zeigt vor Beginn der Live-Übertragungen den Film "Andreas Wolff - Der Draufgänger im Tor", den zweiten Teil der Doku-Reihe "Handball-EM 2024 - Die deutschen Stars privat wie nie". In dieser Ausgabe offenbart Torhüter Andreas Wolff den Zuschauerinnen und Zuschauern ganz neue Seiten von sich. Der sonst so selbstbewusste 32-Jährige übt deutliche Selbstkritik und gesteht Fehler ein.
Um 15 Uhr beginnt das Spiel um Platz drei zwischen Deutschland und Schweden. Der Sieger erhält nicht nur die Bronzemedaille, sondern auch ein direktes Olympia-Ticket für die Sommerspiele in Paris. Hier gibt es das Spiel im Livestream:
Um 17.45 Uhr startet die letzte Partie dieser Handball-EM 2024 - das große Finale zwischen Frankreich und Dänemark. Die beiden Weltklasseteams standen sich vor 364 Tagen bereits im Finale der WM 2023 gegenüber, die Dänen siegten dort 34:29 und sicherten sich ihren dritten Titel in Serie. Das Endspiel um Olympia-Gold 2021 gewann Frankreich mit 25:23 gegen Dänemark. Hier gibt es das Traumfinale der Handball-EM im Livestream:
Der letzte Tanz
Die deutschen Handballer wollen im Spiel um Platz drei einen versöhnlichen Abschluss der Heim-EM. Rune Dahmke, Andreas Wolff und Alfred Gislason erklären, was ihnen Bronze bedeuten würde.
Knorr will kein Spieler des FC Bayern sein
Nach turbulenten Handball-Tagen und großem medialem Rummel freut sich Handball-Nationalspieler Juri Knorr auf ruhigere Wochen mit Freunden und Familie. "Es war schon extrem viel und nochmal eine neue, heftige Erfahrung. Ich bin schon dankbar, dass ich kein Fußballspieler vom FC Bayern München bin, der das tagtäglich das ganze Jahr hat", sagte der Spielmacher vor der Partie um EM-Bronze gegen Schweden an diesem Sonntag (15.00 Uhr live in der ARD und auf sportschau.de).
Der Bundesliga-Profi von den Rhein-Neckar Löwen ist eines der Gesichter der Nationalmannschaft. Nach der WM im Vorjahr ist diese Heim-EM das zweite Großturnier, bei dem Knorr derart im Fokus der Öffentlichkeit steht. "Ich versuche, nicht so viel zu lesen von dem, was geschrieben wird. Aber ganz ausblenden kann man das nicht. Es ist unmöglich, wenn so viel geschrieben und geredet wird", berichtete Knorr, der in der D-Jugend noch für den Hamburger SV Fußball spielte.
Mit der Sportschau hatte der nachdenkliche 23-Jährige bereits vor dem Turnier ausführlich über die Nachteile gesprochen, die seine Bekanntheit mit sich bringt. Die Dokumentation "Juri Knorr - stiller Star auf großer Bühne" ist exklusiv in der ARD Mediathek zu sehen.
Rückkehr von Häfner fraglich - Hanne krank
Die Rückkehr von Linkshänder Kai Häfner im Spiel der deutschen Handballer um EM-Bronze gegen Schweden ist weiterhin unklar. "Ich weiß immer noch nicht, ob Häfner zurückkommt oder nicht", sagte Bundestrainer Alfred Gislason bei einem Medientermin am Samstag in Köln. Auch der Einsatz von Rückraumspieler Martin Hanne für den deutschen EM-Abschluss am Sonntag (15.00 Uhr live in der ARD und auf sportschau.de) ist fraglich.
"Er war schon gestern krank, aber ich glaube, das ist ein bisschen schlimmer geworden", berichtete der DHB-Coach. Bei Rechtsaußen Timo Kastening, der wie Häfner das Halbfinale gegen Dänemark (26:29) verpasst hatte, sehe es dagegen "ein bisschen besser" aus. Auch dem ebenfalls angeschlagenen Linksaußen Lukas Mertens gehe es "ganz gut".
Schweden müsste eigentlich im Finale stehen
Die Szene beschäftigte den Welthandball auch noch am Tag danach. Das unglaubliche Last-Minute-Tor von Elohim Prandi rettete Frankreich am Freitagabend gegen Schweden in die Verlängerung, dort setzte sich der Rekordweltmeister gegen den Titelverteidiger durch. Prandis Treffer war nach Ansicht der Videobilder irregulär, selbst der europäische Handballverband sprach am Samstag von einem "klaren Fehler". Schwedens Protest gegen die Spielwertung blieb trotzdem erfolglos.
Viele bekannte Gesichter in Schwedens Kader
Wie bei den meisten europäischen Nationalmannschaften finden sich mehrere Bundesliga-Spieler im Kader der Schweden. Gleich vier Profis sind beim SC Magdeburg aktiv: Rechtsaußen Daniel Pettersson, die Rückraumspieler Felix Claar und Albin Lagergren sowie Kreisläufer Oscar Bergendahl spielen beim aktuellen Champions-League-Sieger. Mit den Rückraumspielern Eric Johansson und Karl Wallinius (beide THW Kiel), den Spielmachern Jim Gottfridsson (Flensburg-Handewitt) und Jonathan Edvardsson (Hannover-Burgdorf) sowie Kreisläufer Max Darj (Füchse Berlin) stehen insgesamt neun Akteure im Kader von Coach Glenn Solberg, die in Deutschlands Top-Liga ihr Geld verdienen.
Millionenmarke geknackt: Handball-EM setzt Maßstäbe
Die Handball-Europameisterschaft in Deutschland hat die Millionenmarke bei den Zuschauern in den Hallen geknackt. 1.008.660 Fans haben die 65 Turnierspiele besucht, diese neue EM-Bestmarke teilte die Europäische Handballföderation (EHF) bei der Abschlusspressekonferenz am Samstag in Köln mit. "Wir haben es geschafft", sagte EHF-Präsident Michael Wiederer "voller Stolz". Insgesamt seien mehr als 96 Prozent aller Tickets an den sechs Spielorten verkauft worden.
"Dies ist nicht nur ein Rekord. Dies ist ein enormer Unterschied zu allen bisherigen Handballveranstaltungen", sagte Wiederer. Der historischen Weltrekordkulisse zum Turnierauftakt im Düsseldorfer Fußballstadion mit 53.586 Zuschauern folgten Spiele in Mannheim, Berlin, München, Hamburg und Köln. "Wir haben historische Tage für unseren Sport in Deutschland geschaffen", sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB).
Johannes Golla: "Bronzemedaille das klare Ziel"
Es war ein enttäuschender Abend für die deutsche Mannschaft am Freitag - doch beim Abendessen war die Stimmung schon wieder etwas positiver: "Wir haben über das gesprochen, was passiert ist und das wir trotzdem stolz auf uns sein können", sagte Johannes Golla im Interview in der Sportschau am Samstag. Eine Analyse der Niederlage gab es am Samstag nicht - sondern aufmunternde Worte des Bundestrainers. Das gesamte Interview gibt es hier:
Wolff will Medaille um den Hals hängen haben
Die Enttäuschung über das Halbfinalaus stand Deutschlands Handballern am Samstagmorgen noch in die Gesichter geschrieben, Torhüter Andreas Wolff schien das 26:29 gegen Dänemark aber am schnellsten verdaut zu haben. "Der Blick muss nach vorne gehen, wir haben die Chance auf eine Medaille - das ist für mich das Wichtigste", sagte Wolff zur Sportschau. "Nebenbei könnte die direkte Olympia-Qualifikation abfallen, aber dass wir endlich mal wieder eine Medaille um den Hals hängen haben können, ist fantastisch."
Gislason nimmt Knorr in Schutz
Bundestrainer Alfred Gislason zeigte sich am Samstag verwundert über Knorrs Worte, nahm den Spielmacher in Schutz. "Klar hätte er es besser machen können. Aber ich habe ihm nicht viel vorzuwerfen", sagte Gislason.
Der Bundestrainer hofft, Knorr rechtzeitig aus dem mentalen Tief herausholen zu können. "Wir haken das jetzt ab. Die Spieler sollen das Positive mitnehmen. Wir müssen uns jetzt auf Schweden fokussieren", sagte Gislason und fügte mit Blick auf Knorrs Selbstkritik hinzu: "Ich fand nicht, dass es so war."
Knorr - "Habe mich von Angst lähmen lassen"
Juri Knorr übte schon nach dem Spiel fast schon übertriebene Selbstkritik, war auch bei der Medienrunde am Samstagvormittag noch enttäuscht von seiner Leistung. "Ich habe mich ein bisschen von der Angst vor der Größe des Moment lähmen lasen. Das will ich nicht nochmal, das ist es nicht wert", sagte der Spielmacher am Tag nach dem 26:29 gegen Dänemark: "Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass man damit nicht weiterkommt und dass man sich das am Ende dann einfach vorwirft."
In der Partie vor knapp 20.000 Zuschauern in Köln hatte Deutschland insbesondere in der ersten Hälfte stark mitgehalten. Nach der Pause waren jedoch der breitere Kader und die individuelle Klasse des dänischen Weltmeisters ausschlaggebend. Knorr haderte anschließend immens und fand nur schwer in den Schlaf.
"Ich habe mich ein wenig mit meinem Handy zugedröhnt, dann habe ich gelesen, bis ich meine Augen nicht mehr aufhalten konnte", berichtete Knorr am Samstag bei einem Medientermin in Köln. Auch nach der kurzen Nacht fiel es ihm sichtbar schwer, den Blick nach vorn zu richten. "Es ist einfach enttäuschend, wenn man jetzt am nächsten Tag aufwacht und sich denkt, es war mehr drin, es hätte mehr sein können."
"Endspiel um Olympia-Quali"
Der Europameister sichert sich gleichzeitig ein direktes Ticket für das olympische Handballturnier im Sommer 2024 in Paris. Weil aber beide Finalisten bereits qualifiziert sind - Frankreich als Gastgeber, Dänemark als Weltmeister - geht es im Spiel um Platz drei um die Teilnahme. Schweden und Deutschland würden dann einem der Qualifikationsturniere, die im März ausgetragen werden, aus dem Weg gehen. "Es ist das Endspiel um die direkte Olympia-Quali. Wir wissen, dass es eine große Aufgabe ist", sagt Bundestrainer Alfred Gislason.
Der letzte Auftritt der deutschen Handballer
Es ist der letzte Spieltag der Handball-EM 2024. Die deutsche Mannschaft ist dabei, das war im Verlauf des Turniers nicht immer selbstverständlich. Leider hat es nicht für das große Finale gereicht, sondern "nur" fürs Spiel um Platz drei. Das Duell um Bronze gegen Schweden ist ab 15 Uhr live in der ARD zu sehen, auf sportschau.de gibt es die Partie im Livestream und in der Radio-Vollreportage.