Unentschieden nach Führung EM-Favorit England enttäuscht gegen Dänemark
Die englische Nationalmannschaft kommt bei der Europameisterschaft spielerisch nicht recht in Schwung. Im zweiten Gruppenspiel spielte das Starensemble Remis gegen Dänemark.
England und Dänemark trennten sich im zweiten Gruppenspiel der Gruppe C Unentschieden, mit 1:1 (1:1). Im Frankfurter Stadion gingen die Engländer früh durch Harry Kane (18. Minute) in Führung. Danach spielte der Favorit aber zu defensiv und kassierte noch vor der Pause den Ausgleich durch Morten Hjulmand (34.). England führt dennoch die Gruppe an, alle Teams haben aber noch die Chance aufs Weiterkommen.
Lahmer Beginn, dann schlägt Kane zu
England startete behäbig und etwas unkonzentriert ins Spiel. Erst nach rund einer Viertelstunde übernahm der Favorit langsam die Spielkontrolle und wurde dafür direkt belohnt.
Dänemarks Außenverteidiger Victor Kristiansen verschätzte sich bei einem eigentlich ungefährlichen Pass der Engländer und übersah Kyle Walker in seinem Rücken. Walker setzte sich im Zweikampf durch und zog in den Strafraum, sein Pass landete doppelt abgefälscht direkt vor den Füßen von Kane. Der Bayern-Stürmer schob aus fünf Metern überlegt zur englischen Führung (18.) ein.
England nach Führung zu defensiv
Wie schon gegen Serbien zogen sich die Engländer nach der Führung nun wieder tief in die eigene Hälfte zurück. Diesmal wurde diese Taktik aber schnell bestraft: Die Dänen wussten damit umzugehen und näherten sich Stück für Stück gefährlicher dem englischen Tor an.
Den Ausgleich leitete schließlich Kane mit einem fatalen Fehlpass ein: Nach einem englischen Einwurf tief in der eigenen Hälfte, bolzte der englische Kapitän den Ball quer übers Feld, direkt in die Füße von Kristiansen. 25 Meter vor dem Tor landete der Ball schließlich bei Hjulmand und dem gelang einer der schönsten Treffer des bisherigen Turniers: Kurz angetippt und dann perfekt mit dem Vollspann getroffen, flog der Ball schnell und flach an den linken Innenpfosten des englischen Tores, von da klatschte er ins Tor – 1:1 (34.).
Zuschauer pfeifen englische Stars aus
Das englische Offensivspiel stockte bedenklich, über Kombinationen kam der Favorit kaum in gefährliche Situationen. Ein Sololauf übers halbe Feld von Phil Foden war eines der wenigen Highlights vor der Pause (41.) von Gareth Southgates Team. Von den Rängen kamen zunehmend Pfiffe gegen das behäbige, uninspirierte Spiel des Turnierfavoriten.
Auch mit Schiedsrichter Artur Dias haderten die Engländer. Der Portugiese ließ viele Zweikämpfe großzügig laufen, pfiff nicht jedes Mal ab, wenn einer der englischen Stars auf dem Boden lag.
Foden scheitert am Pfosten
Nach der Pause zeigte sich das Team von Gareth Southgate zunächst deutlich verbessert. Declan Rice (51.) prüfte Dänemarks Torhüter Kasper Schmeichel mit einem abgefälschten Fernschuss, Foden (55.) scheiterte aus gut 20 Metern mit einem Flachschuss am rechten Pfosten.
Die kurze Drangphase endete aber schnell. Stattdessen wurde Dänemark wieder über Fernschüsse gefährlich und so versuchte es Southgate in der 69. Minute mit einem überraschenden Dreifachwechsel: Kane, Saka und Foden, das komplette Offensivtrio ging raus, Eberechi Eze, Jarrod Bowen und Ollie Watkins kamen. Letzterer scheiterte kurz darauf aus kurzer Distanz an Schmeichel (72.), ansonsten blieb der mutige Wechsel aber weitestgehend wirkungslos.
Dänemark in der Schlussphase näher am Siegtor
Das englische Aufbauspiel lahmte und wurde immer wieder von den Dänen gestört, die versuchten es ihrerseits mit schnellen Abschlüssen - meist aus der Distanz. Den aussichtsreichsten Schuss schickte Pierre-Emile Højbjerg vom linken Strafraumeck auf die Reise (85.), der Ball flog aber letztlich einen guten Meter am Tor vorbei. So blieb es bei einem Unentschieden, das sich die Dänen verdient hatten und welches den Engländern zu Denken geben muss.
England trifft am letzten Gruppenspieltag in Köln auf Slowenien (Dienstag, 25.06.2024, 21 Uhr), Dänemark spielt parallel in München gegen Serbien.