Ukraine Fußballnationalmannschaft

Playoffs zur EM 2024 Ukrainische Gefühls-Achterbahn mit Happy End?

Stand: 26.03.2024 08:34 Uhr

Der Weg der Ukraine ist mit dem Krieg in der Heimat, einem 0:0 gegen Italien und dem Wendesieg im Halbfinale der EM-Playoffs von Emotionen geprägt. Nun muss am Dienstag (26.03.2024) ein Sieg gegen Island her.

Dass die Partie im polnischen Breslau stattfindet, verdeutlicht schon, in welch einer besonderen Situation die ukrainischen Fußballspieler stecken. Ihre Heimat muss sich nach wie vor des russischen Angriffskriegs erwehren, während sie versuchen, ihren Landsleuten mit der Qualifikation für die Europameisterschaft wenigstens ein wenig Freude im von Bomben und Raketen geprägten Alltag zu verschaffen.

Einen Sieg gegen Island braucht die Ukraine noch, um beim Turnier dabei zu sein. Es fehlt noch dieser letzte Schritt zum Happy End einer Qualifikations-Reise, die auch sportlich von Dramatik geprägt war. Denn die Mannschaft von Serhij Rebrow war schon kurz davor, sich in der Gruppenphase zu qualifizieren. Auch weil ihr im letzten Spiel in der Schlussphase gegen Italien (0:0) ein Elfmeter verwehrt wurde, fehlte am Ende aber ein Punkt.

Sieg des Charakters in Bosnien

Im Halbfinale der Playoffs kehrte das Glück dann aber zurück. Bis zur 85. Minute lag die Ukraine in Bosnien-Herzegowina zurück, Roman Jaremtschuk (85. Minute) und Artem Dowbyk (88.) sorgten aber noch für den ukrainischen Jubelsturm. "Unsere Mission ist es zu zeigen, dass wir alle lebendig sind und gegen die Russen kämpfen und dass wir die Unterstützung Europas brauchen", sagte Rebrow danach. "Dieses Spiel zeigte den Charakter unserer Spieler und unserer Nation."

Den muss die Ukraine nun auch gegen Island zeigen. Der EM-Viertelfinalist von 2016 hat im Halbfinale in Israel deutlich mit 4:1 gewonnen - im Finale treffen die Nordeuropäer also zum zweiten Mal in den Playoffs auf einen vom Krieg geplagten Gegner.

EM-Playoffs - Ukraine siegt auf den letzten Drücker

Sportschau UEFA EURO 2024

Walisische Nach-Bale-Generation will Lewandowskis EM-Karriere beenden

In den vergangenen Jahren war es bei der Nationalmannschaft von Wales meist so, dass das Wohl und Wehe von einem Mann abhängig war. Gareth Bale war der überragende Mann der Nation, als Kapitän führte er sein Heimatland immerhin zu drei der vergangenen vier großen Turniere, besonders erfolgreich war Wales mit ihm bei Europameisterschaften. Bei der EURO 2020 ging es bis ins Achtelfinale, 2016 war sogar erst Portugal im Halbfinale Endstation.

Wales will seine erfolgreiche EM-Geschichte weiterschreiben - und das ohne Bale. Der Superstar ist nicht mehr dabei, doch er hat den Fußball in seinem Land so sehr geprägt, dass es viele gibt, die ihm nachgeeifert haben. Wales hat mit Neco Williams (Nottingham Forest) und vor allem Brennan Johnson (Tottenham Hotspur), die beim 4:1-Sieg gegen Finnland im Halbfinale trafen, zwei Topspieler auf den Außen, in der Mitte mit Ethan Ampadu (Leeds United) einen starken Abräumer. Allesamt erst 22 oder 23 Jahre jung.

Für dieses talentierte Team ist nun ein Altmeister die letzte Hürde zum Deutschland-Turnier. Im Playoff-Finale bekommt es Wales mit Polen, das im Halbfinale Estland (5:1) besiegte, und Torjäger Robert Lewandowski zu tun (die Partie gibt es ab 20.45 Uhr im Liveticker). Für den ehemaligen Münchner und jetzigen Profi des FC Barcelona wäre es das vierte EM-Turnier - es ist im Alter von 35 Jahren wohl die letzte Gelegenheit, bei diesem Wettbewerb eine Rolle spielen zu dürfen. Die jungen Waliser wollen das jedoch verhindern.

Zivzivadze oder Tzolis - welcher Zweitligaprofi fährt zur EM?

Das erste der letzten drei EURO-Tickets spielen am Dienstag bereits ab 18 Uhr (live im Ticker auf sportschau.de) Georgien und Griechenland aus. Bei den Gastgebern des Spiels in Tiflis war mit Budu Zivzivadze ein Spieler aus der deutschen 2. Liga im Halbfinale der entscheidende Mann. Beim 2:0-Erfolg gegen Luxemburg erzielte der Stürmer des Karlsruher SC beide Treffer.

Bei Griechenland, dem Europameister von 2004 und Favoriten der Partie, ist auch ein Zweitligaprofi dabei, jedoch sind die Vorzeichen andere. Christos Tzolis hat in den vergangenen Wochen bei Fortuna Düsseldorf mit sechs Toren in den letzten fünf Spielen überragt, er wird aber wohl darauf angewiesen sein, dass seine Kollegen es für ihn richten.

Denn nach dem mehr als überzeugenden 5:0-Kantersieg im Halbfinale gegen Kasachstan, bei dem Tzolis nur auf der Bank saß, wird Trainer Gustavo Poyet wohl kaum Veränderungen vornehmen. "Griechenland war schon zu lange nicht bei einer EM dabei. Alle reden darüber, dass der EM-Sieg 20 Jahre her ist - das ist ein schöner Nebeneffekt und wir werden alles geben, um uns zu qualifizieren", sagte der 56-Jährige.